Holzer-Kolumne: Die eigenen Erwartungen übertroffen
UPS-Porsche-Junior Marco Holzer blickt zurück auf ein erfolgreiches 2008: Von der Sichtung in Mugello bis zu den Siegen in Hockenheim und auf der Nordschleife
(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',
meine erste Saison als UPS-Porsche-Junior ist zu Ende gegangen, Zeit also, zurückzublicken. Das erste große Highlight des Jahres war mit Sicherheit, dass ich mich bei der Porsche-Sichtung gegen fünf Konkurrenten aus aller Welt durchsetzen konnte. Diese Sichtung im vergangenen Winter war für mich und meine Karriere eine Schlüsselstelle. Ich wollte unbedingt beweisen, was ich kann und dass ich der Richtige für das umfangreiche Ausbildungsprogramm bei Porsche bin. Als ich den Anruf bekam, dass Porsche sich für mich entschieden hatte, war ich total aus dem Häuschen.

© Porsche
Marco Holzer kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr 2008 zurückblicken
Ich lernte von Rennen zu Rennen hinzu und konnte im letzten Drittel der Saison im Porsche Carrera Cup meine Highlights setzen. Am Nürburgring wurde ich Dritter, in Barcelona Zweiter. In Hockenheim erlebte ich das Traumwochenende eines jeden Rennfahrers: Bestzeit im Qualifying, Start-Ziel-Sieg und schnellste Rennrunde. Und anschließend konnte ich mit meinem Teamkollegen Martin Ragginger auch noch die Meisterschaft in der Teamwertung feiern. Ganz ehrlich: Von so einer Premierensaison im schnellsten Markenpokal Europas hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt.#w1#
Denn bei meinen ersten Runden in einem Sportwagen bei der Sichtung in Mugello habe ich zunächst gedacht: "Wo bin ich denn jetzt gelandet?". Die Umstellung vom Formel-3-Auto auf den Cup-Porsche war schon recht groß. Man steuert ganz links und nicht mehr in der Mitte. Dazu kommt natürlich, dass man ein Dach über dem Kopf hat. Das war zunächst sehr gewöhnungsbedürftig. Aber ich habe mich schnell auf die neuen Umstände einstellen können und von Anfang an riesigen Spaß beim Fahren gehabt.
In jedem Rennen dazugelernt
Ich habe bei jedem Rennen sehr viel von meinem Teamkollegen Martin Ragginger und meinem Teamchef Olaf Manthey, eigentlich von jedem im Team gelernt. Alle haben mir hervorragende Tipps gegeben. Nur so war es möglich gegen die extrem starke Konkurrenz meinen ersten Sieg als Neuling herauszufahren.
Ein weiteres Highlight für mich waren die Einsätze im Porsche-Mobil1-Supercup. Dadurch habe ich viele Strecken kennengelernt, die ich noch nicht kannte. Toll war zum Beispiel Budapest: Ich bin zuvor noch nie auf der Strecke gefahren und konnte im Qualifying gleich Startplatz drei holen. Zwar war ich im Supercup nicht punkteberechtigt, aber ich habe viel gelernt für den Carrera-Cup in Deutschland.
"Umwerfende Erfahrung" auf der Nordschleife
Ein Riesenhighlight war die Nürburgring Nordschleife. Martin und ich durften für Manthey Racing zwei Einsätze in der dortigen Langstreckenmeisterschaft auf einem Porsche GT3 Cup fahren. Das kann man natürlich mit den Sprintrennen nicht vergleichen, aber es war eine weitere umwerfende Erfahrung. Langstreckenrennen zu fahren und das auch noch auf der Nordschleife, das war wirklich etwas ganz Besonderes.
Und es hat auf Anhieb funktioniert. Im ersten Rennen waren wir Zweite in der Klasse der Cup-Fahrzeuge, im zweiten Rennen haben wir dann sogar den Klassensieg geholt. Und das, obwohl die Nordschleife für mich völliges Neuland war. Es war schon ein tolles Erlebnis, endlich auch einmal auf der schönsten und schwierigsten Strecke der Welt Rennen zu fahren.
Die Winterpause nutze ich nun, um mich fit zu halten und auf die neue Saison vorzubereiten. Ich hoffe, dass ich 2009 auf meine erfolgreiche Saison im Carrera- und im Supercup aufbauen und noch mehr dazu lernen kann und vor allem, dass das kommende Jahr noch erfolgreicher wird.
Bis zum nächsten Mal,
Ihr
Marco Holzer

