• 25.06.2009 12:35

  • von Pete Fink

Viele Gerüchte rund um Toyota

Die Finanzprobleme von Dodge und Chevy rücken Toyota zunehmend in die NASCAR-Gerüchteküche, die auch Juan Pablo Montoya betreffen

(Motorsport-Total.com) - Mit Chrysler und General Motors (GM) befinden sich derzeit zwei US-Hersteller in der Insolvenz. Das ist gleichbedeutend mit einer schweren Einkommenseinbusse für alle Dodge- und Chevrolet-Teams im Sprint-Cup. Über das gesamte Ausmaß des eingetretenen Zahlungsstopps wurde bislang nur spekuliert, aber eine juristische Maßnahme bei Richard Childress Racing (RCR) brachte nun ein Indiz hervor.

Titel-Bild zur News:

Gemäß der Silly-Season stehen bei Toyota Veränderungen ins Haus

Danach bezahlte GM bislang etwa 2,5 Millionen US-Dollar pro Quartal an RCR. Macht im Jahressaldo also 10 Millionen und man kann getrost davon ausgehen, dass sich die Dollartransfers in Richtung Hendrick Motorsports, Stewart/Haas-Racing und auch Earnhardt/Ganassi Racing nicht allzu sehr davon unterscheiden. Eine ganz erhebliche Summe also, die den Chevy-Teams urplötzlich fehlt.#w1#

Bei den Dodge-Teams von Richard Petty Motorsports (RPM) und Penske Racing dürfte es nicht gänzlich anders aussehen, was vor allem bei RPM einen bitteren Nachgeschmack haben könnte. Deren Hauptaktionär George Gillett will sein Eishockey-Team der Montréal Canadiens verkaufen, und Gerüchte besagen zudem, dass es auch um den FC Liverpool - ebenfalls Gillett-Eigentum - nicht besonders gut bestellt ist.

Die Konsequenz: Vor allem Toyota rückt in das Zentrum einiger Spekulationen, denn die Japaner stehen in der aktuellen Krise noch vergleichsweise gut da. "Unsere Zukunft wird nicht von den Aktionen anderer Hersteller bestimmt, sondern von dem Gegenwert, die eine Serie für uns bietet", erklärte Lee White, der Chef von Toyota Racing Development am Rande des Sonoma-Wochenendes. Nichts anderes als ein Bekenntnis zum lukrativen Sprint-Cup.

Toyota als NASCAR-Bank?

Juan Pablo Montoya

Wieder einmal wird Juan Pablo Montoya mit Gibbs in Verbindung gebracht Zoom

Solche Aussagen unterstreichen klar, dass ein Toyota-Backing in diesen Zeiten als ein sicherer Hafen zu gelten hat. Somit verwundert es nicht, dass etwa dem Traditionsteam um Richard Petty Wechselgelüste in Richtung Japan unterstellt werden. Auf der anderen Seite hat Red Bull noch keine Vertragsverlängerung mit Toyota erreicht, was ebenfalls ein Indiz für mögliche Wechselambitionen sein könnte.

Bei Joe Gibbs Racing und im 2009 so aufstrebenden Team von Michael Waltrip Racing (MWR) dürften da wesentlich weniger Schweißperlen entstehen, was auch die Wechselambitionen von Martin Truex Jr. in Richtung MWR zu einem Teil erklärt. Der aktuelle Teamkollege von Juan Pablo Montoya soll offenbar zum Nachfolger von Teamchef Michael Waltrip werden.

Doch die Gerüchteküche hat mittlerweile auch das Earnhardt/Ganassi-Team (EGR) selbst erfasst, denn in Sonoma tauchte eine ganz neue Silly-Season-Variante auf. Nachdem die GM-Zahlungen offenbar auch in Richtung EGR eingestellt wurden, werden auch Chip Ganassi Wechselambitionen in Richtung Toyota nachgesagt.

Das nicht ganz neue Szenario lautet: Aus EGR mit Target-Sponsoring und Juan Pablo Montoya am Steuer soll 2010 ein Ein-Wagenteam werden, das sich in einer technischen Partnerschaft als derzeit fehlendes viertes Team an Joe Gibbs Racing anschließen soll. Was seitens Gibbs natürlich prompt dementiert wurde...