• 29.04.2009 13:50

  • von Roman Wittemeier

Nach Horrorcrash: "Junior" fordert geringeren Speed

Nach der furchtbaren Flugeinlage von Carl Edwards in Talladega wird über die Sicherheit diskutiert - Dale Earnhardt Jr.: "Bei 195 Meilen ist die Grenze"

(Motorsport-Total.com) - Die NASCAR-Szene hat großes Glück gehabt. Da sind sich nach dem heftigen Abflug von Carl Edwards in Talledega alle einig. Auf den allerletzten Metern des Aaron's 499 war der Ford Fusion des Roush-Piloten nach zwei Kollisionen mit Tempo 200 Meilen (rund 322 km/h) abgehoben und hoch in den Fangzäunen eingeschlagen. Sieben Zuschauer wurden bei dem Crash leicht verletzt. Nur wenige Zentimeter höher und die NASCAR hätte ein Drama erleben können.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jun. möchte die Sicherheit auf kleinem Dienstweg regeln

Seither wird über die Sicherheit heiß diskutiert. Fest steht: Alle Maßnahmen zur Sicherheit von Fahrern und Zuschauern haben einwandfrei funktioniert, doch Sorgen bleiben. "Die NASCAR will die Autos bei maximal 190 Meilen (306 km/h; Anm. d. Red) sehen, doch wir liegen 10 Meilen darüber", beschrieb Dale Earnhardt Jr. Aus Sicht des Superstars haben die Boliden auf den Superspeedways in Talladega und Daytona eine Grenze überschritten.#w1#

"Aus meiner Sicht liegt diese Grenze bei 195 Meilen (313 km/h; Anm. d. Red.)", sagte "Junior". Und weiter: "Ab dieser Marke neigen die Autos zum Abheben. Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir wieder unterhalb dieser Grenze kommen, damit wir nicht ähnliche Situationen in Zukunft noch einmal erleben. Die Gefahr war zuletzt immer da, wir haben einfach sehr oft viel Glück gehabt."

Carl Edwards

Carl Edwards schlug mit seinem Wagen nur knapp unter der Zaungrenze ein Zoom

Zuletzt waren mehrfach Stimmen laut geworden, die einen Umbau der Strecken in Daytona und Talledega fordern. Doch seitens NASCAR erteilte man diesem Ansinnen prompt eine Absage. "Wir werden unser Sicherheitsbestreben fortsetzen ohne diese beiden historischen Strecken in flache Parkplätze zu verwandeln", machte Renndirektor John Darby klar.

Earnhardt Jr. sieht die Situation ähnlich. "Man kann die Strecken nicht einfach ändern. Schon gar nicht bei der aktuellen wirtschaftlichen Lage. Das wäre nicht machbar", so der Hendrick-Pilot. "Wenn man also die Strecke nicht anpassen kann, dann muss man sich andere Möglichkeiten suchen. Sie müssen einen Weg finden, einen solchen Vorfall in Zukunft zu verhindern. Doch ich habe allerdings Spaß an solchen Rennen. Ich mag Talladega sehr gern."

Aus Sicht der NASCAR-Verantwortlichen könne man einfach in Zukunft härter durchgreifen, wenn es um Blocking und Bump Drafting geht. Doch Earnahrt Jr. ist dagegen: "Das würde das Risiko in sich bergen, dass man den Piloten zu viel aus der Hand nimmt. Ich finde, wir haben eine Chance, die Sache unter uns zu regeln. Es geht um Rennsport. Wir sind in allererste Linie dort, um gegeneinander ein Rennen zu fahren. Blocken, Pendeln und Drängeln gehört einfach dazu."