Kein Strategiefehler! Walkenhorst erklärt frühen letzten Boxenstopp
Der Walkenhorst-BMW von Kuba Giermaziak und Christian Krognes kam beim NLS-Finale zu früh zum letzten Boxenstopp - Das hatte aber einen guten Grund
(Motorsport-Total.com) - Die Verwunderung war groß: Wie konnte Seriensieger Walkenhorst Motorsport ein solcher Lapsus unterlaufen, eine Runde zu früh zum letzten Boxenstopp zu kommen? Doch wie Erik Krüger, Fahrzeugingenieur der #34, gegenüber Motorsport-Total.com verrät, war der Boxenstopp auf einen schleichenden Plattfuß zurückzuführen, der durch ein altbekanntes Problem am BMW M4 GT3 verursacht wurde.

© VLN
Christian Krognes und Jakub "Kuba" Giermaziak wurden durch einen erneuten Felgenriss am Kampf um den Sieg gehindert Zoom
Erneut gab es ein Problem mit der Felge, diesmal an der Vorderachse. "Wir hatten schon in der ersten Runde vorne links einen Druckverlust. Der Ist-Druck lag unter dem Soll-Druck", so Krüger. "Das wurde dann immer gefährlicher, weil der Druck immer mehr nachließ."
Schweren Herzens entschied sich Walkenhorst, den Stint auf sieben Runden zu verkürzen - wohl wissend, dass das Rennen 29 Runden dauern würde. "Natürlich wären wir die Runde gerne gefahren, aber es sitzt letztendlich ein Mensch im Auto", betont Krüger.
So entschied man sich, Christian Krognes eine Runde früher als geplant an die Box zu holen. Sein Stint dauerte somit nur sieben Runden. "Uns war klar, dass wir einen zusätzlichen Stopp haben, wenn wir das Auto reinholen", erklärt Walkenhorst-Teamchef Niclas Königbauer gegenüber Motorsport-Total.com.
"Wir haben nicht [auf 28 Runden] gepokert oder versucht, das Auto in ein bestimmtes Boxenstoppfenster zu bringen. Man muss im vorletzten Stint acht Runden fahren, sonst macht es keinen Sinn."
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Christian Krognes ergänzt: "Ein kleines Felgenproblem, welches im dritten Stint, leider, zu einem schleichenden Reifenschaden führte, machte unsere Chancen auf ein Podium zunichte, obwohl wir am Ende ziemlich nah dran waren. Trotzdem können wir mit einem starken vierten Platz sehr zufrieden sein."
Das Problem mit den Felgen des BMW M4 GT3 ist nicht neu: Schon bei den ersten Testfahrten im Jahr 2020 traten Risse in den Felgen auf. Beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring erwischte es dann den RMG-BMW der BMW-Junioren Dan Harper, Max Hesse und Neil Verhagen. Und beim DTM-Saisonauftakt segelte Rene Rast spektakulär mit gebrochener Felge ins Kiesbett. Auch Walkenhorst hatte beim NLS-Auftakt einen Reifenschaden.
BMW hat im Zuge der Entwicklung des M4 GT3 den Felgenhersteller gewechselt. Beim M6 GT3 war noch BBS der Felgenpartner. Beim M4 wechselte man zu Rimstock, die ein günstigeres Angebot gemacht hatten.
Rimstock ist seit Juli insolvent, erst vergangene Woche meldete auch BBS zum wiederholten Male Insolvenz an.


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