Nach Daytona: "McDreamy" träumt von Siegen

Hollywood hat er schon erobert, nun will er auch im Motorsport durchstarten: Schauspieler Patrick Dempsey träumt nach Platz 35 in Daytona von mehr

(Motorsport-Total.com) - Als die Teilnehmer des 24-Stunden-Rennens von Daytona am vergangenen Wochenende Autogrammstunden gaben, war das Interesse an Kalibern wie Danica Patrick und Co. erwartungsgemäß groß - doch am längsten war die Schlange nicht bei einem der etablierten Racing-Heroes, sondern bei Nachzügler Patrick Dempsey.

In Hollywood ein Gigant, in Daytona noch ganz am Anfang: Patrick Dempsey

Der 43-Jährige ging mit seinem eigenen Team in einem pinkfarbenen Mazda RX-8 an den Start und belegte mit seinen Kollegen am Ende den 35. Platz beim Klassiker zweimal um die Uhr. Sportlich zählte er also nicht unbedingt zu den Hochkarätern des Events, doch das Interesse an seiner Person hatte ohnehin einen ganz anderen Grund: Hauptberuflich ist Dempsey nämlich Schauspieler - besser bekannt als Dr. Derek "McDreamy" Sheperd aus der US-TV-Serie 'Grey's Anatomy'.#w1#

Hollywood meets Daytona

Dempsey ist derzeit einer der angesagtesten Stars in Hollywood und trat in Daytona in die Fußstapfen des legendären Paul Newman, der seine Klasse 1995 im Alter von damals 70 Jahren sogar gewonnen hatte. Zu einem solchen Erfolg reichte es für Frauenschwarm Dempsey 14 Jahre später nicht, allerdings verkaufte er sich durchaus respektabel: Nach dem ersten Stint übergab der Amerikaner sein Auto als 13. unter 29 Teilnehmern in der GT-Klasse!

Nach dem ersten Stint übergab Patrick Dempsey seinen Mazda als starker 13. Zoom

"Das hat wirklich Spaß gemacht", sagte Dempsey nach seinem zweiten Antreten bei den 24 Stunden von Daytona. "Ich komme nun schon seit einigen Jahren hierher. Mein Ziel ist, von den anderen Fahrern ernst genommen zu werden und mich zu beweisen. Ich möchte respektiert werden. Irgendwann will ich auch ein Rennen gewinnen, vielleicht eine Meisterschaft. Ihr werdet sehen, wir werden da schon hinkommen!"

Dempsey hat die 'Grey's-Anatomy'-Macher gebeten, seine Drehtage so zu legen, dass er 2009 die komplette Grand-Am-Serie bestreiten kann. 2008 hatte man ihm die Teilnahme an der Sportwagenmeisterschaft erstmalig ermöglicht - und der Hobby-Racer bedankte sich prompt mit seinem ersten Top-10-Platz in der GT-Klasse. "Darauf wäre mein Dad mehr stolz als auf meine Schauspielerei", so der Superstar über seinen Vater, der vor 20 Jahren gestorben ist.

"Einer von den Jungs" möchte er im Fahrerlager sein, kein abgehobener Snob, der sich alles kaufen kann. Dennoch ist er sich der Tatsache bewusst, dass dies aufgrund seiner immensen Popularität kaum möglich ist. Aber: "Ruhm ist eine ziemlich leere Sache, wenn man ihn nicht für etwas einsetzt, was anderen Menschen hilft. Sonst verschwendet man eine Gelegenheit." Gesagt, getan: Dempsey kämpft mit verschiedenen Initiativen gegen Brustkrebs.

Im Dienst der guten Sache

Traumpaar auf den TV-Schirmen: Ellen Pompeo und Patrick Dempsey Zoom

Das kommt nicht von ungefähr, denn bei seiner Mutter wurde Eierstockkrebs diagnostiziert. Dempsey hat in Maine ein eigenes Brustkrebszentrum errichten lassen und stellt auf seinem Mazda die Logos einer Charity-Aktion zur Schau, bei dem für Läufe in US-Großstädten geworben wird, im Rahmen derer jeder Jogger mit jeder zurückgelegten Meile Geld für die Brustkrebsforschung sammeln kann. Eine 70-jährige Kalifornierin hat auf diese Weise fast 800.000 Euro mobilisiert.

So erfolgreich war "McDreamy" auf der Rennstrecke noch nicht, aber das Ziel, den Respekt seiner Gegner zu erlangen, hat er schon erreicht: "Als ich ihn zum ersten Mal traf, wusste ich nicht, wer er überhaupt ist", erinnerte sich Dempseys Teamkollege Jep Thornton in Daytona. "Er hat sich wirklich nach oben gearbeitet. Ich respektiere, was er hier abliefert. Jedes Mal, wenn er in eine neue Rennserie aufgestiegen ist, hat er sich verbessert."

Dabei ist das beim Terminkalender eines Hollywood-Superstars alles andere als einfach - selbst nach Daytona kam Dempsey unmittelbar vom Dreh neuer 'Grey's-Anatomy'-Folgen. Sein Kumpel Eric Dane, besser bekannt als Dr. Mark "McSexy" Sloan, begleitete ihn diesmal nicht. Aufmuntern könnte den ambitionierten Hollywood-Racer aber ein gutes Omen: Dempsey leidet nämlich an der Leseschwäche Dyslexie - genau wie Ex-Formel-1-Weltmeister Jackie Stewart...