• 08.07.2011 11:21

  • von Pete Fink

Test bestanden: Viel Lob für den neuen Einspritzer

Zum ersten Mal in der NASCAR-Geschichte gingen am Donnerstag in Kentucky fünf EFI-Fahrzeuge auf die Strecke - NASCAR und Co. rundum zufrieden

(Motorsport-Total.com) - 46 Sprint-Cup-Fahrzeuge und fünf Boliden mit dem neuen Einspritzermotor absolvierten am Donnerstag auf dem Kentucky Speedway einen Testtag mit insgesamt sechs Stunden reiner Fahrtzeit. Am Ende waren die Gebrüder Busch ganz vorne zu finden mit Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 30.193 Sekunden) an der Spitze, der in der Nacht auch noch das Truck-Rennen gewann.

Titel-Bild zur News: Ricky Stenhouse Jun.

Historisch: Ricky Stenhouse Jun. holte die erste EFI-Bestzeit der NASCAR

Zweiter wurde sein knapp sieben Jahre älterer Bruder Kurt (Penske-Dodge; 30.348) hauchdünn vor dem besten Roush-Piloten Carl Edwards (30.349). Danach folgte eine Armada von insgesamt sechs Chevys. Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) verfehlte in 30.564 Sekunden als 14. die Top 10 um 82 Hundertstelsekunden.


Fotos: NASCAR in Kentucky


Die meisten Augen richteten sich jedoch auf die fünf Fahrzeuge, die zum ersten Mal in einem offiziellen NASCAR-Test mit dem Einspritzermotor auf die Strecke fuhren. Am Ende des Tages holte sich die Ford Motor Company eine - wenn man so will - historische Bestzeit, für die Ricky Stenhouse im Roush-Ford eine Marke von 30.652 Sekunden erreichte. Dodge-Tester Sam Hornish Jr. (Penske; 30.812) schaffte als Zweiter stolze 121 Runden.

Bei NASCAR war man sehr zufrieden: "Nach dem Feedback aller fünf Teams läuft alles nach Plan", gab Vize-Rennchef Robin Pemberton bekannt. Stellvertretend für die Piloten freute sich Tabellenführer Kevin Harvick: "Es ist schön zu sehen, dass alle Hersteller ein solches Auto auf der Strecke haben, was unseren Sport viel relevanter für die Straße macht. Das ist schon ein großer Schritt."

Motorenarchitektur bereit

Sam Hornish Jun.

Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge) drehte am Donnerstag die meisten Runden Zoom

Dieses Argument ist natürlich das Wichtigste für die vier beteiligten Automobilhersteller Chevrolet, Ford, Toyota und Dodge. Aus Sicht von NASCAR betonte Pemberton, dass "der Einspritzermotor unseren engen Wettbewerb nicht schlechter machen wird. Weder für die Fans, noch für die Fahrer hinter dem Steuer soll ein Unterschied erkennbar sein."

Das neue EFI (Electronic Fuel Injection), das unter anderem auch von McLaren stammt, soll ab der Saison 2012 eingesetzt werden. Derzeit ist noch ein zweiter Test in Phoenix vorgesehen, dessen genaues Datum aber noch nicht feststeht. Die Kosten pro EFI-Einheit werden mit 26.000 US-Dollar taxiert. Bei Penske, die derzeit zwei Sprint-Cup-Teams einsetzen, rechnet man mit zehn bis zwölf Exemplaren für eine volle Saison.

Rein technisch gesehen, ist das neue EFI natürlich ein alter Hut. "Wir haben diese Technologie ja schon seit drei Jahrzehnten im Einsatz", erklärte Toyota-Motorenchef Lee White. "Wir müssen jetzt nur sicherstellen, dass alle Teile auch den Rennbetrieb über 400 oder 500 Meilen mit maximaler Belastung und teilweise unter großer Hitze aushalten", sagte Howard Comstock von Dodge Motorsports.

Auch die Erklärung, warum das EFI in der NASCAR erst so spät kam, lieferte NASCAR-Rennchef John Darby nach: "Dies ist die erste Saison, in der alle vier Hersteller mit der aktuellen Motorenarchitektur antreten, die wir vor fünf Jahren herausgegeben haben. Das war unser Fundament, denn nun ist diese Architektur dort, wo wir sie haben wollten. Von da aus ist es leichter, nun das nächste Level anzugehen."

Die Zeiten der fünf Einspritzerfahrzeuge:

01. Ricky Stenhouse (Roush-Ford) - 85 Runden - 30.652 Sekunden
02. Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge) - 121 - 30.812
03. Mike Skinner (Waltrip-Toyota) - 59 - 30.939
04. Austin Dillon (Earnhardt/Childress-Chevrolet) - 53 - 31.136
05. Aric Almirola (Hendrick-Chevrolet) - 39 - 31.354

Die Top 10 aus Kentucky:

01. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota) - 30.193 Sekunden
02. 22 Kurt Busch (Penske-Dodge) - 30.348
03. 99 Carl Edwards (Roush-Ford) - 30.349
04. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet) - 30.352
05. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet) - 30.366
06. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) - 30.381
07. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet) - 30.395
08. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) - 30.405
09. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet) - 30.456
10. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota) - 30.482