• 14.11.2013 15:28

  • von Pete Fink

Vorschau: Big Party in Homestead und München

Jimmie Johnson gegen Matt Kenseth und Kevin Harvick: Die NASCAR-Saison 2013 endet am Sonntag in Homestead - und auch in München wird kräftig gefeiert

(Motorsport-Total.com) - Jede Menge Palmen, viel Sonne und angenehme Temperaturen. Während es in großen Teilen der USA Mitte November schön langsam winterlich wird, steht es um das Wetterambiente von Südflorida nach wie vor bestens. Daher ist es auch kein Wunder, dass der Homestead/Miami Speedway seit der Saison 2002 der Schauplatz des alljährlichen NASCAR-Finales ist. Ganz nach dem Motto: Eine Titelkrönung unter Palmen verkauft sich wesentlich besser als unter Tiefschnee. So ist es auch im November 2013.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart, Carl Edwards

Unvergessen: Das Homestead-Drama 2011 - Tony Stewart vor Carl Edwards Zoom

Mit Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet), Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) und Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) gibt es in diesem Jahr drei Piloten, die auf dem Papier noch Meisterschaftschancen besitzen. Auf dem Papier wohlgemerkt, denn natürlich ist "Five-Time" Johnson mit seinem mächtigen Vorsprung von 28 Punkten der glasklare Titelfavorit. Nur ein Defekt oder ein Unfall kann den 38-jährigen Kalifornier noch an seinem sechsten Titel hindern.

Was aber in den 267 Runden auf dem 1,5 Meilen-Oval südlich der Florida-Metropole Miami jederzeit passieren kann. Das weiß auch Johnson, der in den beiden Vorjahren nur als 32. und 36. gewertet wurde. Diese beiden Platzierungen würden dem Hendrick-Team mit der Startnummer 48 nicht reichen. Johnsons magische Zahl lautet am Sonntagabend 23: Wird er 23., dann können Kenseth und Harvick tun und lassen, was sie wollen. Platz 23 oder besser bedeutet einen weiteren Johnson-Titel.

Es ist eine Situation, die der NASCAR-Dominator der vergangenen Jahre kennt. In Homestead musste Johnson noch nie gewinnen, um den großen Preis abzuholen. Unter anderem auch deshalb ist das Intermediate-Oval, das auf dem direkten Weg von Miami ins Urlauberparadies der Florida Keys liegt, eine der ganz wenigen Strecken, auf denen der Kalifornier noch nie in der Victory Lane stand. Nur vier Top-5-Platzierungen in 12 Rennen stehen für Johnson in Homestead zu Buche, im Schnitt kam er auf Position 15,3 ins Ziel.

Hurrikan Andrew als Initiator

Scott Speed

Homestead: Jede Menge Palmen und eine Fahrt in den Sonnenuntergang Zoom

Allerdings sieht die Statistik von Matt Kenseth nicht viel besser aus. 2007 gewann er in Südflorida das allerletzte Rennen mit den alten NASCAR-Silhouetten, bevor das Car of Tomorrow endgültig eingeführt wurde. Dreimal kam der damalige Roush-Pilot in die Top 5 und landete im Schnitt auf Position 17,3. Kevin Harvick siegte ebenfalls noch nie in Homestead, fuhr bisher fünfmal in die Top 5 und kam im Schnitt auf Rang 7,9 ins Ziel. Das ist immerhin der zweitbeste Schnitt aller aktuellen Chaser (hinter Carl Edwards; Roush-Ford; 6,0).

Mit seinen zwei Homestead-Siegen steht Edwards damit auf Platz drei der ewigen Bestenliste. Angeführt wird diese Wertung von seinem Roush-Teamkollegen Greg Biffle und dem immer noch verletzten Tony Stewart, die beide dreimal als Sieger hervorgingen. Der Homestead-Titelverteidiger heißt Jeff Gordon, der vor Jahresfrist den ersten Hendrick-Sieg überhaupt einfahren konnte. Weil in Homestead traditionell nur einmal im Jahr gefahren wird, ist die Auflage 2013 erst das 15. Sprint-Cup-Rennen der NASCAR-Geschichte.


Fotostrecke: #se7en: Jimmie Johnsons NASCAR-Karriere

Die Historie des Speedways ist eng verbunden mit dem verheerenden Hurrikan Andrew, der im August 1992 die Gegend um Miami verwüstete. Genau ein Jahr später begannen in Homestead die Bauarbeiten an dem Oval, das in den folgenden Jahren mehrere Änderungen erlebte. Zunächst als Mini-Version des Indianapolis Motor Speedway entworfen und 1995 in Betrieb genommen, wurden die vier Linkskurven erst zu einem flachen Oval umgebaut, das später ein progressives Banking zwischen 18 und 20 Grad bekam.

