• 16.05.2010 22:28

  • von Pete Fink

Toyota-Power in Dover: Kyle Busch siegt - Johnson mit Fehler

Kyle Busch holte sich den Dover-Sieg, weil Jimmie Johnson sich selbst schlug - Juan Pablo Montoya mit technischen Problemen nur 35.

(Motorsport-Total.com) - Schlägt im Sprint-Cup 2010 nun endgültig die Toyota-Stunde? Zum fünften Mal in den letzten sieben Rennen hatte ein Toyota Camry von Joe Gibbs Racing die Nase vorne: Kyle Busch gewann das Autism Speaks 400 auf dem Dover International Speedway, nachdem sich sein härtester Konkurrent Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; 16.) beim letzten Boxenstopp selber schlug.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch

Kyle Busch feierte auf der "Monster-Mile" seinen zweiten Saisonsieg

Es war Sprint-Cup-Sieg Nummer 18 für die Startnummer 18. Nach Richmond vor zwei Wochen bedeutete dies zudem Saisonerfolg Nummer zwei für den 24-Jährigen aus Las Vegas, der nebenbei am Samstag auch noch das Nationwide-Rennen von Dover gewann. Keine Frage: Kyle Busch und vor allem Gibbs-Toyota haben derzeit einen Lauf, was auch sein Teamkollege Denny Hamlin unterstrich, der auf der Betonmeile südlich von New York City guter Vierter wurde.#w1#


Fotos: NASCAR in Dover


Der Leidtragende war NASCAR-Champion Jimmie Johnson, der 225 der insgesamt 400 Runden in Front lag. Doch als es unter Grüner Flagge 40 Umläufe vor dem Ende zu den letzten Tankstopps kam, wurde der Kalifornier am Ende der Boxengasse bei einer Geschwindigkeitsübertretung erwischt. Die Konsequenz war eine Durchfahrtsstrafe: Johnson flog aus der Führungsrunde und landete am Ende nur auf Platz 16.

"Ich kam viel besser als erwartet aus den Boxen", klärte der Hendrick-Pilot über seinen folgenschweren Fehler auf. "Eigentlich dachte ich, dass ich sehr konservativ an die Sache herangegangen war, aber sie haben mich erwischt. Schade, denn wir hatten ein tolles Fahrzeug. Das ist ohne jeden Zweifel nicht das Resultat, was wir uns erhofft hatten. Wir haben eine Menge Arbeit."

Gibbs-Team mit fünf Siegen in sieben Rennen

Kyle Busch, Jimmie Johnson

Enges Dover-Duell über viele Runden: Kyle Busch und Jimmie Johnson Zoom

In der Tat: Durch das Dover-Ergebnis fiel Johnson in der Gesamtwertung von Platz zwei auf vier zurück. Zudem ist es auffällig, dass seit Einführung des Heckspoilers die Gibbs-Truppe massiv an Performance zulegen konnte, während das Hendrick-Team strauchelt. Auf der "Monster-Mile" kam keines der vier Werksautos (Jeff Gordon 11., Mark Martin 15., Dale Earnhardt Jr. 30.) in die Top 10.

Reiner Zufall oder nicht - seit Martinsville Ende März bestimmen die Gibbs-Toyota die Sprint-Cup-Schlagzahl. Knie-Patient Hamlin gewann dreimal, Kyle Busch setzte in Dover nach dem Johnson-Fehler die Segel, und hatte am Ende 7,5 Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Jeff Burton (Childress-Chevrolet). "Das war einfach phänomenal", lobte der Sieger in der Victory Lane. "Etwa ab Runde 250 war unser Auto topp, das hier fühlt sich richtig gut an."

Busch und Johnson bestimmten das Geschehen auf der ungewöhnlich zahmen "Monster-Mile" über weite Strecken. Lediglich fünf Gelbphasen (je zweimal Sam Hornish Jr. und Marcos Ambrose sowie Kurt Busch) und am Ende auch keine Verlängerung zeugen von einem - nach früheren Saisonverhältnissen - recht ruhigen NASCAR-Abend.

Hinter Burton gab auch Matt Kenseth (Roush-Ford) als Dritter ein kräftiges Lebenszeichen von sich, nachdem die Ford-Truppe zuletzt einige schwere Schlappen einstecken musste. Sein Teamkollege Greg Biffle wurde solider Sechster, mit Carl Edwards (8.) kam sogar noch ein dritter Ford Fusion in die Top 10. Auch David Reutimann (Waltrip-Toyota; 5.) kann seine Leistungen in der Saison 2010 langsam aber sicher stabilisieren.

Zweimal Pech für Earnhardt/Ganassi

Sam Hornish Jun.

Sam Hornish Jun. machte gleich zweimal eine Mauer-Bekanntschaft Zoom

Tabellenführer Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) startete nur als 30., arbeitete sich jedoch souverän in die Top 10 nach vorne und wurde als Siebter abgewunken. "Jeder weiß, dass der Monat Mai für mich normalerweise sehr schwierig ist", kommentierte der Kalifornier. "Nun sind wir dreimal in die Top 10 gefahren, weshalb die Gesamtsituation für uns recht gut aussieht."

Doch die "Monster-Mile" forderte auch ihre Opfer, zum Beispiel das Earnhardt/Ganassi-Duo. Juan Pablo Montoya wurde das gesamte Wochenende über nicht warm mit seinem Chevrolet. Zu allem Überfluss erlitt der Kolumbianer noch einen Aufhängungsschaden und wurde mit 117 Runden Rückstand nur auf Platz 35 gewertet. Die Quittung ist Platz 19 in der Gesamtwertung, der Rückstand auf den Chase beträgt nun wieder 112 Punkte. Der gleiche Defekt trat bei seinem Teamkollegen Jamie McMurray (32.) auf.

In der Sprint-Cup-Gesamtwertung verbesserte sich Dover-Sieger Kyle Busch nun auf Platz zwei, Matt Kenseth ist neuer Dritter. Aus den Top 12 heraus fiel NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr., dessen Platz sein Kumpel Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) einnahm. Der Polesitter spielte am Sonntagabend keine Rolle und wurde am Ende als Zwölfter gewertet.

Der NASCAR-Tross zieht nun ins heimische Charlotte. Kommendes Wochenende gibt es keine Meisterschaftspunkte, dafür jedoch eine Million US-Dollar für den Sieger beim traditionellen Allstar Race. Am 30. Mai kommt es dann in Charlotte zum Coca-Cola 600. Dies ist Saisonrennen Nummer 13 - Halbzeit im "Race to the NASCAR-Chase 2010".

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