Zahme "Monster Mile": Achter Johnson-Sieg in Dover

Jimmie Johnson beendet die Joe-Gibbs-Siegesserie im Chase: Rekordsieg in Dover vor Dale Earnhardt Jr. - Carl Edwards der große Verlierer

(Motorsport-Total.com) - In einem ungewöhnlich ruhigen AAA 400 auf der "Monster Mile" in Dover machten zwei Teams den Sieg unter sich aus: Hendrick Motorsports und Joe Gibbs Racing. Hendrick hatte mit Jimmie Johnson, Dale Earnhardt Jr. und Jeff Gordon drei Eisen im Feuer, während Gibbs durch die bei den ersten beiden Chase-Rennen überlegen auftrumpfenden Matt Kenseth und Kyle Busch vertreten war.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Mit seinem fünften Saisonsieg, dem ersten im Chase, machte Johnson viel Boden gut Zoom

Nach 400 Runden, die durch nur vier Gelbphasen (drei davon aufgrund Debris) unterbrochen wurden, war es Hendrick-Pilot Jimmie Johnson, der sich in der Victory Lane feiern ließ. Im Schlussspurt nach dem letzten Restart hatte der fünffache NASCAR-Champion seinen Teamkollegen Dale Earnhardt Jr. im Nacken. Beim letzten Boxenstopp 28 Runden vor Schluss hatte Johnson nur zwei neue Reifen aufziehen lassen, während Earnhardt-Crewchief Steve Letarte im letzten Moment für vier neue Goodyear-Gummis entschied.

"Mir wäre es lieber gewesen, wenn das erste Auto mit vier frischen Reifen aus Reihe vier oder fünf losgefahren wäre", so Johnson in Anspielung auf den letzten Restart, den Teamkollege Earnhardt Jr. mit seinen vier frischen Reifen aus Reihe zwei und damit direkt an Johnsons Heck in Angriff nahm. Ungeachtet des vermeintlichen Nachteils brachte Johnson in den Schlussrunden seine Führung sicher nach Hause und holte sich seinen fünften Saisonsieg, den ersten seit Anfang Juli in Daytona. "Junior war heute wirklich stark. Letztlich hat die Track-Position doch den Unterschied ausgemacht", so der fünffache NASCAR-Champion im Ziel.


Fotos: NASCAR in Dover


Ganz nebenbei stellte Johnson noch einen Rekord auf. Bereits zum achten Mal siegte der Kalifornier auf der berüchtigten "Monster Mile". Damit ist Dover in Johnsons persönlicher Statistik nun zusammen mit Martinsville, wo er ebenfalls achtmal gewann, die erfolgreichste Strecke.

"Das ist unglaublich", kommentierte Johnson, der mit seinem achten Sieg den siebenfachen Dover-Siegern Richard Petty und Bobby Allison davonzog. Noch wichtiger: Weil Matt Kenseth mit zwei frischen Reifen im Schlussspurt des AAA 400 nur Platz sieben realisieren konnte, verkürzte Johnson seinen Rückstand auf den Tabellenführer auf acht Punkte.

Dale Earnhardt Jr. mit Platz zwei nicht zufrieden

Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jr. kam als Zweiter ins Ziel, wollte aber mehr Zoom

So dominant wie Johnsons 243 Führungsrunden vermuten lassen, war die Triumphfahrt des fünffachen NASCAR-Champions diesmal aber nicht. So hätte nach einem starken Auftritt ohne weiteres auch Dale Earnhardt Jr. als Sieger in der Victory Lane jubeln können.

Doch "Junior", der von der Pole-Position gestartet war und insgesamt 80 Runden auf Platz eins verbrachte, leistete sich beim ersten Green-Flag-Stop einen folgenschweren Fehler: Als Führender verpasste er die Boxeneinfahrt, musste eine zusätzliche Runde auf der Strecke drehen und sich anschließend von Rang acht wieder nach vorn kämpfen.

Im Schlussspurt konnte Earnhardt Jr. trotz seiner vier frischen Reifen nichts gegen Johnson ausrichten und wusste nach Platz zwei sofort, dass er eine große Siegchance weggeworfen hatte: "Das ist richtig enttäuschend. Jimmie ist auf dieser Strecke einfach verdammt schnell. Ich habe am Schluss alles versucht, aber ich kam nie nah genug an ihn heran."

