Starkes Jubiläum: 25 Jahre Hendrick Motorsports

(Motorsport-Total.com) - Als Geoff Bodine am 19. Februar 1984 die Startflagge zum Daytona 500 sah, dachte wohl kaum jemand daran, dass in diesem Augenblick eine der größten Erfolgsstorys der jüngeren NASACR-Geschichte beginnen sollte. Es war das erste Cup-Rennen, das Teambesitzer Rick Hendrick als Owner sah.

© NASCAR

Dream-Team 2009: Wer kann diese vier Hendrick-Herren schlagen?

Heute lautet die beeindruckende Hendrick-Zahl auf insgesamt 2.533 Sprint-Cup-Starts, bei denen Hendrick-Fahrzeuge nicht weniger als 175 Rennsiege landen konnten. Mit Terry Labonte, Jeff Gordon und Jimmie Johnson brachte das Team auch drei Titelträger hervor, die zusammengerechnet acht Meisterschaften für Hendrick holten.#w1#

Diese kamen übrigens zumeist in geballter Form: Zwischen 1995 und 1998 wechselten sich Gordon und Labonte ab, seit 2006 hört der NASCAR-Dauerchampion auf den Namen Johnson. Lediglich Gordons vierter und bislang letzter Meistertitel im Jahr 2001 war sozusagen ein Einzelerfolg. Damit liegt Hendrick hinter Petty Enterprises, die insgesamt zehn NASCAR-Titel vorzuweisen haben.

Vor 25 Jahren begann Rick Hendrick mit fünf Mitarbeitern. Heute arbeiten über 500 Menschen für das NASCAR-Team, dessen Shop sich unterhalb des Lowe's Motor Speedway in Concord, North Carolina, 20 Kilometer nördlich von Charlotte befindet. Diese Hendrick-Mitarbeiter bereiteten ihrem Chef nun zur Saisoneröffnung 2009 eine ganz besondere Überraschung.

"Dusty" und Mark Martin

© NASCAR

50 Jahre und topfit: Mark Martin will es 2009 noch einmal wissen Zoom

Sie restaurierten heimlich still und leise das erste eigene Hendrick-Chassis überhaupt, das offiziell unter der Bezeichnung HMS 001 läuft. Hendrick-intern lautet dessen Spitzname schlicht und ergreifend "Dusty". Gebaut wurde "Dusty" im Jahr 1989, Greg Sacks fuhr das Auto in Talladega 1990 auf einen zweiten Platz.

Heute ist Hendrick Motorsports das Powerhouse der NASCAR. Alleine das Fahrer-Lineup der Saison 2009 verdient den Beinamen "Dream-Team" wie keine andere Mannschaft, denn neben den drei Superstars Jeff Gordon, Jimmie Johnson und Dale Earnhardt Jr. stieß nun der frischgebackene 50-jährige NASCAR-Veteran Mark Martin ins Team.

"Jedes Mal, wenn ich in den Shop komme, habe ich ein Lächeln im Gesicht", beschrieb Martin vor seiner 20. Cup-Saison seine aktuelle Gefühlslage. "Ich gehe voller Enthusiasmus in dieses Jahr." Verläuft alles nach Plan, dann wird der vierfache NASCAR-Vizechampion im September 2009 in Dover sein 750. Cup-Rennen bestreiten.

Nach zwei Jahren NASCAR-Teilzeit bei Ginn Racing und später Dale Earnhardt Inc. ist der Veteran alles andere als müde: "Es gibt Kollegen, deren Feuer mit 40 oder 45 Jahren etwas erloschen ist", philosophierte Martin und betonte: "Das ist bei mir jedoch nicht der Fall."

Noch nie war das Dream-Team so stark

© Hendrick

25 Jahre Hendrick Motorsports: Gruppenbild mit "Dusty" Zoom

Sein 35. und bislang letzter Rennsieg datiert aus dem Oktober 2005, als er noch in Diensten von Jack Roush in Kansas gewann. Das soll sich schnell ändern: "Rick Hendrick gewinnt das Daytona 500 ganz gerne", grinste der 50-Jährige verschmitzt. Nicht zu unrecht - in sechs der 25 Hendrick-Jahre stand einer seiner Piloten in der Victory Lane. Zuletzt Jimmie Johnson in der Saison 2006.

Die enge und freundschaftliche Verbindung zwischen Martin und Earnhardt Jr. ist hinlänglich bekannt. Doch auch die Hendrick-Zwillinge Johnson und Gordon freuen sich auf ihren neuen Teamkollegen. "Dieser Mann fasziniert mich", erklärte zum Beispiel der dreifache NASCAR-Champion und amtierende Titelverteidiger Johnson. "Ich will wissen, was er warum macht, und wie er es macht. Ich bin mir sicher, dass ich noch eine ganze Menge Dinge von ihm lernen kann."

Gleiches gilt für Jeff Gordon: "Ich war immer ein Riesenfan von ihm", so der vierfache Cup-Champion. "Er ist ein natürlich gebliebener Mensch, der sehr hart an sich arbeitet und nach wie vor in bester Verfassung ist. Er ist diszipliniert und entschlossen. Wenn er ein Top-Auto hat, dann gibt es keinen Zweifel daran, zu welchen Leistungen er fähig ist."

Genauso wenig Zweifel gibt es daran, dass der Weg zum Sprint-Cup-Titel 2009 nur über das Hendrick-Dream-Team führt. Vier der größten NASCAR-Superstars fahren für Rick Hendrick, der 2009 auch noch ein rundes Jubiläum feiern kann. Es wäre kein großes Weltwunder, wenn nach 26 Saisonrennen vier der zwölf Chase-Kandidaten aus seinem Hause kämen.