• 16.11.2010 13:16

  • von Britta Weddige

Schwarz: Auf zur legendären Baja 1000

Armin Schwarz und AGM haben bei der Baja 1000 nur ein Ziel: den Sieg - Die 1.600 Kilometer durch die mexikanische Wüste sind auch eine logistische Herausforderung

(Motorsport-Total.com) - Die Wüste bebt wieder: Am 18. November um 11:45 Uhr Ortzeit wird in der Baja California in Mexiko die neueste Auflage der legendären Baja 1000 gestartet. Mittendrin im Spektakel sind auch wieder Armin Schwarz und sein Team All German Motorsports. Sie haben in diesem Jahr nur ein Ziel: Nachdem sie den Gesamtsieg im vergangenen Jahr durch einen technischen Defekt knapp verloren haben, wollen sie den Klassiker in diesem Jahr gewinnen.

Titel-Bild zur News: Armin Schwarz

Armin Schwarz nimmt in dieser Woche wieder die legendäre Baja 1000 in Angriff

Aus dem Rennen um die Meisterschaft sind Schwarz und sein Teampartner Martin Christensen schon ausgeschieden, nachdem sie in dieser Saison viel Pech mit der Technik hatten. Ohne den Titelgedanken im Hinterkopf haben sie nun in ihrem Wüstenbuggy nur ein Motto: volle Attacke. "Genau so ist es", bestätigt Schwarz gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Wir fahren einfach um zu sehen, ob wir das Ding gewinnen können."

Die 1.000 Meilen oder 1.650 Kilometer quer durch die Wüste werden dabei auch zur logistischen Herausforderung, für die Fahrer ebenso wie für die Mechaniker. "Der Aufwand ist unvorstellbar", so Schwarz. Die Route führt erstmals seit 2007 vom Startort Ensenada wieder ganz runter bis nach La Paz. Dabei schlagen die Buggies ein Höllentempo an. Da hat keine Servicemannschaft die Chance, mitzuhalten. Also muss die gesamte Mannschaft schon vorher in der Wüste Stellung beziehen.

Armin Schwarz

Die Baja 1000 ist alljährlich ein großes Motorsport-Fest Zoom

"Wir haben rund 70 Leute dabei, aufgeteilt in 15 Support-Trucks. Auf die ersten 400 Meilen sind sechs Autos verteilt, und dann steht etwa alle 80 Meilen einer", so Schwarz. "Das muss man so aufteilen, weil man so wenig Zugang ins Gelände hat. Dort geht nur eine Hauptstraße runter, der Highway Number One. Und über den bewegt sich die ganz Logistik runter. Die Leute, die in die Süd-Baja fahren, müssen bis ganz runter nach La Paz fahren, und dann aber auch wieder zurück. Und das sind hin und zurück 2.400 Meilen."

Das bedeutet: "Das Gros der Mannschaft sehe ich nicht, nicht einmal beim Rennen. Sondern wenn du Glück hast in La Paz im Ziel. Aber die Jungs, die schon zwei Tage vor dem Rennen ihren Posten beziehen, sehen dich zwar, du sie aber im besten Fall nicht. Denn sonst hast du ein Problem. Von daher ist es ein ganz anderes Rennen, weil du dich wie ein Einzelkämpfer mit einem Beifahrer vorbereitest. Und die ganze Teamlogistik nimmst du nur auf dem Papier wahr. Das ist ein Riesenaufwand, den du gar nicht überblicken kannst."

Auf Schwarz wartet aber noch ein weiteres logistisches Kunststück. Er fährt den Start und die ersten 900 Kilometer. Bei Racemile 563 übergibt er den Buggy dann an Christensen, der die Hatz bis ins Ziel fortsetzt. Schwarz selbst will dann rechtzeitig im Ziel in La Paz sein - für den Idealfall, dass es bei Christensens Zielankunft etwas zu feiern gibt. Er und sein Beifahrer Bryan Little werden nach dem Fahrerwechsel die "Verfolgung" des Renn-Buggy mit einem Support Truck aufnehmen. "Mit etwas Glück kommen wir nicht so weit hinter Martin an".

Sein Team Kollege Armin Kremer geht hier schon mal auf Nummer sicher und hetzt gleich nach seinem Fahrerwechsel zurück nach Mexicali, um mit dem Flieger nach La Paz zu kommen. Kremer bestreitet die Startphase mit dem zweiten AGM-Buggy und übergibt bei Racemile 257 an Andreas Aigner. Aigner sitzt dann bis Racemile 563 im Buggy, der Endsprut wird von Jim Mihal absolviert.

Doch nicht nur die Logistik, auch der Ritt durch die Wüste selbst wird wieder einmal eine Herausforderung. "Du musst den Speed finden, der nicht so schnell ist wie bei den anderen Rennen, aber auch nicht zu langsam", schildert Schwarz. "Weil die Distanz doppelt so lang ist. Und du fährst durch Landstriche, die eigentlich nur einmal im Jahr gefahren werden, und das ist bei der Baja 1000. Du hast also neue Terrains, mit felsigen Abschnitten, auch mit Höhe. Wir haben einen Pass dabei, der über 2.000 Meter liegt. Das sind Dinge, die das Auto und den Fahrer vor ganz neue Herausforderungen stellen."

Zum Teil sind die Strecken auch neu, da aufgrund von Hurrikanschäden ganz neue Wege gesucht werden mussten. Teilweise wurden Abschnitte auch asphaltiert. "Damit hast du etwas, was du nicht so richtig kennst", so Schwarz. Was aber alle kennen, ist die einzigartige Stimmung bei der Baja 1000. Und so freuen er und das ganze Team sich auf ein tolles Renn-Fest in der mexikanischen Wüste.

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