• 17.09.2010 14:10

Silk Way: Nur noch 16 Kilometer trennen Sainz vom Sieg

Carlos Sainz behielt auch nach der vorletzten Etappe der russischen Silk-Way-Rallye die Gesamtführung - Volkswagen kurz vor einem Dreifachsieg

(Motorsport-Total.com) - Der neue Volkswagen Race Touareg 3 steht bei seiner Rallye-Premiere vor dem Sieg: Auf der vorletzten Etappe der Silk-Way-Rallye durch Russland, die Volkswagen als Dakar-Generalprobe bestreitet, verteidigten Carlos Sainz/Lucas Cruz ihre Führung im Gesamtklassement vor den Etappensiegern Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk im Vorgängermodell. Vor der letzten Etappe am Samstag, die lediglich eine kurze Wertungsprüfung von 16 Kilometern bietet, beträgt der Vorsprung der Dakar-Sieger Sainz/Cruz 11:16 Minuten.

Titel-Bild zur News: Carlos Sainz

Carlos Sainz steuert dem Gesamtsieg bei der Silk-Way-Rallye entgegen

"Heute ging es darum, so wenig Zeit wie möglich auf meinen Teamkollegen Nasser Al-Attiyah zu verlieren, um in der Gesamtwertung weiter einen komfortablen Vorsprung zu bewahren. Das ist uns gelungen, Nasser hat uns nur um wenige Sekunden geschlagen. Dennoch: Die Rallye endet erst auf dem Podium in Sotschi. Bis dahin gilt es, weiter die Konzentration zu wahren, um am Ende auch zu gewinnen", weiß der erfahrene Spanier Sainz.#w1#

Die siebte von acht Etappen der Silk-Way-Rallye führte von Elista nach Maykop und damit aus der Kalmückischen Wüste an das Ufer des Schwarzen Meeres. In einer teils atemberaubenden Landschaft mussten sich die Teilnehmer auf eine schnelle Prüfung einstellen, die mit vielen Abzweigen auch die navigatorischen Fähigkeiten forderte. "Die heutige Wertungsprüfung war wieder schnell angelegt, aber trotz dieser vielen Vollgas-Passagen extrem anspruchsvoll in der Navigation", meint Etappensieger Al-Attiyah.

Obwohl seine Chancen auf den Gesamtsieg dahin sind, ist der Mann aus Katar glücklich über den bisherigen Verlauf der Rallye. "Die Zusammenarbeit mit meinem Beifahrer Timo Gottschalk war einfach fantastisch. Wenn die Kommunikation und die Qualität unserer Arbeit auch bei der Dakar so stimmen, haben wir gute Chancen, sie am Ende zu gewinnen", so Al-Attiyah optimistisch.

Nissen: "Siegessicher kann man sich immer erst im Ziel sein"

Der dritte VW-Fahrer im Bunde ist Mark Miller, der die Etappe als dritter beendete. "Heute waren einige knifflige Dinge zu meistern. Zum einen war die Sicht erschwert, weil wir Richtung Sonnenaufgang fuhren und geblendet wurden. Dabei die vielen Richtungswechsel und Kreuzungen richtig einzuschätzen, war sicher keine leichte Aufgabe, doch mein Beifahrer Ralph Pitchford hat heute perfekte Arbeit abgeliefert. Jetzt haben wir unseren Rhythmus gefunden und können unsere Leistung auf Kommando abrufen", sagte der US-Amerikaner.

Mark Miller hatte leichte Orientierungsprobleme Zoom

Trotz der Dreifachführung bleibt Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen am Boden. "Auch wenn es bis ins Ziel der Silk-Way-Rallye in Sotschi nur noch eine kurze Wertungsprüfung ist: Siegessicher kann man sich immer erst im Ziel sein. Aber das Fazit für unsere Dakar-Generalprobe können wir bereits ziehen. Das gesamte Team, die Fahrer und Beifahrer haben während der vergangenen sieben Tage einen tollen Job gemacht. Ich bin mir sicher, dass auch der letzte Service und die letzte Etappe wieder perfekt bewältigt werden."

Pech für Kahle/Schünemann

Das deutsche Duo Matthias Kahle/Dr. Thomas M. Schünemann wollte auf der letzten langen Etappe noch einen Angriff auf das viertplatzierte russische Duo Mironenko/Lebedev unternehmen. Aber das Vorhaben misslang. Nach etwa 100 Kilometern brach eine Antriebswelle am SMG-Diesel-Buggy. Die Deutschen wurden von ihrem eigenen Teamtruck bis ins Ziel geschleppt, konnten aber trotzdem ihren fünften Platz in der Gesamtwertung verteidigen.

Gesamtwertung nach Etappe 7 (Top-10):

1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (Volkswagen) 19:22.39 Stunden
2. Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Volkswagen) + 11.16 Minuten
3. Mark Miller/Ralph Pitchford (Volkswagen) + 42.01
4. Alexander Mironenko/Sergey Lebedev (Nissan) + 4:48.09 Stunden
5. Matthias Kahle/Thomas Schünemann (SMG Buggy) + 6:47.00
6. Binyamin Dzhepaev/Alexey Kuzmich (UAZ Pickup) + 7:08.22
7. Frédéric Chavigny/Jean Brucy (Nissan) + 7:10.45
8. Benediktas Vanagas/Saulius Jurgelenas (OSC Oscar) + 9:00.41
9. Alexey Berkut/Konstantin Mescheryakov (Mitsubishi) + 9:16.23
10. Raz Heymann/Hillel Segal (Mitsubishi) + 9:25.49