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Bärenstarke Pace von octane126: Ferrari-Team selbst überrascht

octane126 hätte wohl locker einen Podiumsplatz beim Auftakt zur Nürburgring Langstrecken-Serie einfahren können - Und das, obwohl das Aerokit kastriert wurde

(Motorsport-Total.com) - Damit hatten die wenigsten gerechnet, das Team selbst eingeschlossen. "Wo wir im Verhältnis zu unseren Mitbewerbern stehen, hat mich schon überrascht", sagt octane126-Teamchef Christian Bertschinger im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Jonathan Hirschi, Luca Ludwig, Simon Trummer, Björn Grossmann

Der octane126-Ferrari mischte bei VLN1 zumindest zeitentechnisch in der Spitzengruppe mit Zoom

Die Rundenzeiten des Ferrari 488 GT3 waren beim Auftakt zur Nürburgring Langstrecken-Serie 2020 sehr stark. Insgesamt stand die drittschnellste Rennrunde zu Buche. Nur hatte ein Dreher von Jonathan Hirschi in der Startphase des Rennens fast vier Minuten gekostet.

Schuld war ein übermütiges Manöver Hirschis in der Veedol-Schikane. Am Ende decken sich die Berechnungen des Teams mit unseren: Ein Top-3-Ergebnis lag im Bereich des Machbaren.

Gurney gekürzt, Entwicklung konterkariert

"Die Pace ist so, wie wir sie erwartet haben", sagt Bertschinger weiter. Doch der Vergleich zur Konkurrenz überraschte dann schon. Vor allem, weil der Ferrari- und Maserati-Servicedienstleister aus Zürich zum ersten Mal im Rennbetrieb auf Goodyear-Reifen unterwegs war. In den Vorjahren war der Ferrari auf Michelin-Gummis gerollt.

Und auch die ein Jahr lang dauernde Arbeit an der neuen Aerodynamik wurde durch einen Federstrich stark torpediert. Informationen von 'Motorsport-Total.com' zufolge ist das Aeropaket, das octane126 während der Saison 2019 auf der Nürburgring-Nordschleife entwickelte, auf einen 15-Millimeter-Gurney am Heckflügel ausgelegt.


Fotos: VLN 2020: 51. Adenauer Rundstrecken-Trophy


Das sollte für ein stabileres Heck sorgen. Das Set-up konnte im Laufe des Jahres immer weiter verfeinert werden. Doch bei der Homologation des Pakets im vergangenen Winter kürzte der Automobil-Weltverband FIA die Höhe des Gurneys auf fünf Millimeter. Ein schwerer Schlag für die Stabilität des Hecks. Zwar liegt der Ferrari besser als mit dem alten Stand, aber nicht so gut wie erwünscht.

Was ist die starke Performance wert?

Trotzdem zeigten Björn Grossmann, Jonathan Hirschi, Simon Trummer und Luca Ludwig, dass mit dem Ferrari 488 GT3 in diesem Jahr zu rechnen ist - vielleicht auch beim 24-Stunden-Rennen. Aber Halt: So ganz traut man dem Braten noch nicht.

"Wir halten nichts zurück, das sieht auch der Technikausschuss so. Wir zeigen unsere Leistung", sagt Bertschinger. Natürlich kann hier jeder zwischen den Zeilen herauslesen, dass er noch seine Zweifel hat, ob die jetzige Performance auch zu einem Topergebnis beim 24-Stunden-Rennen reichen würde.

Beim "Doubleheader" wird sein Team erneut antreten - wieder mit einem Auto. Eigentlich war alles anders geplant. Zwei Ferraris sollten es sein. Doch dann kam Corona und ein Sponsor legte seine Aktivitäten auf Eis.


Highlights 51. Adenauer Rundstrecken-Trophy

"Das hat dazu geführt, dass wir für den Moment bei einem Auto bleiben wollen", sagt der Schweizer. Die Wahrscheinlichkeit für einen zweiten Ferrari beim großen Rennen im September liegt bei noch etwa zehn Prozent. Denn auch das Kerngeschäft, der Service von Ferrari- und Maserati-Straßenfahrzeugen, leidet unter denn wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie.

Neben dem Nürburgring-Engagement ist octane126 auch in der Ferrari Challenge aktiv und kam mit zwei Podiumsplätzen am vergangenen Wochenende aus Imola zurück. Langweilig wird es für Christian Bertschinger und sein Team in der zweiten Jahreshälfte definitiv nicht.

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