Dale Jarrett gewann am 6. November 1995 das offizielle Homestead-Eröffnungsrennen, das damals ein Event der Busch-Serie (heute Nationwide) war. Auch die IndyCars hielten in den Jahren 1996 bis 2010 ein alljährliches Gastspiel in Südflorida ab. Seit der Saison 1999 füllen die Sprint-Cup-Stars die mit einer Kapazität von 65.000 Zuschauern vergleichsweise kleinen Tribünen des Homestead/Miami Speedways.

Große NASCAR-Party von 'Motorvision TV'

Motorvision NASCAR Fest 2013

Schmankerl für die NASCAR-Fans: Public Viewing in München Zoom

Die aktuelle Meldeliste umfasst wie gewöhnlich 43 Sprint-Cup-Piloten, sodass alle sicher sein können, für das Saisonfinale einen Startplatz zu bekommen. Das letzte NASCAR-Wochenende des Jahres wird traditionell von der Ford Motor Company gesponsort. So trägt das Truck-Rennen den offiziellen Titel "Ford EcoBoost 200", das Nationwide-Rennen heißt "Ford EcoBoost 300" und der Sprint-Cup fährt am Sonntagabend unter der Firmierung "Ford EcoBoost 400".

Es ist vielleicht auch eine Zeit des Abschieds: Für Mark Martin, Jeff Burton und Ken Schrader könnte es das letzte Sprint-Cup-Rennen der Karriere werden. Bobby Labonte ist bereits nicht mehr dabei, der Texaner könnte vor einer Woche in Phoenix sein letztes Sprint-Cup-Event bestritten haben. Der Zahn der NASCAR-Zeit nagt also auch an den Oldies, während Parker Kligerman (Swan-Toyota) und Kyle Larson (Phoenix-Chevrolet) in Homestead die junge Nachrücker-Generation vertreten.

Für die NASCAR-Fans hierzulande organisiert 'Motorvision TV' wie bereits im Vorjahr eine große Saisonabschlussfeier mit einigen tollen Preisen - unter anderem eine Reise zu einem NASCAR-Rennen in die USA. Die Party findet in München-Ost auf dem Gelände des US-Autohauses Geiger in der Zamdorfer Straße statt. Einlass ist ab 16:30 Uhr, das Rennen aus Homestead wird natürlich auf Großbildleinwand übertragen.

Ab 20:00 Uhr MEZ ist 'Motorvision TV' dann live auf Sendung und überträgt das EcoBoost 400 vom Homestead/Miami Speedway wie immer live und inklusive der US-amerikanischen Pre-Race-Show. Der Rennstart wird gegen 21:15 Uhr MEZ erwartet. Erstmals geben sich gleich drei deutsche Kommentatoren die Ehre: Stefan Heinrich, Lenz Leberkern und Pete Fink sitzen am Sonntagabend am Mikrofon.

Der Zeitplan von Homestead:

Freitag:
19:30 - 21:00 Uhr: Erstes Freies Training

Samstag:
ab 00:10 Uhr: Qualifikation
ab 02:00 Uhr: Truck-Rennen
18:00 - 18:55 Uhr: Zweites Freies Training
21:00 - 21:50 Uhr: Happy-Hour
ab 22:30 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag:
ab 16:30 Uhr: Abschlussparty 'Motorvision TV' in München
ab 20:00 Uhr: Sprint-Cup-Finale (live auf 'Motorvision TV')

Alle Homestead-Sieger auf einen Blick:

1999 - Tony Stewart
2000 - Tony Stewart
2001 - Bill Elliott
2002 - Kurt Busch
2003 - Bobby Labonte
2004 - Greg Biffle
2005 - Greg Biffle
2006 - Greg Biffle
2007 - Matt Kenseth
2008 - Carl Edwards
2009 - Denny Hamlin
2010 - Carl Edwards
2011 - Tony Stewart
2012 - Jeff Gordon

Die Meldeliste für Homestead:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Ford)
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet)
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Mark Martin (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Ricky Stenhouse Jr. (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 20 Matt Kenseth (Gibbs-Toyota)
15. 21 Trevor Bayne (Wood-Ford)
16. 22 Joey Logano (Penske-Ford)
17. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
18. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
19. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
20. 30 Parker Kligerman (Swan-Toyota)
21. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
22. 32 Ken Schrader (FAS-Ford)
23. 33 Tony Raines (Circle-Chevrolet)
24. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
25. 35 Josh Wise (Front-Row-Ford)
26. 36 J.J. Yeley (Baldwin-Chevrolet)
27. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
28. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
29. 40 Landon Cassill (Circle-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
32. 47 A.J. Allmendinger (JTG-Toyota)
33. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
34. 51 Kyle Larson (Phoenix-Chevrolet)
35. 55 Elliott Sadler (Waltrip-Toyota)
36. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
37. 78 Kurt Busch (Furniture-Row-Chevrolet)
38. 83 David Reutimann (BK-Toyota)
39. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
40. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
41. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
42. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford)
43. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)