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NLS 12h Nürburgring 2022: Wetterchaos in erster Rennhälfte

Die Nordschleife wartete beim ersten Teil der 12 Stunden vom Nürburgring mit allen erdenklichen Witterungsbedingungen auf - Falken glänzt bei Mischwetter

(Motorsport-Total.com) - Die Premiere der 12 Stunden vom Nürburgring (hier im Livestream!) sah eine spektakuläre erste Hälfte des Rennens, die ganz im Zeichen ständig wechselnder Bedingungen standen. Teilweise überholten sich Autos auf verschiedenen Reifen mehrfach innerhalb einer Runde - je nachdem, welche Reifen zu den Bedingungen im jeweiligen Streckenabschnitt passten.

Titel-Bild zur News: Falken hat bei Rennhalbzeit die Nase vorn

Falken hat bei Rennhalbzeit die Nase vorn Zoom

Jedes Fahrzeug war irgendwann einmal auf den falschen Reifen unterwegs und niemand dürfte über die Distanz gekommen sein, ohne irgendwann einmal neben der Strecke gewesen zu sein. Nasse und trockene Verhältnisse wechselten sich immer wieder ab. Selbst alteingesessene Nürburgring-Teams hatten große Mühen mit dem Wetter.

Wetterchaos bedeutet häufig Vorteil Falken, und so war es auch diesmal. Der Falken-Slick funktioniert bei Mischbedingungen von allen Trockenreifen mit Abstand am besten. Das gepaart mit einem superstarken Stint von Alessio Picariello in der vierten Stunde spülte den Falken-Porsche #3 (Eriksson/Evans/S. Müller/Picariello) an die Spitze.

Der türkis-blaue Porsche 911 GT3 R hält nach den ersten sechs Stunden einen Vorsprung von 59,932 Sekunden auf den Octane126-Ferrari #26 (Grossmann/Ludwig; 2.). Auf Rang drei folgt einem Abstand von 1:51.771 Minuten der Phoenix-Audi #16 (Giermaziak/Schramm).

Reifenchaos schon beim Rennstart

Das Rennen hatte noch gar nicht begonnen, da ging das Wetterchaos bereits los. Auf der Einführungsrunde merkte ungefähr die halbe erste Startgruppe, dass sie auf falschen Reifen (Slicks) unterwegs waren. Entsprechend kamen zahlreiche Fahrzeuge an die Box.

Von denjenigen, die draußen blieben, hatten auch nur die wenigsten die richtigen Pneus. Das führte dazu, dass ein Cup-Porsche als Führender aus der ersten Runde zurückkam: Fabio Große holte sich mehrere Minuten Ruhm ab, als er mit dem G-Tech-Porsche #117 (Grütter/Grosse; 53.) als Führender aus der ersten Runde zurückkehrte.

Mit der Zeit übernahmen die GT3-Boliden wieder das Kommando. Luca Ludwig begeisterte in den ersten beiden Stunden des Rennens, als er bei Nässe wie auch Trockenheit mit dem Ferrari 488 GT3 die Spitze hielt. Der Octane-Ferrari fiel danach bei trockenen Bedingungen leicht zurück. Zwischenzeitlich meldeten sich mehrere Audis an der Spitze an, konnten diese aber nicht dauerhaft halten.

Nun schaltete sich Falken ein und insbesondere Alessio Picariello. Erst übernahm er auf trockener Fahrbahn die Führung. Danach setzte zum Boxenstopp Regen ein und nun dominierte der Italo-Belgier mit den Falken-Reifen nach Belieben. Innerhalb weniger Runden fuhr er einen Vorsprung von rund einer Minute heraus.

"Zu Beginn dachte ich mir noch: Oje, mit Slickreifen bei feuchter Strecke auf der Outlap, ist wirklich nicht leicht. Aber den anderen ging es noch schlimmer", sagt der ELMS-GT-Meister von 2020. "Die Strecke trocknete ab und dann fing es wieder an zu regnen. Es ist schwer, überhaupt auf der Strecke zu bleiben. Der Grip ändert sich in jeder Kurve. Aber das ist halt die Nordschleife."

Kleiner Trumpf für Phoenix

Hinter dem Octane126-Ferrari liegen die beiden Phoenix-Audis auf den Plätzen drei und vier. Das Team war allerdings clever und hat kurz vor der Rennpause einen Boxenstopp eingelegt. Die beiden Rennhälften werden beim Boxenstopp als eigenständige Rennen angesehen. Da ein Boxenstopp in der Schlussphase sehr kurz ist, weil man normalerweise am Rennende nicht mehr volltankt, lässt sich damit etwas Zeit sparen, wenn man den Tank doch vollmacht.

Als SP9-Pro-Am-Spitzenreiter liegt der Car-Collection-Audi #23 (Köhler/Reicher/Spengler/Viebahn) auf der fünften Position. Die Mannschaft hatte mit dem Fahrzeug #24 (P. Kolb/Dontje/Fetzer/Niederhauser/Rocco) großes Pech. Der Audi erlitt einen Reifenschaden in der Schlussphase und verlor so seine Top-10-Position.

Die Top 10 bei Halbzeit komplettieren der Schnitzelalm-Mercedes #11 (Marchewicz/Böckmann; 6.), der nach seinem Unfall im Qualifying reparierte Falken-Porsche #4 (Bachler/Güven/Ledogar/Ragginger; 7.), der Landgraf-Mercedes #55 (Assenheimer/Trefz/Apotheloz; 8.), der Prosport-Aston-Martin #17 (Dumarey/Glorieux/Breuer; 9.) und der W&S-Porsche #120 (Blickle/Scheerbarth/Jahn; 10.) als Führender der Cup2-Klasse.

Mit dem Walkenhorst-BMW #34 (Krognes/Tuck/Trogen; DNF) erwischte es ein namhaftes Team in der ersten Rennhälfte. Der BMW M4 GT3 rollte nach technischen Problem im Pflanzgarten nach knapp drei Stunden aus.

Am Sonntagmorgen um 10 Uhr ist Start in die zweite Rennhälfte. Die Fahrzeuge werden in einer "Biathlon-Verfolgung" auf die Strecke geschickt, die Abstände bleiben erhalten. Da jedoch in eine Code 60 gestartet wird, die für alle gleichzeitig aufgehoben wird, werden die Abstände komprimiert werden. Die Wettervorhersage für den Sonntag ist trocken, es könnte aber bei feuchter Strecke losgehen. (Regelkunde: So funktionierten die 12h Nürburgring)

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