• 30.08.2013 21:12

  • von Pete Fink

Offiziell: Supertalent Larson als Montoya-Nachfolger

Nun ist es auch offiziell festgezurrt: Kyle Larson wurde am Freitagabend in Atlanta als Sprint-Cup-Nachfolger von Juan Pablo Montoya präsentiert

(Motorsport-Total.com) - Die NASCAR-Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern und am Freitagabend in Atlanta wurde es auch offiziell gemacht: Kyle Larson wird in der Sprint-Cup-Saison 2014 den Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 42 fahren. Der erst 21-jährige Kalifornier, der von NASCAR-Stars wie Jeff Gordon oder Tony Stewart als das nächste große Supertalent der Szene angesehen wird, wird damit zum Nachfolger von Juan Pablo Montoya, dessen Vertrag nicht verlängert wurde.

Titel-Bild zur News: Kyle Larson

Kyle Larson wird den Ganassi-Chevy mit der Startnummer 42 fahren Zoom

Der Boss klang ganz ähnlich. "Kyle ist ein tolles Talent, das die Zukunft unseres Sports darstellt", sagte Teambesitzer Chip Ganassi und versicherte: "Es war eine Entscheidung, die auf rein sportlicher Basis getroffen wurde. Er war unsere Wahl Nummer eins und wir wollen ihn langfristig aufbauen." Natürlich habe Ganassi nach der Montoya-Kündigung "auch mit anderen Fahrern gesprochen, aber wir haben niemand anderem einen Vertrag angeboten."

Ganassi bezeichnete es als "den nächsten logischen Schritt, ihn in ein Sprint-Cup-Auto zu setzen." Druck gibt es keinen, "er soll das Auto auf der Strecke halten und viele Runden drehen. Aber Kyle ist ein ganz spezieller Junge - wer weiß schon, was passiert, wenn sich die richtige Chance bietet." 2012 gewann Larson in seinem Rookie-Jahr den Titel in der K+N-Serie und holte sich in seinem dritten Truck-Rennen Platz zwei. In dieser Saison gewann er das Truck-Rennen von Rockingham und fuhr auf dem Dirt-Track von Eldora als Zweiter ins Ziel.

Sein derzeitiger Hauptjob ist die Nationwide-Serie, wo er in Bristol und Michigan bereits zweimal Zweiter wurde. Larson selbst gab sich natürlich "sehr erfreut darüber, in diesem prominenten Auto zu sitzen. Das ist ganz sicher der größte Schritt in meiner Karriere, der nicht einfach werden wird. Mein Ziel ist es zunächst, mich als Fahrer weiter zu entwickeln." Konkrete Vorgaben wollte er nicht öffentlich machen, "aber wenn ich regelmäßig in den Top 15 landen kann, dann kann ich zufrieden sein."

Larson: Zu früh oder genau richtig?

Die große Frage ist es nun, ob die Larson-Beförderung in den Sprint-Cup zu früh kommt oder nicht. Darüber gibt es in der NASCAR-Garage geteilte Meinungen und auch unterschiedliche Beispiele aus der Vergangenheit. Richard Childress führt seine beiden Enkelsöhne Austin und Ty Dillon derzeit über jeweils zwei volle Jahre in der Truck- und Nationwide-Serie heran. Denny Hamlin bekam von Joe Gibbs nach seiner ersten Saison in der zweiten Liga sofort eine Chance bei den "Big-Boys".

Juan Pablo Montoya

Die rote 42: Das neue Arbeitsgerät von Kyle Larson Zoom

Ganassi hat dazu seine eigene Meinung: "Sicher gibt es eine Liste von Piloten, die vielleicht zu früh in den Cup aufgestiegen sind. Aber dann gibt es auch eine zweite Liste von Piloten, die niemals so eine Chance bekommen haben. Das hier ist jetzt eine Chance und wir wollen sie ergreifen." Die aktuelle Entwicklung begann übrigens bereits im Herbst 2012, als durchsickerte, dass sowohl die Verträge von Montoya als auch von Jamie McMurray Ende 2013 auslaufen würden.

Spätestens seit dieser Zeit befand sich Larson im engeren Fokus der NASCAR-Szene und sein heftiger Daytona-Abflug im Nationwide-Rennen vom Februar 2012, bei dem 28 Zuschauer verletzt wurden, tat dazu sein Übriges. Larson wurde damals das unschuldige Opfer einer finalen Massenkarambolage. Sein Turner-Chevy stieg damals kurz vor der Ziellinie auf und krachte in eines der Cross-Gates von Daytona.

Kein Zweifel: Der gerade 21 Jahre alt gewordene Kalifornier mit leicht asiatischem Einschlag hat bereits eine steile NASCAR-Karriere hinter sich: "Vor einem Jahr hier in Atlanta fuhr ich gerade einmal mein zweites Truck-Rennen", bemerkte Larson. "Jetzt sitze ich hier und werde als Cup-Pilot vorgestellt." Chip Ganassi saß daneben und nickte zustimmend.