• 22.08.2007 15:26

Stewart: "Keine Zeit zum Verschnaufen"

Tony Stewart freut sich auf die Rückkehr nach Bristol und erklärt die Besonderheiten der kurzen Strecke

(Motorsport-Total.com) - Tony Stewart muss sich als derzeitiger Vierter im Meisterschaftsstand kaum Sorgen machen, den Einzug in den Chase zu verpassen. Vielmehr kann er seine Taktikten bereits auf die letzten zehn Saisonrennen ausrichten. Durch seine drei Saisonsiege hat er bereits 30 Bonuspunkte für den Chase im Sack, beim Nachtrennen in Bristol sollen nun weitere folgen.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony Stewart genießt die besondere Atmosphäre in Bristol

Frage: "Tony, der Chase nimmt nun allmählich Formen an. Hast du schon eine Strategie für die letzten zehn Saisonrennen?"
Tony Stewart: "Wenn man Rennen gewinnt, kommen die Punkte von ganz allein. In jeder Woche versuchen wir, das Rennen zu gewinnen. Und wenn wir nicht gewinnen können, dann wollten wir so gut es geht abschneiden. Wenn wir das machen, dann spiegelt sich das auch in den Punkten wieder."#w1#

Frage: "Einige Fahrer kämpfen noch um den Einzug in den Chase, könnte das Rennen in Bristol daher noch aggressiver werden?"
Stewart: "Ich glaube nicht, dass es großartig anders sein wird. Wenn es darauf ankommt, fahren die Jungs einfach nur Rennen. Am Ende werden sie auf die Tabelle blicken, aber solange man auf der Strecke ist, geht es darum, das Rennen zu gewinnen oder bestmöglich abzuschneiden. Die Haltung wird sich da nicht ändern."

Frage: "Bristol wurde in der Zwischenzeit neu asphaltiert. Wird das eine Auswirkung auf das Rennen haben?"
Stewart: "Es ist wahrscheinlich eines der aufregendsten Rennen des Jahres. Auch wenn es etwas anders werden sollte, so ist es immer noch Bristol. Da kann man mit der Rennstrecke machen, was man will, es wird Bristol bleiben und immer noch Spaß machen und aufregend sein."

Frage: "Sind deine Sinne in Bristol noch mehr geschärft, da es dort immer recht schnell gehen kann?"
Stewart: "Man hat einfach keine Zeit, sich auszuruhen, weil alles so schnell passiert. Wenn das Rennen vorbei ist und der Adrenalinpegel gesunken ist, ist man erschöpft. Wenn man aber im Auto sitzt, dann kommt man einfach nicht in diesen ruhigen und flüssigen Rhythmus wie zum Beispiel in Michigan, wo es lange Kurven und Geraden gibt. Den Luxus der Erholung bekommt man in Bristol nicht."

Frage: "Weiß man vor dem Rennen in Bristol schon, dass man etwas mehr austeilen und einstecken muss, um ein gutes Ergebnis zu erzielen?"
Stewart: "Man muss sicherstellen, dass man das eigene Auto nicht beschädigt. Wenn das heißt, dass man ein anderes Fahrzeug innen durchlassen muss, dann ist es eben so. Aber gleichzeitig muss man selbst hart fahren und darf Positionen nicht einfach herschenken. Es dauert nicht lang, und schon steckt man im Überrundungsverkehr. Man muss auf dieser Strecke richtig aggressiv sein, gleichzeitig muss man aber auf sein Auto achten."

Frage: "Aber in Bristol scheint es immer wieder zu jeder Menge Berührungen zu kommen. Wie schafft man den Spagat zwischen Geduld und Aggressivität?"
Stewart: "Die Berührungen, die man in Bristol sieht, kommen wohl eher daher, dass wir bei hoher Geschwindigkeit eng beisammen sind. Da genügt schon eine Kleinigkeit und eine Kettenreaktion beginnt. Das muss nicht unbedingt in einem Unfall enden. Die Umstände sind dort nun einmal so. Man muss in Bristol sehr vorsichtig sein - und sehr geduldig. Wir fahren dort alle so schnell, dass man sich Zeit lassen muss, wenn man an jemandem vorbeigeht. Wenn einer einen anderen schon auf die Außenseite geschickt hat, dann kann man einfach mit innen durchgehen. So lässt es sich in Bristol am einfachsten überholen."

Frage: "Die Daytona 500 und Brickyard 400 gelten als Kronjuwelen der Rennen, aber auch ein Sieg in Bristol ist etwas Besonderes. Warum?"
Stewart: "Es ist toll. Das Schönste in Bristol ist, dass 160.000 Fans das Treiben beobachten können. Ich kann mich an Rennen erinnern, in denen ich Jeff Gordon die Führung abknüpfte und sehen könnte, wie die Leute jubelten. Es ist eine der coolsten Strecken, auf denen ich je gefahren bin. Die Tribünen sind direkt über einem. Wenn man aus dem Auto steigt, kann man sogar sehen, was die Fans essen und trinken. Und da es hier sehr schwer ist zu gewinnen - dazu braucht man einen perfekten Tag -, ist der Sieg noch wertvoller."