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Wood Brothers: Über Tradition, Ownerpunkte und einen Rookie
Können die Wood Brothers in der Saison 2011 einen neuen Anlauf nehmen? Neue Ownerpunkte, neuer Pilot und vielleicht ein komplettes NASCAR-Jahr
(Motorsport-Total.com) - Das Team der Wood Brothers ist eines der letzten ganz großen Traditionsteams der NASCAR. Bereits seit dem Jahr 1950 bringt der Familienclan aus den Blue Ridge Mountains im US-Bundesstaat Virginia mindestens ein Auto an den Start. Die legendäre Startnummer 21 nahm bislang an über 1.300 Rennen teil, 97mal fuhren die Wood Brothers in die Victory Lane.

© Ford
Gelingt den Wood Brothers und ihrer legendären 21 nun der Turnaround?
Die Mannschaft gilt als die Erfinder der modernen Boxenstopps und stellte 1965 auch die Crew für Jim Clarks Indy-500-Sieg in einem Lotus-Ford. Überhaupt ist die Ford Motor Company seit den Anfangstagen der treue Motorenbegleiter der Wood Brothers. Die Liste der NASCAR-Topstars, die irgendwann einmal hinter dem Steuer der 21 Platz nehmen durften, ist lang.
Sie reicht von Curtis Turner über Fireball Roberts zu Parnelli Jones, Junior Johnson, Fred Lorenzen, Cale Yarborough, David Pearson, Neil Bonnett, Kyle Petty, Dale Jarrett, Morgan Shepard, Michael Waltrip, Elliott Sadler oder zuletzt Ricky Rudd, Ken Schrader und Bill Elliott. Auch Open-Wheel-Stars wie Dan Gurney oder A.J. Foyt traten in ihrer Karriere mindestens einmal für die Wood Brothers an. Zu einem NASCAR-Titel sollte es jedoch nie reichen.
Elliott Sadlers Bristol-Sieg im Frühjahr 2001 stellt den bislang letzten Erfolg der Wood-Brothers dar. Ähnlich zum Schicksal anderer Traditionsrennställe wie etwa Morgan-McClure Motorsports, oder den jüngsten Wirren um das Team von Richard Petty, kamen auch die Wood Brothers in den vergangenen Jahren zunehmend unter Druck, als die Rennbudgets der Konkurrenz geradezu explodierten, und die Hendricks, Childress, Roush oder Gibbs der NASCAR-Welt das Kommando übernahmen.
Trevor Bayne mit den Ownerpunkten der 19?

© xpb.cc
Der erst 19-jährige Trevor Bayne: Hoffnungsträger für ein Traditionsteam? Zoom
So waren die Wood Brothers ab der Saison 2008 gezwungen, aus Sponsorenmangel ihre Rennpläne zu minimieren: Nur jeweils 13mal in 36 Punkterennen stand der Wood-Ford mit der 21 in der Startaufstellung. Der letzte verbliebene Teamsponsor 2010 war Motorcraft, eine Marke der Ford Motor Company, die die Ersatzteilversorgung der US-amerikanischen Ford-Händler gewährleistet.
Wie es im Jahr 2011 weitergeht, steht noch nicht fest. Die 21 landete in der Ownerwertung 2010 nur auf Platz 45, hat also keinen garantierten Startplatz. Weil aber bei den Ford-Kollegen von Richard Petty Motorsports die Startnummer 19 stillgelegt wurde, gibt es Bestrebungen, dass die Wood Brothers deren Ownerpunkte übernehmen könnten. Damit würde das Team als 28. der Ownerwertung einen festen Startplatz für die ersten fünf Saisonrennen 2011 besitzen.
Klappt die Übernahme der Ownerpunkte, ist das Championship Provisional von Bill Elliott nicht mehr nötig. Unter genau dieser Prämisse ist auch das Engagement von Trevor Bayne zu verstehen. Der 19-jährige Rookie stammt eigentlich aus der Nachwuchsschmiede von Michael Waltrip und Toyota, wechselte im Spätsommer 2010 aber die Fronten in Richtung Roush und Ford.
Bayne saß bereits in Texas im Wood-Ford und gab als 17. ein überzeugendes Sprint-Cup-Debüt. Nun soll der Youngster aus Knoxville, im US-Bundesstaat Tennessee die ersten fünf NASCAR-Wochenenden in Daytona, Phoenix, Las Vegas, Bristol und Fontana bestreiten. Was danach geschieht, und ob das Traditionsteam einen Sponsor für die komplette Sprint-Cup-Saison 2011 finden kann, ist derzeit völlig offen.

