• 07.05.2010 14:14

  • von Pete Fink

Weiter Zuschauerschwund in der NASCAR

Die Sprint-Cup-Saison 2010 entwickelt sich wie erwartet: Teilweise verzeichnen die Rennstrecken zweistellige Einbußen, doch NASCAR bewahrt die Ruhe

(Motorsport-Total.com) - Mit einer Tribünenkapazität von nur noch 63.000 Plätzen ist der altehrwürdige Darlington Raceway der kleinste aktuelle Sprint-Cup-Speedway. Obwohl die Verantwortlichen im Gegensatz zum Vorjahr damit über 40.000 Sitze entfernt haben, und die Ticketpreise zum Teil bis auf 35 US-Dollar gesenkt wurden, wird das Southern 500 am Wochenende nicht ausverkauft sein.

Titel-Bild zur News: Bristol Motor Speedway

Völlig ungewohnt: Freie Zuschauerplätze im Bristol Motor Speedway

Damit ist Darlington jedoch keinesfalls eine Ausnahme. Erste Schätzungen - offizielle Zahlen gibt es wie immer nicht - gehen davon aus, dass in neun von zehn Sprint-Cup-Saisonrennen 2010 der Zuschauerzuspruch im Vergleich zur Vorsaison gesunken sei. Teilweise im zweistelligen Prozentbereich wie in Bristol (-14%), Phoenix oder Talladega (jeweils -13%).#w1#

Die börsennotierte NASCAR-Mutter International Speedway Corporation (ISC) bestätigte im Rahmen ihrer letzten Quartalskonferenz, dass die ISC-Rennen bisher eine Auslastung von nur 81 Prozent aufwiesen. Ein Trend, der sich zementiert: Nach 55 Sellouts in Folge fehlten in Bristol 20.000 Zuschauer. In Richmond, das zwischen 1991 und 2008 insgesamt 33mal in Folge ausverkauft war, fiel die Besucherzahl sogar unter die 100.000-Marke.

Doch die NASCAR bewahrt die Ruhe. "Das Jahr entwickelt sich wie erwartet", erklärte ISC-Geschäftsführer Roger van der Snick. "Wir wussten, dass die Zuschauerzahlen zurückgehen werden. Wir befinden uns im Bereich der Erwartungen." Van der Snick führte zur Begründung zwei große Ursachen an.

Ruhe als erste NASCAR-Pflicht

Kyle Busch, Jeff Gordon

Die Double-File-Restarts sollen die Fans zurück an die Strecke locken Zoom

"Entscheidend ist in erster Linie die allgemeine Wirtschaftslage", unterstreicht der ISC-Chef. "Unser Sport ist stark abhängig vom US-amerikanischen Otto Normalverbraucher. Es braucht einfach etwas Zeit, bis unsere Wirtschaft die Themen Arbeitslosigkeit und Verbrauchervertrauen wieder anschieben kann."

Zudem änderte NASCAR auch das sportliche Regelwerk, um den Wettbewerb wieder spannender zu gestalten. Zum Beispiel durch die Double-File-Restarts und die drei Green-White-Chequered-Verlägerungen im Finale. Damit sollen die Fans wieder an die Strecke gelockt werden.

"Auch das braucht seine Zeit", weiß van der Snick. "Falls die Fans vom Racing desillusioniert waren, dann ändert sich das nicht über Nacht. Wie beim Thema Wirtschaft gibt es dabei einen zeitlichen Verzögerungsfaktor. Und genau deswegen sind wir auch nicht zu sehr beunruhigt."

In der Tat: In Bristol waren immer noch 140.000 Fans an der Strecke. Angesichts dieser Zahlen würden andere Serienchefs die aktuellen NASCAR-Probleme vermutlich mit den Worten "Jammern auf hohem Niveau" bezeichnen. Doch eines wird auch immer klarer: Die richtig goldenen Zeiten sind fürs erste vorbei.

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