Neue Entwicklung um das Projekt Spielberg

Seitens der Behörden gibt es nun endlich grünes Licht für das Projekt Spielberg, unklar ist aber, ob die Investoren noch Lust haben

(Motorsport-Total.com) - Nach einem monatelangen Hickhack sind die bürokratischen Hürden endlich aus dem Weg geräumt: Die Umweltverträglichkeitsprüfung ist durch, die Anrainer sind besänftigt - und trotzdem ist nicht klar, ob das Projekt Spielberg, also der Umbau des alten A1-Rings zu einem Test- und Incentivegelände, zustande kommen wird.

Titel-Bild zur News: A1-Ring

Eine Motorsportruine: So sieht es derzeit auf dem Gelände des A1-Rings aus

Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der positiv verlaufenen Umweltverträglichkeitsprüfung gab es nämlich Befürchtungen, die Anrainerprotestbewegung um Schlossbesitzer Karl Arbesser könne Einspruch einlegen und damit den Projektstart um ein weiteres Jahr verzögern, was Hauptinvestor Red Bull gleich einmal mit einer Absage quittierte.#w1#

Red Bull reagiert zunächst ablehnend

"Der nach der behördlichen Einreichung des Projekts im Oktober 2006 allgemein erwartete und nun erfolgte positive Bescheid der steirischen Landesregierung im UVP-Verfahren für das Projekt Spielberg neu bedeutet de facto keine Änderung der Situation", hieß es Anfang der Woche von Seiten des Energydrink-Herstellers. "Auch unsere Einschätzung der Faktenlage bleibt demzufolge unverändert: Das neue Spielberg-Projekt war ein Industrieprojekt mit der Grundvoraussetzung der dauerhaften betriebswirtschaftlichen Auslastung durch die teilnehmenden Partner. Nach dem Wegfall von Audi, Magna und KTM ist dem Projekt die Grundlage entzogen."

Wider Erwarten konnten Arbesser und seine Mitstreiter aber endlich zum Einlenken bewogen werden, indem ihnen von der steirischen Landesregierung einige Zugeständnisse zugesichert wurden. So sollen die vereinbarten Betriebstage herabgesetzt worden sein - mit der zusätzlichen Garantie, dass Lärmschutzmauern errichtet werden. Und: Ein bisschen Kleingeld in Form von hohen Grundstücksablösesummen dürfte es auch gegeben haben.

Daraufhin setzte bei zwei der ursprünglichen Investoren, nämlich bei KTM und Magna, doch wieder ein Umdenken ein, beide Unternehmen signalisierten Gesprächsbereitschaft - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es sich Red Bull noch einmal überlegt und doch wieder einsteigt. Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz erbat sich jedoch zunächst Bedenkzeit und erklärte gegenüber der 'Kleinen Zeitung', für ihn habe sich "noch nichts geändert".

Land Steiermark als Betreiber?

Sollten die Investoren nicht wieder an Bord kommen, könnte immer noch das Land Steiermark selbst als Betreiber auftreten, weil es an dem Projekt ein wirtschaftspolitisches Interesse gibt, um die infrastrukturell ansonsten eher arme Aichfeld-Region mit einem Impuls zu beleben. Außerdem hat das Land in die Projektvorbereitung bisher stattliche 4,5 Millionen Euro investiert, die ansonsten für die Katz wären.

Übrigens: Ein Comeback der Formel 1 oder anderer international bedeutsamer Motorsportserien in Spielberg wird es auch bei plangemäßer Durchführung des mit insgesamt 150 Millionen Euro veranschlagten Projekts - in der 2004 vom Umweltsenat abgelehnten Variante wären ja sogar 700 Millionen Euro in einen gigantischen Motorsport- und Technologiepark investiert worden - nicht geben.

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!