• 13.07.2008 11:45

Transsyberia: Schwarz/Schulz gewinnen zweite Etappe

Nach dem turbulenten ersten Tag setzte das Porsche-Duo Armin Schwarz und Andi Schulz auf der zweiten Etappe die Bestzeit

(Motorsport-Total.com) - Bei der zweiten Etappe der Transsyberia-Rallye 2008 erzielten Armin Schwarz und Andi Schulz vom Team "Germany 1" die Tagesbestzeit. In ihrem Cayenne S Transsyberia bewältigten sie die 58 Kilometer lange Wertungsprüfung fünf Sekunden schneller als ihre Markenkollegen Denis Levyatov und Sergey Talantsev vom Team "Russia 1". Dritte wurden mit einem Rückstand von 51 Sekunden Paul Soler und Laia Peinado vom Team "Spanien", die ebenfalls Porsche fahren. In der Gesamtwertung konnten Pedro Gameiro und Pedro Figueiredo vom Team "Portugal" trotz Rang 14 ihre Führung verteidigen. Neue Zweite sind mit 5.45 Minuten Rückstand Christian Lavieille und Francois Borsotto vom Team "France". Sie fuhren bei der zweiten Etappe die fünftschnellste Zeit.

Titel-Bild zur News: Armin Schwarz

Armin Schwarz und Andi Schulz haben die zweite Etappe gewonnen

Auch die zweite Prüfung führte durch ein großes Waldgebiet. Die Strecke war deutlich flüssiger und schneller zu fahren, verlangte jedoch erneut metergenaue Navigation an den zahlreichen Abzweigen und Gabelungen. "Die heutige Etappe war sehr gut für uns", sagte Tagessieger Schwarz im Ziel. "Es war eine tolle und selektive Wertungsprüfung, so wie ich sie mag. Natürlich war die Strecke schlammig und matschig, aber eben nicht zu sehr. Ich bin mir sicher, dass ich noch schneller gekonnt hätte. Doch das Wichtigste war heil anzukommen und kein zu hohes Risiko zu gehen. Immerhin haben wir noch viele Kilometer vor uns."#w1#

Denis Levyatov und Sergey Talantsev verbesserten sich mit der zweitschnellsten Tageszeit auf Platz sieben der Gesamtwertung und liegen nun direkt hinter Armin Schwarz und Andi Schulz. "Es ist ein beruhigendes Gefühl hinter einem Profi wie Armin in die Prüfung zu starten. Dann muss ich mir wenigstens keine Gedanken machen, dass mir mein Vordermann im Weg stehen könnte", sagte Levyatov. "Ich bin bisher sehr zufrieden mit dem Verlauf der Rallye und komme immer besser zurecht."

Weitere Stimmen der Porsche-Piloten:

Martin Rowe: "Heute lief es für uns wesentlich besser als gestern. Genauso kenne ich Rallye-Etappen. Deshalb hatten wir heute richtig Spaß bei der Wertungsprüfung und sind ohne Probleme durchgekommen. Der Porsche war einfach fantastisch. Ich bin jedes Mal aufs Neue verblüfft, was der Cayenne im schweren Gelände leisten kann. Das ist beeindruckend!"

Antonio Tognana: "Die heutige Wertungsprüfung hat mir sehr gut gefallen. Ich musste mich zurückhalten, um nicht im besten Rallye-Stil durchzujagen. Mein Ziel war es, sehr vorsichtig zu fahren. Denn es gab in dem Waldstück ziemlich heftige Bodenwellen. Die Taktik ging auf und der Wagen blieb ohne Kratzer. Schließlich müssen wir den Porsche heil in die Mongolei bringen, um dort nochmals richtig Gas zu geben."

Yoshifumi Ogawa: "Gestern war ich ein wenig enttäuscht. Denn die Etappe war wirklich sehr hart. Mit einem so extremen Einstieg in die Rallye hätte ich nicht gerechnet. Im Vergleich dazu, war die heutige Prüfung toll. Wir kamen ohne größere Probleme durch. Ein großes Lob gilt auch dem Cayenne. Er verhält sich richtig gut auf derartigen Strecken."

Lars Kern: "Zu Beginn der Wertungsprüfung habe ich mich heute sehr schwer getan. Ich habe einfach keinen Rhythmus gefunden. Das Gelände war dermaßen unterschiedlich. Nach zehn Kilometern konnte ich mich dann jedoch auf die Strecke einstellen und habe meine Linie gefunden. Ich bin als Zweiter in die Prüfung gefahren und kam am Ende als Zweiter wieder heraus. Dass ich ein wenig Zeit habe liegen lassen, kann ich verkraften. Wir haben noch ein paar Tage vor uns."

