Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Stewart ohne Kompromisse, viel Arbeit für Toyota
Das Budweiser-Shootout zählt zwar nicht zur Meisterschaft, ist aber ein guter Fingerzeig für den weiteren Verlauf der Saison
(Motorsport-Total.com) - Das hätten sich die Toyota-Leute wohl nicht träumen lassen: Erstes Rennen und gleich die Pole Position für das Auto mit der Startnummer 44 und Ex-Champion Dale Jarrett. Pech nur, dass die Startaufstellung im prestigeträchtigen Budweiser-Shootout immer ausgelost wird, und schon nach wenigen Runden lagen die beiden dafür qualifizierten Toyota Camrys von Jarrett und Red-Bull-Pilot Brian Vickers auf den hinteren Plätzen.

© Getty Images for NASCAR
Tony Stewart feiert seinen Sieg im Budweiser-Shootout 2007
Vorne ging es jedoch sofort zur Sache. Es gab jede Menge Führungswechsel ohne eine einzige Gelbphase, und zu Beginn des Rennen erwiesen sich die Chevrolet Monte Carlo als klar überlegen: Unter den ersten zehn Piloten befanden sich acht Chevys.#w1#
Chevrolets zu Beginn dominant
Nach 14 Runden lag Kevin Harvick vor Dale Earnhardt jun., Tony Stewart und den beiden Busch-Brüdern Kurt und Kyle. Kurt Busch im neu lackierten, goldenen Miller-Lite Dodge Charger war der Einzige, der vor der planmäßigen Unterbrechung nach 20 gefahrenen Runden in die Phalanx der Chevrolets eindringen konnte.
Der vierfache NASCAR-Titelträger Jeff Gordon kämpfte zu diesem Zeitpunkt bereits mit Problemen an der elektronischen Steuerung seines Gaspedals. Der Rainbow-Warrior spielte keine Rolle und schied später aus, genau wie Penske-Pilot Ryan Newman.
Nach der Unterbrechung entpuppte sich Harvick als das erste Opfer der Boxenstopps: Sein Auto war plötzlich sichtbar nervös und er konnte dem Tempo der Spitze nicht mehr folgen. Es ging sofort wieder eng zur Sache, teilweise fuhren drei Kolonnen nebeneinander durch die 31 Grad erhöhten Kurven des Triovals von Daytona mit den beiden Busch-Brüdern, Stewart und Earnhardt jun. auf den vorderen Plätzen.
Beide Busch-Brüder im Spitzenfeld
Ab Runde 37 beruhigte sich das Geschehen: Kyle Busch, der jüngere der beiden Brüder, lag rundenlang an der Spitze des Feldes, dicht gefolgt von Stewart und Kurt Busch. Auf Platz vier kam Evernham-Pilot Elliot Sadler immer besser zurecht und konnte als einziger dem Trio an der Spitze folgen.
In Runde 50 dann eine Gelbphase, alle Piloten kamen in die Box. Nach dem Restart in Runde 56 lag unverändert Kyle Busch vor dem äußerst aggressiv fahrenden Stewart und David Gilliland, der sich nach einem guten Boxenstop plötzlich auf Platz drei wiederfand.
In Runde 63 die Vorentscheidung: Stewart klopfte bei Kyle Busch an, der Hendricks-Pilot musste all sein Können aufbringen, um sein Auto unter Kontrolle zu behalten, er musste kurz vom Gas und fiel bis auf Platz zehn zurück.
Keine Spannungen nach Rempeleien
Es sei ein hartes Manöver gewesen, aber kein unübliches, so Stewart nach dem Rennen: "Ich bekam die Chance, ihm einen Schubser zu verpassen, und er verlor für einen Moment die Kontrolle. Ich weiß nicht, ob er jetzt sauer auf mich ist, ich habe nur meinen Job gemacht. In diesem Rennen geht es nur um den Sieg, es geht nicht darum, einfach anwesend zu sein und hintereinander herzufahren. Weniger als zehn Runden vor Schluss musste ich einfach etwas unternehmen."
Kyle Busch führte 39 von 70 Runden und wurde am Ende nur Siebter. Er sah die Sache diplomatisch: "Mit Stewarts Hilfe konnte ich mich da vorne halten. Ich vermute, irgendwann hat es ihm gereicht, und er beschloss, mich aus dem Weg zu räumen. Das ist Rennsport, ich kneife meine Backen zusammen und dann geht es weiter."
Keine Zurückhaltung zum Saisonauftakt
Damit meint Busch, dass er im Verlauf des Rennens oft mit Stewart zusammengearbeitet hatte und in der Tat: Das berühmt-berüchtigte Bump-Drafting genoss eine Präsenz, als ginge es bereits um die Meisterschaftsentscheidung.
In der allerletzten Kurve kurz vor dem Ziel kam es dann auch folgerichtig zu einer Massenkarambolage, als Earnhardt jun. Sadler berührte und diesen in einen Dreher zwang. Unmittelbar dahinter fuhren Denny Hamlin und Sadler's Teamkollege Kasey Kahne, die beide keine Chance zum Ausweichen hatten.
Stewart gewann vor Ford-Pilot Gilliland und Kurt Busch - drei Marken auf den ersten drei Plätzen, ein viel versprechender Auftakt in die neue NASCAR-Saison. Und auch Toyota konnte am Ende mit dem achten Platz von Vickers, der einer der Nutznießer der Karambolage war, wenigstens einen Achtungserfolg erzielen.

