• 20.02.2014 04:48

  • von Pete Fink

"Smoke" in Hochform: Stewart wettert gegen Petty

Am Mittwoch hat es in Daytona geraucht: Tony Stewart redete sich in der Causa Danica Patrick versus Richard Petty in Rage und bot ein Rennen an ...

(Motorsport-Total.com) - Lange hat er zu diesem Thema geschwiegen, aber am Mittwoch in Daytona platzte es aus Tony Stewart heraus. Der Boss von Danica Patrick reagierte erstmals öffentlich auf die abfälligen Worte von Richard Petty, der vor knapp zwei Wochen sagte, dass die 31-Jährige nur dann ein NASCAR-Rennen gewinnen würde, wenn alle anderen zuhause bleiben würden. Und einmal in Rage, ließ "Smoke" wie gewohnt gleich mächtig Dampf ab: Er bot eine kleine Wettfahrt an - Petty gegen Patrick, mit aktuellen Stewart/Haas-Boliden.

Titel-Bild zur News: Tony Stewart

Tony "Smoke" Stewart ist derzeit nicht gut auf Richard Petty zu sprechen Zoom

"Ich denke, so etwas würde das Thema ein für allemal regeln", sagte Stewart. "Und vielleicht denkt er dann in Zukunft ein wenig nach, bevor er etwas sagt. Denn er scheint zu vergessen, dass sich die NASCAR seit seiner Zeit extrem geändert hat und er weiß offenbar nicht, wie hart das Geschäft mittlerweile geworden ist. Wenn er gegen sie fahren will, dann sorge ich dafür, dass die Autos das exakt gleiche Setup haben. Damit hat er eine Chance und er kann gerne eines meiner eigenen Autos fahren."

Doch damit nicht genug - "Smoke" legte gewohnt kräftig nach. Gefragt, ob es denn vielleicht eine gute Idee wäre, wenn der 76-jährige Petty nach dem ersten Patrick-Sieg auf deren Siegerfahne unterschreiben würde, antwortete Stewart lapidar: "Wenn es nach mir ginge, dann würde ich ihm die Fahne dahin schieben, wo die Sonne nicht scheint." Überhaupt sieht der Stewart/Haas-Boss seinen Schützling in der Öffentlichkeit nicht fair behandelt. Aus guten Gründen.


Fotostrecke: "Supergirl" Danica Patrick

"Von ihrem ersten Tag an in einem Nationwide-Auto haben die Leute ein Urteil gefällt. Das Gleiche passierte, als sie erstmals in einem Sprint-Cup-Boliden saß. Leider dauert das Ganze etwas länger als ihr die Medien oder die Allgemeinheit zum Lernen Zeit geben wollen. Als ich damals anfing, habe ich in der Nationwide-Serie jede Menge Schrott abgeliefert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Jimmie Johnson kam und große Probleme hatte. Auch Jeff Gordon brauchte Zeit - wie wir alle."

"Keiner hat uns beachtet"

Der Unterschied: "Die Leute haben sich nicht für uns interessiert. Wir haben Autos gecrasht und niemanden hat es interessiert. Keiner wusste, wer wir waren und keiner hat uns beachtet, denn da gab es ja die großen Jungs, die viel interessanter waren. Als Danica kam, hatte sie von Beginn an den Druck und die Aufmerksamkeit der Medien. Sie kann in der Garage ja keine zwei Schritte machen, ohne dass sie entdeckt wird. Wie schafft sie es, sich unter diesen Umständen auf das Fahren zu konzentrieren? Das verstehe ich bis heute nicht."

Tony Stewart, Danica Patrick

Tony Stewart und Schützling Danica Patrick: "Gebt ihr bitte ein wenig Zeit" Zoom

Ein weiteres Stewart-Beispiel ist Patrick-Freund Ricky Stenhouse, den "Smoke" in seinen jungen Jahren förderte. "Er fuhr Sprint-Cars und Midgets für mich und ich wäre beinahe pleite gegangen, weil er nur Unfälle gebaut hat. Er hat alles kaputt gemacht, was wir hatten. Dann ging er zu Jack Roush und hat dort alles zerstört. Und dann plötzlich binnen weniger Wochen ist der Groschen gefallen. Plötzlich hat er ein Gefühl entwickelt und über Nacht hat sich alles verändert. Genauso ging es mir auch."

Denn als ehemaliger IndyCar-Pilot kennt Stewart natürlich die großen Anpassungsprobleme, die ein Open-Wheeler generell bei den StockCars hat: "Der Wechsel von einem leichten IndyCar mit jeder Menge Anpressdruck zu einem 1.700 Kilogramm schweren StockCar ist gewaltig. Das geht einfach nicht über Nacht. Sie hat eine Menge gelernt und stellt richtig gute Fragen. Sie hat alles, um es hier bei uns schaffen zu können." Den Beweis für diese Aussagen muss nun Danica Patrick erbringen.