Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Villeneuve konnte beeindrucken
Slugger Labbe wird als Crew Chief die NASCAR-Schritte von Jacques Villeneuve begleiten und zeigte sich schon nach einem Testtag begeistert
(Motorsport-Total.com) - Jacques Villeneuve begann seine NASCAR-Karriere am Montag mit einem Test in einem Toyota Tundra der Craftsman-Truck-Series auf dem Chicagoland Speedway in Joliet. Im Team von Bill Davis Racing soll der Ex-Formel-1-Weltmeister behutsam auf seinen Cup-Einstieg 2008 vorbereitet werden.

© NASCAR
Slugger Labbe (rechts) war noch 2006 der Crew Chief von Dale Jarrett
Bei den Tests in Illinois konnte der Kanadier durchaus beeindrucken. Ruhig drehte er seine Runden, spielte mit den Einstellungsmöglichkeiten des Trucks und ließ sich vom Team in die Geheimnisse des NASCAR-Sports einführen.
"Wir sind 135 Runden gefahren und ich habe nie gesehen, dass er gerutscht wäre", erklärte Slugger Labbe, der als Crew Chief die Fortschritte überwacht und die Aufbauarbeit leistet. "Er war konkurrenzfähig und es war ein guter Test für einen Kerl, der einfach hierher kommt und noch nie ein NASCAR-Auto gefahren ist. Er hat sich toll geschlagen."#w1#
"'JV' freut sich so, dass er 100 Runden fahren würden, wenn wir ihm nicht sagen würden, dass er reinkommen soll", fuhr er fort. "Wir weisen ihm also die richtige Richtung." Villeneuve war nicht der einzige Fahrer, der in Joliet fuhr. Der Test wurde von General Motors organisiert, die Toyota-Teams durften aber mitfahren.
Auch Mike Skinner, der für Bill Davis derzeit die Truck-Series anführt, war mit dabei. Am Anfang fehlte Villeneuve knapp eine Dreiviertelsekunde auf Skinner, gegen Tagesende waren es nur noch zwei Zehntelsekunden. "Wir hatten den Truck zunächst sehr tight abgestimmt", so Labbe. "Später stimmten wir ihn etwas offener ab und er fuhr immer schneller."
Auf Zeiten nahm man dabei keine Rücksicht, der Kanadier sollte einfach ein Verständnis für das Auto bekommen. "Bei jedem Stopp füllten wir 19 Gallonen (72 Liter) nach. Wir begannen also mit vollem Tank und neuen Reifen und fuhren so lange, bis der Tank leer war", erklärte Labbe. "Wir wollten einfach einen Katalog für 'JV' aufbauen." Auf diesen soll er dann zurückgreifen können, wenn es in Las Vegas zum ersten Rennen für ihn geht.
Doch mittelfristig soll sich Villeneuve bereits auf die anstehenden, höheren Aufgaben einstellen. "Ich sagte ihm schon, dass das Car of Tomorrow dann so sein wird, wie er sich vorstellte", fuhr er fort. "Die Trucks haben mehr Abtrieb und einen größeren Spoiler. Man kann mit einem Truck mehr machen als mit einem CoT. Nächste Woche in Kentucky werden seine Augen geöffnet."
Danach darf er in Truck-Rennen, der ARCA-Serie und vielleicht auch noch im Cup seine Erfahrung weiter ausbauen. Dabei hatte Labbe vor dem ersten Test noch Bedenken, weil er nicht wusste, ob dieser schnelle Aufstieg durch die Klassen der richtige Weg sei. Nachdem er mit Villeneuve nun gearbeitet hat, freut er sich aber auf die Rennen.
"Die Frage war, ob er einfach nur einsilbig bei seinen Beschreibungen ist, oder ob er erklären kann", erklärte er. "Und da war er verdammt beeindruckend. Er begann am Kurveneingang und nahm einen dann mit durch die Kurve. Dann schaute man auf die Daten und konnte fast genau das sehen, was er erzählte."
Auch seine Aggressivität und Furchtlosigkeit zeigte sich schon im Test. "Schon in der zweiten Runde fuhr er weitere Kurvenbögen als Jack Sprague and Skinner", fuhr er fort. "Er war von Anfang an ziemlich aggressiv unterwegs und hatte keine Angst. Das hat beeindruckt."

