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US-Grand-Am: Team Farnbacher-Loles und Werner auf Titelkurs
(Motorsport-Total.com) - Die verflixte letzte Rennrunde wird für Dirk Werner langsam zum Alptraum: Zum zweiten Mal in Folge büsste der Kissenbrücker in der finalen Runde einen sicher geglaubten Spitzenplatz ein. In Birmingham sorgten Benzinaussetzer dafür, dass Werner und sein amerikanischer Teamkollege Bryce Miller im Porsche 911 GT3 des Teams Farnbacher-Loles Rang drei statt zwei in der Grand-Am-Serie belegten. Diesmal riss eine unverschuldete Kollision das erfolgreiche Duo auf den letzten Metern aus allen Siegträumen.

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Die US-Sportwagenserie feierte beim 400-Kilometer-Rennen in Montreal im Rahmenprogramm des Nascar-Busch-Rennens auf dem Circuit Gilles Villeneuve ihre Premiere. Am ersten der beiden Renntage stand der Farnbacher-Loles-Porsche wegen verschiedener technischer Probleme - u.a. gerissener Zahnriemen - mehr in der Box als er auf dem Grand-Prix-Kurs bewegt wurde. Trotzdem konnte sich Miller, der als gesetzter Startfahrer reglementbedingt auch das Qualifying fahren musste, Startplatz drei im 18-köpfigen Starterfeld der GT-Klasse sichern.
Werner freute sich über das beste Trainingsergebnis seines Teamkollegen, der in der ersten Gelbphase des Rennens nach rund 30 Minuten immer noch auf Platz drei liegend das Cockpit vereinbarungsgemäß übergab. Der Kissenbrücker brannte erneut ein Feuerwerk ab, übernahm dabei die Führung, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. Auf dem Weg zu einem neuerlichen Erfolg wurde der 26-Jährige von einem halben Dutzend Gelbphasen gestoppt. "Das war sehr ärgerlich, denn dadurch konnte die Konkurrenz immer wieder aufschließen", sagte Werner, dessen härteste Rivalen in der Meisterschaft, Andy Lally (Porsche) und Paul Edwards (Pontiac), ihm dadurch dicht auf den Fersen blieben. Die letzte Neutralisation rund zehn Minuten vor Ende der maximal 150-Minuten-Distanz sorgte dann für große Verwirrung. Als die Rennleitung das Rennen für die 67. und letzte Runde freigab, fuhren mehrere, bereits überrundete Fahrzeuge reglementwidrig vor Werner. "Als ich schon fast an Nick Longhi in dessen Mazda vorbei war, ist er mir in die Seite gerauscht. Ich konnte mein Auto zwar noch abfangen, musste dabei aber einen weiten Bogen fahren", erklärte Werner sein großes Missgeschick in der vorletzten Kurve. Markenkollege Andy Lally nutzte die Gunst der Stunde und feierte mit Partner RJ Valentine unverhofft den fünften Saisonsieg.
Damit haben die beiden Amerikaner vor dem Finalrennen am 15. September in Salt Lake City nur noch fünf Punkte Rückstand (340:345) auf Carrera-Cup-Gewinner Werner. Dem Maschinenbau-Studenten, der sich mit dem neunten Podestplatz in den letzten zehn Rennen trösten konnte, reicht bei dem 1000-km-Rennen in Utah Platz zwei zum Titelgewinn. "Vor der letzten Gelbphase hatte ich über zwei Sekunden Vorsprung gegenüber Lally herausgefahren. Das hätte definitiv für den Sieg gereicht", ärgerte sich Werner, der später allerdings positiv festhielt: "Es hat sich eigentlich nicht viel geändert - alles ist noch möglich. Wir können den Titel beim letzten Rennen aber aus eigener Kraft gewinnen. Die Konkurrenz muss reagieren und wir brauchen nur unsere Taktik danach auszurichten." Sollte Dirk Werner die Grand-Am-Serie auf Anhieb gewinnen, wäre es sein vierter Titelgewinn seit 2002.
Noch spannender ist der Kampf um die Teamwertung. Vor dem Finale liegen das US-Porsche-Team TRG und die Mannschaft von Teamchef Horst Farnbacher punktgleich (340 Zähler) an der Tabellenspitze. Wer im letzten Rennen die Nase vorn hat, darf sich über den Titelgewinn freuen. "Wir werden uns für die lange Distanz mit einem namhaften dritten Fahrer verstärken", verriet Teamchef Farnbacher.

