• 11.07.2008 15:36

  • von Pete Fink

Stewart-Haas-Racing offiziell vorgestellt

Tony Stewart gab am Donnerstagabend auf dem Chicagoland Speedway offiziell seinen Einstieg als Teambesitzer von Stewart-Haas-Racing bekannt

(Motorsport-Total.com) - "Ich kann nicht garantieren, dass ich erfolgreich sein werde, aber wenn nicht, dann gehe ich wenigstens mit einem Lied auf den Lippen unter, soviel ist sicher", erklärte ein gut gelaunter Tony Stewart am Donnerstagabend auf dem Chicagoland Speedway. Doch der Neu-Teambesitzer fügte vielsagend hinzu: "Ihr kennt mich doch: Ich liebe Herausforderungen."

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Offiziell: Tony Stewart ist ab 2009 Teambesitzer bei Stewart-Haas-Racing

Es war eine Pressekonferenz, deren Inhalt nicht besonders überraschend kam. Stewart hatte mit Joe Custer, dem Teamchef von Haas CNC Racing, natürlich die passende Verstärkung dabei, als er verkündete, mit einem Anteil von 50 Prozent der neue Mitbesitzer von Stewart-Haas-Racing zu sein.#w1#

"Wenn mich die Leute vor acht Jahren gefragt hätten, ob ich die Möglichkeit, ein Teambesitzer in der NASCAR zu werden in Betracht ziehen würde, dann hätte ich 'Nein' gesagt, denn ich wäre damals nicht in der Lage gewesen, mit der ganzen Politik in der NASCAR umzugehen", erklärte Stewart.

Aber dieser Deal gäbe ihm nun die Möglichkeit dazu. Stewart begründete: "Wenn der Tag kommt, an dem ich keinen Rennwagen mehr fahren kann oder will, dann werde ich trotzdem noch schwer in die NASCAR eingebunden sein. Und dies ist etwas, was ich mir wirklich vorstellen kann, für den Rest meines Lebens zu wollen."

Die Chance des Lebens

Joe Custer Tony Stewart

Joe Custer und Tony Stewart stellen das neue SHR-Logo vor Zoom

So nannte Stewart die sich ihm bietende Möglichkeit "eine Chance, die man nur einmal in seinem Leben bekommt. Ich glaube nicht, dass einem Fahrer schon einmal angeboten wurde, einen Anteil von 50 Prozent in einer Organisation zu erhalten."

Obwohl sich weder Stewart noch Custer zu weiteren finanziellen Details äußern wollten, gab es doch den Anschein, als hätte das Haas-Team Stewart nicht allzu viele US-Dollar für seinen 50-Prozent-Anteil abgenommen. Denn Stewart, so Custer, bringe "seinen Namen, sein Talent und seine Fähigkeit, Sponsoren, Top-Ingenieure und Crewleute anzuwerben mit. Und die Zuversicht, dass wir eines Tages gewinnen werden."

Ein erster Kontakt samt Offerte sei bereits in der Off-Season zustande gekommen. "Dies bedeutete einen immensen Prozess der Entscheidungsfindung", so Stewart. "Das war nichts, was man über Nacht erreichen kann und wir haben uns dieses auch nicht leicht gemacht."

Doch letztlich habe den Ausschlag gegeben, dass "ich mich darauf freue, irgendwann nach Daytona zu fahren, das Daytona 500 zu gewinnen, und dass ich dann dort aus meinem eigenen Auto klettern kann, mit meinen eigenen Jungs und meinem eigenen Team."

Keine Details über Sponsoren und Teamkollege

Greg Zipadelli

Greg Zipadelli wünschte Tony Stewart zum Abschied nur das Beste Zoom

Ein langjähriger Wegbegleiter Stewarts wird dann nicht mehr mit von der Partie sein: Crewchief Greg Zippadelli, der alle bisherigen 338 Cup-Rennen an der Seite des Noch-Joe-Gibbs-Piloten arbeitete, wird den Wechsel nicht mit unternehmen. "Das war wohl der härteste Teil", so Stewart.

Stewart dementierte auch, dass General Motors finanzielle Unterstützung in diesem Vertrag beigesteuert habe. Auch über mögliche Sponsoren oder Teamkollegen wollten sich weder "Smoke" noch Custer näher äußern. Lediglich ein Kommentar fiel, als Stewart den aktuellen Haas-Piloten Scott Riggs als "einen Kandidaten" bezeichnete.

Die Namen Office Depot und Jack Daniels tauchen in der NASCAR-Gerüchteküche genauso auf wie eine Beteiligung von John Menard. Neben Menard und Riggs gilt vor allem der bei Penske abwanderungswillige Ryan Newman als ein ganz heißer Kandidat auf das zweite Cockpit bei Stewart-Haas-Racing.

Sicher ist zudem, dass Stewart-Haas-Racing auch 2009 seine Autos als Kundenfahrzeuge von Hendrick Motorsports beziehen wird. Ob Stewart seine Wunschstartnummer 14, die früher von US-Legende A.J. Foyt gefahren wurde, bekommt, ist ebenfalls noch unklar. Frei wäre sie jedenfalls.