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  • 14.02.2011 13:31

  • von Pete Fink

NASCAR reagiert: Neue Regeln für das Daytona 500

NASCAR versucht den Two-Car-Breakaways den Riegel vorzuschieben und hat mit sofortiger Wirkung ein Maßnahmenpaket erlassen - Jeff Gordon zweifelt

(Motorsport-Total.com) - Das Budweiser Shootout hat Folgen: NASCAR reagiert mit sofortiger Wirkung auf die hohen Speeds, bei denen mit den Two-Car-Breakaways Geschwindigkeiten jenseits der 206 Meilen pro Stunde (etwa 332 Stundenkilometer) erreicht wurden. Auch die Tatsache, dass der Hintermann des Pärchens ohne Probleme 75 Runden lang anschieben konnte, ist den Offiziellen ein Dorn im Auge.

Titel-Bild zur News: Carl Edwards, Matt Kenseth, Greg Biffle

Exzessive Pärchenbildung im Budweiser Shootout: NASCAR schreitet ein

Die Lösung liegt dabei im Wasserkreislauf des Triebwerks. Ab sofort ist die Größe des Schlauchdurchmessers für die Luftzu- und ableitung des Kühlsystems fest vorgeschrieben. Dazu gibt NASCAR ein eigenes Überdruckventil heraus, dessen Parameter ebenfalls fest vorgeschrieben sind. Direkt hinter der Frontplatte muss eine rechteckige Aluminiumplatte installiert werden, deren Öffnung in Richtung Kühler ebenfalls eine maximale Größe betragen darf.

All diese Komponenten sind ab sofort vorgeschrieben. Damit soll verhindert werden, dass es im weiteren Verlauf der Daytona-Woche zu der extensiven Pushorgie kommt, die das Budweiser Shootout präsentierte. Auf diese Weise wird die maximal mögliche Wassertemperatur des Pushers, also des Hintermanns, gedeckelt, damit dieser nicht mehr so viele Runden am Stück direkt im Heck des Vordermanns hängen kann.

Überstunden in Charlotte

Ziel ist es, das Bumpdrafting auf zwei bis drei Runden zu beschränken. Dann muss der Hintermann aus der Linie ausscheren, weil sein Auto ansonsten Kühlwasser über das Überdruckventil abgeben würde. Dieses Maßnahmenpaket ließ NASCAR auf eine zweite denkbare Option verzichten. Alternativ wäre auch eine kleinere Restrictor-Plate möglich gewesen.

Alan Gustafson Jeff Gordon

Es gibt viel Arbeit für Crewchief Alan Gustafson und Jeff Gordon Zoom

Weil am Montag und Dienstag in Daytona keine Fahraktivitäten geplant sind, sind alle Sprint-Cup-Teams bereits wieder in ihren heimischen Shops. Sie haben also zwei Tage Zeit, sich mit diesen drei Neuerungen auseinander zu setzen, bevor die Trainingsaktivitäten am Mittwoch wieder aufgenommen werden. Die Köpfe rund um Charlotte werden rauchen.

"In Talladega konntest du zwei Runden so fahren, ohne dass der Motor überhitzt", analysiert Jeff Gordon. "Über den Winter haben die Teams gearbeitet, sodass heute 30 oder 40 Runden möglich sind, ohne dass du die Positionen wechseln musst. Dieses Paket wird ohne Zweifel dafür sorgen, dass dies nicht mehr so lange möglich wird, aber ganz verschwinden werden die Two-Car-Breakaways nicht."


Fotos: Budweiser Shootout


Alles dreht sich nur um den Sonntag

"Denn selbst wenn es nur für eine halbe Runde funktioniert: Das Ganze macht uns schneller und daher musst du das tun. Du musst nur herausfinden, wie du deinem Auto ein wenig Luft gibst. Zum Beispiel deine Nase ein wenig in den Wind stecken oder ein kleines bisschen vom Gas gehen. Denn eines ist ganz sicher: Alles dreht sich nur um den Sonntag. Den Rest der Zeit nutzen wir zum Üben."

Daytona, Daytona International Speedway

Egal was kommt: Am Sonntagabend geht es in Daytona um die Wurst... Zoom

Denn für den Hendrick-Piloten steht im Hinblick auf die Restrictor-Plate-Strecken eines fest: "Das Spiel hat sich geändert. Die Teams haben nun ein bestimmtes Wissen und das werden sie nicht wegwerfen. Im Gegenteil. Sie werden ihr Wissen anwenden, egal welche Änderungen bis Sonntag vorgeschrieben sind. Und wir werden dieses Wissen zu unserem Vorteil nutzen."

"Egal ob es dabei um das Kühlsystem, den Drehzahlbegrenzer, die Wassertemperaturen oder sonstiges geht. Wir haben viel Arbeit vor uns. Aber es wird sicherlich Leute geben, die 500 Meilen lang alles riskieren werden. Auch in Sachen Motor. Wir sind alle hier, um alles dafür zu tun, um dieses Rennen zu gewinnen."