Jeff Gordon, der dritte Hendrick-Pilot im Bunde, kam auf Platz vier ins Ziel. Anders als Johnson und Earnhardt Jr., denen die letzte Gelbphase in Runde 371 in die Karten spielte, weil diese einen zu erwartenden Spritpoker zunichte machte, sah sich Gordon durch eben jene letzte Gelbphase um die Chance auf einen Abstauber-Sieg gebracht.

"Ich bin mir sicher, dass wir die richtige Strategie hatten. Ich hatte jede Menge Sprit gespart und war zuversichtlich, dass es gereicht hätte. Doch das spielt nun keine Rolle mehr, denn es gab noch einmal eine Caution. Auf Shortruns lag mein Auto nicht sonderlich gut", so Gordon nach Platz vier, den er hinter Joey Logano (Penske-Ford; 3.) einfuhr.

Zehn Chase-Piloten in den Top 10

Matt Kenseth

Für Matt Kenseth, dem Sieger von Chicago und Loudon, blieb nur Platz sieben Zoom

Und wo waren die Gibbs-Piloten Matt Kenseth und Kyle Busch nach ihren zwei Doppelsiegen von Chicago und Loudon? Kyle Busch, dessen Toyota Camry vor allem auf den langen Green-Flag-Runs durch abenteuerliches Übersteuern auffiel, spielte die letzte Gelbphase in die Karten, weil sie ihm so noch Platz fünf bescherte. Nach Ansicht des vierfachen Saisonsiegers "das Beste, was heute möglich war, doch wir hatten uns eingangs mehr versprochen".

Teamkollege Matt Kenseth kam mit zwei frischen Reifen am Schluss nicht zurecht, wurde in der letzten Runde noch von Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; 6.) abgefangen und musste sich mit Platz sieben begnügen. "Wir hatten heute ein bisschen zu kämpfen. Solange ich die nötige Track-Position hatte, war alles gut, aber mit nur zwei frischen Reifen kam ich nicht mehr nach vorn. Platz sieben ist enttäuschend, wenn man den ganzen Tag in den Top 3 oder Top 4 unterwegs war", so Kenseth.

Weil Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet; 8.), Greg Biffle (Roush-Ford; 9.) und Clint Bowyer (Waltrip-Toyota; 10.) auf den weiteren Plätzen einliefen, wurden die Top 10 in Dover ausnahmslos von Chase-Piloten besetzt. Bowyer gehörte zu denen, die nach dem Fallen der Karierten Flagge ein langes Gesicht zogen. Genau wie Jeff Gordon war der Waltrip-Pilot darauf eingestellt, nach dem letzten Green-Flag-Stop durchzufahren und ein Top-3-Ergebnis abzustauben. Die letzte Gelbphase in Runde 371 aufgrund von Debris machte aber auch ihm einen Strich durch diese Rechnung.

Carl Edwards der große Verlierer

Carl Edwards

Von Gesamtrang vier auf elf: Carl Edwards musste mit Achsschaden aufgeben Zoom

Zu den Verlierern des Dover-Rennens zählte in Reihen der Chase-Piloten ganz klar Carl Edwards (35.). Der auf Rang vier der Gesamtwertung angereiste Roush-Pilot musste seinen Ford Fusion mit einem Schaden an der Hinterachse abstellen und rutschte in der Tabelle auf Rang elf ab.

Auch Kurt Busch hatte Pech. Aufgrund von Vibrationen, die durch ein nicht richtig befestigtes Rad verursacht wurden, musste er seinen Furniture-Row-Chevy bei Rennmitte unplanmäßig unter Grün an die Box bringen. Buschs Aufholjagd endete mit drei Runden Rückstand auf Platz 21.

Hendrick-Pilot Kasey Kahne, der nach seinem Loudon-Crash von vor sieben Tagen ohnehin einem Punkterückstand hinterherrannte, betrieb mit Platz 13 alles andere als Schadensbegrenzung. Weil die Top 10 komplett von Chase-Piloten ausgefüllt wurden, wuchs Kahnes Rückstand weiter an. Seine Titelträume kann er mit nun 78 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Kenseth endgültig zu den Akten legen.

Chase-Rennen Nummer vier steigt am kommenden Sonntag auf dem Kansas Speedway.

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