• 14.02.2009 13:56

  • von Pete Fink

Scott Speed: "Die Formel 1 ist immer noch die Nummer 1"

Scott Speed kam in keinem seiner beiden bisherigen Daytona-Auftritte heil ins Ziel - die Formel 1 steht nach wie vor weit über der NASCAR

(Motorsport-Total.com) - Das Testverbot in der NASCAR traf vor allem die Sprint-Cup-Neulinge. Deren zwei werden sich 2009 aller Voraussicht nach um den Rookie-Titel streiten: Der erst 18-jährige Shooting-Star Joey Logano, der den Gibbs-Toyota von Tony Stewart übernahm, und Ex-Formel-1-Pilot Scott Speed.

Titel-Bild zur News: Scott Speed Daytona, Daytona International Speedway

Scott Speed wartet in Daytona noch immer auf eine Zielankunft

Speed ist neben Juan Pablo Montoya, A.J. Allmendinger und Sam Hornish Jr. der vierte ehemalige Formelpilot, der einen dauerhaften NASCAR-Wechsel unternehmen will. 2008 bereitete sich der 26-Jährige mit viel Erfolg in der ARCA-Serie und bei den Trucks vor, aber nun weht ihm in der Top-Liga eine steife Brise ins Gesicht.#w1#

Seine ersten beiden Sprint-Cup-Einsätze 2009 im Budweiser-Shootout am vergangenen Wochenende und in seinem Gatorade-Duel am Donnerstag konnte er jeweils nicht zu Ende fahren. Sogar in einem der Freien Trainings kam Paul Menard und dessen Yates-Ford dem Speed-Toyota in die Quere.

Talent, aber trotzdem dreimal ein Daytona-Crash

Dreimal Blechschaden lautet also die bisherige Daytona-Bilanz des NASCAR-Rookies. Da half es auch nicht, dass Speed in der Winterpause das Testverbot mit eifriger Videoanalyse von diversen NASCAR-Rennen zu überbrücken versuchte.

"Ich bin ein methodischer Fahrer und keineswegs ein Kamikaze-Typ", erläuterte Speed in Daytona. "Ich verfüge über ein erhebliches Talent, es gibt nichts, was ich nicht schon weiß. Was ich aber nicht habe ist die Erfahrung, das Gefühl. Und genau das ist hier unbezahlbar."

Scott Speed, Robby Gordon, David Ragan, Joey LoganoDaytona, Daytona International Speedway

Scott Speed (82) in seinem Crash im Budweiser Shootout Zoom

Speed weiß, wo sich seine NASCAR-Wissenslücken befinden: "Es geht um die richtigen Entscheidungen. Wenn du zu dritt nebeneinander in eine Kurve gehst, dann ist es im Vergleich zum Rundkursfahren komplett unterschiedlich. Ich lerne also gerade eine ganze Menge."

Über Jimmie Johnson, Jeff Gordon und die Formel 1

Dabei kann sich der Kalifornier auf die Unterstützung seiner Landsleute verlassen. "Ich könnte jetzt zum Telefon greifen und Jimmie Johnson anrufen. Er würde mir alles erzählen, was ich wissen will. Das ist in diesem Sport mit einigen Kollegen richtig cool. Es ist wie eine große Familie, jeder hilft jedem."

Trotzdem kann Speed die NASCAR gut einordnen. "Ganz ehrlich: Die Formel 1 ist nach wie vor mit großem Abstand die weltweite Königsklasse. Man kann die Formel 1 nicht mit der NASCAR vergleichen. Wenn man in China jemanden nach der NASCAR fragen würde, dann würden sie antworten: 'NAS-was?'"

Jeff Gordon Daytona, Daytona International Speedway

Jeff Gordon wäre einer der Kandidaten für eine Formel-1-Karriere gewesen Zoom

"Und man kann mir auch nicht erzählen, dass einer wie Jeff Gordon da nicht gerne fahren würde. Es ist einfach noch einmal ein anderes Level. Aber als Business und als Rennserie macht die Formel 1 einfach nicht soviel Sinn wie NASCAR. Und soviel Spaß macht es auch nicht."