• 20.06.2023 11:35

  • von Roland Hildebrandt

Vergessene Studien: Opel RAK-e (2011)

Heute bietet Opel den Rocks-e als 45 km/h schnelles Leichtfahrzeug an - Doch vor 12 Jahren hatte man eine optisch viel interessante Idee

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Vor fast 100 Jahren war Opel der größte Fahrradhersteller der Welt, dann konzentrierte sich das Unternehmen auf die Produktion von Automobilen. Der Tradition des Herstellers folgend, beschäftigten sich die Opel-Ingenieure aber auch gelegentlich mit Konzeptfahrzeugen auf zwei und drei Rädern.

Titel-Bild zur News: Opel RAK-e (2011)

Opel RAK-e (2011) Zoom

Bereits im Jahr 2011 hatte man Aspekte der Mobilität wie saubere Antriebe, zunehmende Verkehrsdichte in den Städten und vieles mehr im Blick. Auf der IAA 2011 in Frankfurt überraschte Opel die Besucher deshalb mit dem ungewöhnlichen Konzept RAK-e. Der Name war eine Hommage an die RAK-Raketenfahrzeuge des Fritz von Opel aus den späten 1920er-Jahren.

Den RAK-e definierte Opel vor zwölf Jahen wörtlich als "frechen Versuchsträger für die elektromobile Zukunft". Der batteriebetriebene Zweisitzer erinnerte im Fahrzeuglayout stark an ein Velomobil und war ein betont dynamisches Leichtbaukonzept für ein bezahlbares Null-Emissions-Fahrzeug. Der aerodynamisch ausgefeilte RAK-e verfügte über zwei Räder mit breiterer Spur an der Vorderachse, der Antrieb erfolgte über eng montierte Doppelhinterräder - sehr ähnlich einem dreirädrigen Liegerad.

Optisch erinnerte die Studie ein wenig an Kleinstautos der 1950er-Jahre wie den Messerschmitt Kabinenroller. Exakt drei Meter war der RAK-e lang und gut 1,20 Meter breit. Theoretisch passten zwei Personen hinein, doch laut Hersteller wäre solch ein Fahrzeug sowieso meist nur mit einer Person besetzt.

Entwickelt und gestaltet wurde das Fahrzeug in Zusammenarbeit mit KISKA, den Designern des KTM X-Bow. Das Besondere am RAK-e war die Cockpithaube, die gleichzeitig als Ein- und Ausstieg diente und sich automatisch öffnete und schloss.

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Fotostrecke: Opel RAK-e (2011)

Das emissionsfreie Leichtbaufahrzeug wog nur 380 Kilogramm. Opel gab 100 Kilometer Reichweite und bis zu 120 km/h Höchstgeschwindigkeit an. Die Besonderheit: Für nur einen Euro sollte man (nach damaligen Strompreisen) man 100 Kilometer weit kommen. Und zwar deshalb, weil der RAK-e lediglich 4,9 kWh auf 100 km benötigte.

Mit einer auf 45 km/h gedrosselten Variante des RAK-e sollten schon 16-Jährige hinter dem Lenkrad Platz nehmen und auf Tour gehen. Zumindest diese Idee wurde viel später verwirklicht, aber in einer weitaus langweiligeren Form: Im August 2021 präsentierte Opel den Rocks-e auf Basis des Citroen Ami. 2,41 Meter lang und 471 Kilogramm schwer.

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