• 29.07.2008 14:55

  • von Marco Holzer

Holzer-Kolumne: "Das war riesig!"

Marco Holzer über die heiße Fahrt zu seinem ersten Porsche-Podestplatz - Er und Martin Ragginger bescherten Manthey beim Heimrennen ein Doppelpodium

(Motorsport-Total.com) - Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',
Ich bin total happy! Auf dem Nürburgring habe ich mit Platz drei meinen ersten Podiumsplatz im Porsche Carrera Cup Deutschland geholt. Um ganz ehrlich zu sein, hätte ich damit vorher eigentlich gar nicht gerechnet. Aber es lief schon im Training am Freitag sehr gut für mich. In der ersten Session war ich Sechster, in der zweiten Session dann schon Vierter. Da dachte ich mir schon, dass das eigentlich eine ganz gute Ausgangsposition für das Qualifying ist. Aber man kann nie mit Sicherheit sagen, dass man ein gutes Qualifying haben wird, nur weil es am Freitag gut läuft. Man muss es dann am Samstag schon auch auf den Punkt bringen.

Titel-Bild zur News: Marco Holzer

Marco Holzer berichtet in seiner Kolumne regelmäßig über seine Rennen

Das ist mir gelungen. Im Qualfying bin ich wieder alle meine besten Sektorenzeiten in einer Runde gefahren. Ich lag lange auf Rang vier, aber in der letzten Minute kam Uwe Alzen noch vor mich. Es war ganz knapp, er war nur etwa neun Tausendstelsekunden schneller als ich. Damit war ich auf P5, was aber auch eine gute Startposition ist.#w1#

Plötzlich stand da "P3"

Marco Holzer

Marco Holzer hat am Nürburgring seinen ersten Porsche-Podiumsplatz geholt Zoom

Vor dem Rennen am Sonntag war ich sehr locker und entspannt, denn ich wusste, dass ich eine gute Ausgangsposition habe und dass mein Auto sehr gut ist. Leider habe ich am Start wieder zwei Plätze verloren und es ging turbulent weiter: In Kurve drei hat sich Chris Mamerow gedreht und ich wäre beinahe in ihn rein gefahren. Ich konnte gerade noch ausweichen. Das weitere Rennen verlief dann nach Plan. Ich habe noch mit einem fairen Manöver Robert Renauer überholt und plötzlich stand auf meiner Boxentafel "P3"!

Gleichzeitig habe ich vor mir meinen UPS-Porsche Teamkollegen Martin Ragginger gesehen. Da habe ich nur gedacht: "Wow, es wäre schön, wenn du das jetzt einfach durchziehst und am Ende auf's Podium fährst". Anfangs hat Renauer hinter mir noch Druck gemacht, aber ich habe mir gedacht: "Schau einfach nicht in den Spiegel und fahr so weiter". Schließlich konnte ich meinen Vorsprung vergrößern und in den letzten drei Runden hing ich direkt hinter Martin.

Manthey-Team im Freudentaumel

Ich habe nur daran gedacht, dass Martin und ich gemeinsam die Punkte für das Team holen müssen - und natürlich auch für uns beide. Als das Rennen abgewinkt wurde, waren wir beide überglücklich - wir waren beide auf dem Treppchen! Als wir ausgestiegen sind, kam Martin auf mich zugestürmt und wir haben uns erst einmal mindestens zwei Minuten lang umarmt. Denn wir sind gute Freunde und dann gemeinsam auf dem Podium zu stehen, ist schon etwas ganz Besonderes. Das war bei uns beiden glaube ich zuletzt in der Formel BMW in Hockenheim der Fall. Es war riesig - Teamchef Olaf Manthey kam auch gleich dazu und hat uns beide umarmt. Auch die Mechaniker waren alle total aus dem Häuschen, vor allem, weil das Manthey-Team ja vom Nürburgring kommt und dort das Heimrennen hatte. Dabei beide Piloten auf's Podium zu bringen, war einfach der Hammer.

"Als wir ausgestiegen sind, kam Martin auf mich zugestürmt und wir haben uns erst einmal mindestens zwei Minuten lang umarmt." Marco Holzer

Besonders groß ist die Freude auch, weil das wieder einmal ein extrem hartes Rennen für mich war. Es war im Auto ziemlich heiß, denn wir hatten immer schönstes Sommerwetter - der Regen kam jeweils erst, als die DTM gefahren ist. Mein UPS-Porsche-Junior-Team hat mir im Rennen wieder ein super Auto hingestellt, dafür möchte ich mich beim Team und bei Olaf Manthey bedanken.

Man könnte natürlich sagen, dass mein Ziel nach dem ersten Podiumsplatz der erste Sieg sein muss. Doch die Luft da vorn an der Spitze ist ganz schön dünn - je weiter du nach vorn kommst, umso schwieriger wird es. Aber ich habe an diesem Wochenende wieder so viel gelernt, das ich beim nächsten Mal wieder umsetzen möchte. Über einen möglichen ersten Sieg möchte ich im Moment noch nicht nachdenken. Natürlich ist das ein langfristiges Ziel, aber jetzt bin ich erst einmal überglücklich, dass ich nach so kurzer Zeit schon meinen ersten Podiumsplatz holen konnte.

Bis zum nächsten Mal,

Marco Holzer