45. Sieg im 200. Rennen: Niemand kann Rea stoppen

Jonathan Rea vor Tom Sykes: Kawasaki setzt die Dominanz in Assen fort - Rea feiert im 200. Rennen seinen 45. Sieg - Sykes ist nach Erkrankung überglücklich

(Motorsport-Total.com) - Kawasaki und vor allem Jonathan Rea setzen die Saison der Superlative fort. Der Weltmeister konnte sieben der ersten acht Rennen für sich entscheiden. In Assen gab es für die Grünen jeweils einen Doppelsieg. Tom Sykes machte es vor allem im zweiten Rennen spannend, als er weniger als eine Zehntelsekunde hinter Rea über die Ziellinie fuhr. "Er machte einen kleinen Fehler in der letzten Schikane", schildert Sykes. "Er war zwar auf der falschen Linie, aber wegen der Schikane musste ich etwas das Gas zudrehen und es ist sich nicht ausgegangen. Jonathan hat ein großartiges Wochenende gezeigt."

Titel-Bild zur News: Jonathan Rea

Jonathan Rea hat fast ein Viertel seiner Rennen gewonnen Zoom

"In der letzten Runde habe ich in der letzten Kurve die Linie innen blockiert", berichtet Rea das spannende Finale aus seiner Sicht. "Es war nicht die schönste und schnellste Linie. Ich war defensiv und schaffte es über die Ziellinie." Damit feierte der Brite in seinem 200. Superbike-Rennen seinen 45. Sieg. Rea nun auf Platz drei der ewigen Bestenliste. Nur Troy Bayliss (52 Siege) und Carl Fogarty (59) sind noch vor ihm. Außerdem war es schon Reas elfter Triumph in Assen.

"Es war sehr schön, mein 200. Rennen zu gewinnen. Eigentlich interessiere ich mich nicht sehr für Statistiken, aber diesen Meilenstein in der Superbike-WM zu erreichen, ist wirklich schön. Diese Meisterschaft hat in meinem Herzen einen sehr großen Platz", so Rea, der in der WM-Wertung nun 64 Punkte Vorsprung auf Sykes hat, welcher nach Assen wieder Zweiter ist. Dass die Ninja ZX-10-R das beste Motorrad im Feld ist, zeigte auch der Sonntag. Aus der dritten Startreihe kamen Sykes und Rea rasch nach vorne.


Fotos: Superbike-WM in Assen


Trotzdem war es nicht einfach, wie der Champion berichtet: "Das Rennen war ehrlich gesagt schwierig, weil der Wind sehr stark war. Von Startplatz neun hatte ich in den ersten Runden auch viel Arbeit vor mir. Ich konnte saubere Überholmanöver machen. Als ich dann vorne war, versuchte ich wegzufahren." Dieses Vorhaben ging aber nicht auf. "Dann hatte ich in Kurve 11 einen großen Schreckmoment. Das Vorderrad klappte ein."

Tom Sykes

Tom Sykes jubelte auch über seine beiden zweiten Plätze in Assen Zoom

Rea kam kurz neben die Strecke, konnte einen Sturz aber verhindern. Trotzdem schloss Sykes dadurch auf und klebte bis zum Schluss am Hinterrad seines Teamkollegen. "Bei diesem Wind war es sehr schwierig, das Rennen von der Spitze zu kontrollieren. Es ist eine schnelle Strecke. Ich wollte aber vor Tom bleiben, weil Überholen hier nicht einfach ist", so Rea. Sykes wollte schon zu Beginn der letzten Runde in Kurve 1 attackieren, steckte aber zurück: "Ich hatte schon vorher Vorwarnungen vom Vorderreifen. Ich entschied mich dazu, dahinter zu bleiben."

Auch wenn sich Sykes schlussendlich knapp geschlagen geben musste, machte der Brite bei der Siegerehrung einen glücklichen Eindruck. "Wenn ich alles bedenke, dann bin ich sehr zufrieden. Danke an alle Fans für die Unterstützung und auch an mein Team, denn sie verstehen meine Situation." Seit Wochen wird er von einer Erkrankung geplagt, wodurch er kaum Essen kann und körperlich momentan nicht auf Augenhöhe ist.

Dass er trotzdem zwei starke Rennen fahren konnte, macht Sykes zuversichtlich: "Ich habe bis zur Ziellinie alles gegeben. Insgesamt bin ich mit dem zweiten Rennen sehr zufrieden. Auf dieser Strecke ist Jonathan immer sehr stark. In Aragon hatte ich am Renntag mit dem starken Wind große Probleme. Hier war es besser, also scheint das Set-up besser gewesen zu sein. Hoffentlich bin ich beim nächsten Rennen in körperlich besserer Verfassung."