Fotostrecke: Die Meister der Super GT 2024
Meister und Platzierte in GT500 und GT300: Die Class-1-Boliden geben in Japan weiter Gas, doch die Meisterschaftsentscheidung war ungewöhnlich deutlich
(Motorsport-Total.com) - Das kommt in Japan selten vor: Im Jahr 2024 war der Super-GT-Titel bereits vor dem Finalrennen entschieden. Sho Tsuboi und Kenta Yamashita sicherten sich den Titel in Japans prestigeträchtigster Rennserie mit der Poleposition im Qualifying zum letzten Rennen.

© Masahide Kamio
Das Team TOM'S dominierte die Super GT 2024 nach Belieben Zoom
Die Class-1-Boliden lieferten über weite Strecken wieder eine abwechslungsreiche Saison, was vor allem an den Platzierungsgewichten lag, die teilweise auch als Benzindurchflussbegrenzer vergeben wurden.
Am Ende setzten sich die Favoriten durch. Sho Tsuboi und Kenta Yamashita sicherten sich den Titel bereits vor dem Start des letzten Rennens mit der Poleposition, die drei Punkte wert ist. Für Yamashita ist es der zweite Titel nach 2019, damals mit dem Team LeMans zusammen mit Kazuya Oshima.
Für Tsuboi bereits der dritte in vier Jahren, die er alle mit TOM'S gewann, aber jeweils mit anderen Teamkollegen: 2021 mit Yuhi Sekiguchi, 2023 mit Ritomo Miyata und nun mit Yamashita.
Der berühmte Toyota-Tuner und werksseitige Einsatzpartner, dessen Kürzel für "Tachi Oiwa Motor Sport" steht und auf die Firmengründer Nobuhide Tachi und Kiyoshi Oiwa verweist, hat sich zur dominierenden Kraft in der Super GT entwickelt. Mit dem Titelgewinn hat sich TOM'S das 50-jährige Firmenjubiläum versüßt. Die beiden Toyota GR Supra GT500 des Teams gewannen zusammen die Hälfte aller Rennen.
TOM'S dominiert die Super GT
Auch für TOM'S war es der dritte Titel in vier Jahren, und es wäre der vierte in fünf Jahren geworden, wenn Ryo Hirakawa beim Finale 2020 nicht einen halben Kilometer vor dem Ziel das Benzin ausgegangen wäre.
Tsuboi und Yamashita starteten mit einem Sieg beim Auftakt in Okayama, schafften es in den folgenden fünf Rennen aber nicht mehr aufs Podium. Als mögliche Titelkandidaten kristallisierten sich die Teamkollegen Ukyo Sasahara und Giuliano Alesi heraus, die als erste Paarung zwei Saisonsiege einfuhren. Aus den letzten drei Rennen holten sie allerdings nur noch drei Punkte.
Auch die anderen Hersteller, wenngleich Marken in der Super GT weit weniger im Fokus stehen als die Teams, hatten Eisen im Feuer: Naoki Yamamoto und Tadasuke Makino, die Meister von 2020, fuhren im Kunimitsu-Honda eine äußerst konstante Saison. Für den ersten Sieg des Honda Civic Type R-GT sorgten jedoch Tomoki Nojiri und Nobuharu Matsushita von ARTA.
In den letzten beiden Rennen machten Tsuboi und Yamashita allerdings Klarschiff. Der Sieg im vorletzten Lauf - der wertvollste der gesamten Saison, da er nicht mit Zusatzgewichten bestraft wird, weil das Finale wird ohne Zusatzgewichte gefahren - brachte die Vorentscheidung. Nach dem Titelgewinn durch die Pole beim Finale in Suzuka, das wegen eines Taifuns in den Dezember verschoben werden musste, folgte ein weiterer Sieg zum krönenden Abschluss.
Die Nissan-Teams standen hingegen neben sich. Lediglich Mitsunori Takaboshi und Atsushi Miyake im Nismo-NDDP-Nissan konnten mit dem noch vor zwei Jahren wegen seiner überlegenen Aerodynamik gefürchteten Nissan Z GT500 beim zweiten Lauf in Fuji einen Sieg einfahren.
Das Team Impul, Meister von 2022, war zwar konstant, verpasste aber die "Big Points". Mehr als zwei dritte Plätze waren nicht drin.
Quinterelli beendet Karriere
Die große Enttäuschung waren jedoch Ronnie Quintarelli und Katsumasa Chiyo im Nismo-Nissan, die zu den Titelfavoriten zählten. Quintarelli hatte lange Zeit mit Tsugio Matsuda ein erfolgreiches Team gebildet. Für 2024 wurden die beiden jedoch getrennt.
Quintarelli und Chiyo erreichten zwei zweite Plätze, verpassten aber zweimal die Punkteränge und landeten dreimal zwischen Platz acht und zehn. Quintarelli war von sich selbst so enttäuscht, dass er nach dem Finale seine Karriere beendete.
Matsuda ging im Kondo-Team erwartungsgemäß völlig unter. Und hier kommt ein Problem ins Spiel, das die GT500 derzeit hat: Derzeit sind nur Teams mit Bridgestone-Reifen siegfähig. Seit dem Ausstieg von Michelin ist Bridgestone sowohl qualitativ als auch quantitativ so dominant, dass Teams mit Yokohama- und Dunlop-Reifen chancenlos sind.
Jahresfilm der Super GT 2024
Immerhin beendete Yokohama 2023 mit einem Sieg in Suzuka eine siebenjährige Durststrecke. Der letzte Dunlop-Sieg in der GT500 datiert mittlerweile aus dem Jahr 2017. Eine mögliche Lösung, dass nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen pro Hersteller mit einem Reifenhersteller fahren darf, scheitert bislang daran, dass kein Team freiwillig auf einen schlechteren Reifen wechseln möchte.
In der GT300 gab es eine spannende Aufholjagd: Takashi Kogure und Yuya Motojima fingen im JLOC-Lamborghini mit drei Siegen in Folge in den letzten drei Rennen noch den Leon-Mercedes ab, der zur Saisonmitte bereits als uneinholbar enteilt galt. Für Naoya Gamou und Takuro Shinohara war der vierte Platz beim Saisonfinale eine bittere Pille.
Die Fotostrecke gibt einen Überblick über alle Top 15 Plätze in der GT500 und die Top 10 der GT300.


Neueste Kommentare
Erstellen Sie jetzt den ersten Kommentar