Ryan Millen: "Ich bin glücklich, dass ich die Etappe überhaupt fahren konnte. Auf dem Weg zum Start der Prüfung ist bei unserem Wagen die Servolenkung ausgefallen. Ich habe schon befürchtet, dass wir nicht starten könnten. Wir haben es dann einfach versucht und alles ging gut. Ehrlich gesagt, lief es sogar richtig gut unter diesen Umständen. Wir haben keine Fehler gemacht. Vielleicht hat es uns eher geholfen, dass wir mit als Letzte auf die Strecke gegangen sind. Im Vergleich zur Spitze haben wir nur wenige Minuten verloren. Dabei haben wir das Fahrzeug heute sogar noch geschont. Wir sind zufrieden mit dem heutigen Tag."

Adel Abdula: "Ich kann wieder lachen. Nach der vergangenen Etappe ist heute wieder alles gut gewesen. Zwar liege ich immer noch fern ab von der Spitze. Aber ich versuche nun Tag für Tag ein wenig Zeit gut zu machen. Ruhig bleiben und abwarten heißt die Devise. Abgerechnet wird in der Mongolei. Bis dahin muss der Cayenne ganz bleiben. Ich bin guter Dinge."

Christian Pfeil-Schneider: "Wir haben uns gleich am Anfang kurz verfahren. Und danach steckten wir nochmals in einem Schlammloch fest. Allein das hat uns 30 bis 40 Minuten gekostet. Aber das geht in Ordnung. Wir haben uns selbständig befreien können und sonst lief alles gut. Was der Wagen hier wegstecken muss, ist unglaublich. Aber es funktioniert gut. Ich bin immer wieder erstaunt."

Luo Ding: "Ich bin ein wenig enttäuscht. Die Wertungsprüfung war heute extrem holprig. Außerdem hatten wir eine kleine Berührung mit einem Baumstamm. Dabei musste ich meinem rechten Außenspiegel Lebewohl sagen. Was soll's. Morgen ist ein neuer Tag. Hoffentlich wird er ein wenig besser für uns."

Paul Watson: "Heute gibt es nur eine Beschreibung für die Etappe: absolut problemlos. Im Gegensatz zum Vortag hatten wir keine Schwierigkeiten. David Morley und ich haben uns vor der Transsyberia einen Plan zurecht gelegt. Wir sind immer noch auf Kurs. Und wir werden uns strikt daran halten. So schnell geraten wir nicht in Panik. Da muss mehr kommen, als eine verkorkste Wertungsprüfung. Immerhin haben wir heute schon wieder ein paar Fahrzeuge auf der Strecke überholen können. Langsam aber beständig. Das wird schon."

Carles Celma: "Da wir aufgrund unserer gestrigen Platzierung heute leider erst sehr spät in die Wertungsprüfung starten konnten, hatten wir viel Verkehr. Wir mussten immer wieder die optimale Gelegenheit abwarten, um die vor uns fahrenden Teilnehmer zu überholen. Ein zu hohes Risiko konnten wir dabei nicht eingehen - nicht am zweiten Tag. Wir haben einfach getan, was wir konnten. Ich glaube, dass wir in einer guten Form sind und den richtigen Rhythmus haben, um ganz vorne mitzufahren. Mit uns muss man noch rechnen."

Die dritte von insgesamt 14 Etappen führt am heutigen Samstag von Kazan nach Ekaterinburg und ist mit 986 Kilometern die längste der gesamten Rallye. Im Gegensatz dazu ist die Wertungsprüfung mit 10 Kilometern die kürzeste.

Gesamtwertung nach der zweiten Etappe (Top 10):

01. Gameiro/Figueiredo (Team Portugal Porsche) - 2:22.50 Stunden
02. Lavieille/Borsotto (Team France Porsche) + 0:05.45
03. Kern/van Kan Team (Germany 3 Porsche) + 0:06.38
04. Al Hajri/Trenker (Team Middle East Porsche) + 0:10.25
05. Tognana/Cassina (Team Italy Porsche) + 0:15.29
06. Schwarz/Schulz (Team Germany 1 Porsche) + 0:45.53
07. Levyatov/Talantsev (Team Russia 1 Porsche) + 1:19.30
08. Pfeil-Schneider/Steuer (Colombian Arrow Porsche) + 1:20.24
09. Baier/Steinbring (Teambuctou Toyota) + 1:36.53
10. Rowe/Tuthill (Team Great Britain Porsche) + 2:01.10