• 16.02.2014 22:35

  • von Pete Fink

Daytona: Was sonst noch alles passiert ist

Wochenende eins und Fragen über Fragen: Warum brannte das Pace-Car? Wie ist der Stand im Verbalfight Petty vs. Patrick? Und was sagen die Kollegen?

(Motorsport-Total.com) - Keine Frage: Die NASCAR-Saison 2014 begann äußerst spektakulär, das erste Daytona-Wochenende machte sofort Appetit auf mehr. Vor allem das Sprint Unlimited in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde zu einem waschechten Chaosrennen, bei dem am Ende nur noch fünf Autos keinerlei Beschädigungen aufwiesen. Am Ende gewann Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) - und gerade einmal acht der 18 gestarteten Piloten sahen die Zielflagge. Dann die Pole-Position der Startnummer 3 mit Austin Dillon (Childress-Chevrolet).

Titel-Bild zur News: Tony Stewart, Jeff Gordon, Kurt Busch, Matt Kenseth

Im Sprint Unlimited at Daytona ging es ganz schön zur Sache Zoom

Ausgerechnet Tony Stewart war im Sprint Unlimited in den Big-One verwickelt, doch der Einschlag verlief für sein malades Bein glimpflich: "Ich war schon etwas nervös, weil mir klar war, dass es ein Frontalaufprall werden wird", kommentierte "Smoke". "Aber das Bein fühlt sich nicht schlecht an, es schmerzt überhaupt nicht. Mal sehen, wie es mir geht, wenn das Adrenalin verschwindet." Der Australier Marcos Ambrose machte sich bei der gesamten "Junior-Nation" unbeliebt, als er Dale Earnhardt in die Mauer schickte. Seine eilige Entschuldigung: "Sorry, mein Fehler."

Und als ob das ganze Chaos auf dem 2,5 Meilen langen Oval in Florida noch nicht genug war, brannte kurz vor Schluss urplötzlich auch das Pace-Car aus dem Hause Chevrolet lichterloh. Ursache war nach Firmenangaben ein elektrischer Defekt an einem zusätzlichen Bauteil für die Steuerung der diversen Lichtanlagen auf dem Speedway. Der bissige Kommentar von Daytona-Sieger Denny Hamlin (Gibbs-Toyota): "Dann hätten sie halt einen Camry verwenden sollen."

Petty bleibt hart

Auch hinter den Kulissen war einiges los. Martha Earnhardt, die Mutter des 2001 in Daytona tödlich verunglückten Dale Earnhardt, hatte in dieser Woche öffentlich ihr Unbehagen über die Rückkehr der Startnummer 3 geäußert. "Ich habe schon gemischte Gefühle, denn nach Dales Tod wurde mir gesagt, dass ich die Nummer 3 nie wieder sehen werde." In der Zwischenzeit hat Teambesitzer Richard Childress Kontakt mir ihr aufgenommen und beschwichtigte: "Es ist für sie okay, weil sie nicht wollte, dass das Auto genauso aussieht wie Dales Auto." Polesetter Dillon hat in Daytona mehr weiße Anteile in der Lackierung.

Richard Petty

"King" Richard Petty rückt von seiner Meinung nicht ab Zoom

"King" Richard Petty wiederum hatte ebenfalls Erklärungsbedarf nach seinen abfälligen Äußerungen in Richtung Danica Patrick - und ruderte nicht zurück. Im Gegenteil: "Was ich gesagt, habe ich gesagt", bekräftigte der 76-Jährige. "Und daran glaube ich auch. Was unfair war, war der Sexismus-Teil. Wenn sie Danny heißen würde, dann hätte sich niemand aufgeregt. Jetzt reden alle über den Sexismus-Teil, aber ich bin kein Sexist. Ich bin 55 Jahre lang mit der selben Ehefrau verheiratet und liebe die Frauen."

Für Petty hatten seine Worte ("Danica wird nie ein Rennen gewinnen, es sei denn, alle anderen bleiben zuhause") auch eine positive Wirkung: "Es war doch nichts los, keiner sprach über Daytona. Und jetzt schaut euch an, was NASCAR und Danica wegen ein paar Worten für eine Publicity bekommen haben." In der Tat: Die US-Medien sprangen auf den Zug und auch viele andere NASCAR-Piloten äußerten sich in der Zwischenzeit zum Thema Petty kontra Patrick.

Patrick wird verteidigt

"Ich finde, es war ein wenig hart", versuchte sich Earnhardt Jr., der in der Nationwide-Serie der NASCAR-Boss Patricks war, in astreiner NASCAR-Diplomatie. "Dem King mache ich dabei keinen Vorwurf, denn er ist eine Ikone unseres Sports, der sehr viel geleistet hat. Aber gleichzeitig muss sie sich mehr als jeder andere von uns der Kritik stellen. Es scheint so zu sein, als würden für Danica aufgrund ihres Geschlechtes andere Regeln gelten und das ist einfach nicht in Ordnung. Und sie muss sich immer wieder auf so etwas antworten, was sie ganz sicher nervt."

Danica Patrick

Danica Patrick hat sich mittlerweile ein dickes Fell zugelegt Zoom

Auch ihr neuer Stewart/Haas-Teamkollege Kevin Harvick verteidigte Patrick: "Ich glaube, dass sie sich an diese Dinge gewöhnt hat und mittlerweile sogar immun dagegen ist. Das wird sie nicht aus der Bahn werfen, denn das geht ja schon ewig so." Harvick argumentiert: "Ich fahre StockCars seit 22 Jahren. Dies Erfahrung kannst du nicht so einfach aufholen." Seine Andeutung: "Wir haben zusammen getestet und viel miteinander gesprochen. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die dich nach vorne bringen."

Noch nicht in Daytona, sondern erst zum Las-Vegas-Wochenende soll übrigens ein weiteres Team kommen: J.J.Yeley und die Startnummer 44 von Xxxtreme Motorsports wollen dann auf den Sprint-Cup-Zug aufspringen. Greg Biffle arbeitet unterdessen an einem neuen Roush-Vertrag. Damit kehrt in Daytona nun ein paar Tage Ruhe ein, bevor es ab Donnerstag in den beiden Duels um die endgültige Startaufstellung geht. Am Sonntag, den 23. Februar 2014 überträgt 'Motorvision TV' ab 18 Uhr MEZ das Daytona 500 live.