Montoya zieht nach Rookie-Titel Bilanz
Juan Pablo Montoya ist nun auch offiziell "Rookie of the Year", und zog nach dem Rennen von Homestead eine spontane Bilanz seines ersten NASCAR-Jahres
(Motorsport-Total.com) - Juan Pablo Montoya darf sich seit gestern Abend offiziell "Rookie of the Year 2007" nennen, aber für jemanden, der in seiner Formel-1-Karriere unter anderem den Grand Prix von Monaco und auch die 500 Meilen von Indianapolis gewonnen hat, ist dieser Titel -vorsichtig formuliert - wohl eher als Zwischenstation zu verstehen.

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Juan Pablo Montoyas Ganassi-Bilanz 2007 fällt recht zufriedenstellend aus
Andererseits spricht es auch Bände über die ganz spezielle Problematik des NASCAR-Rennsports, denn es dürfte kaum einen motorsportbegeisterten Menschen geben, der dem Kolumbianer seine anerkannte Fähigkeit des Lenkradkurbelns absprechen wollen würde.#w1#
Montoya selbst sah dies nach dem Homestead-Rennen ganz ähnlich: "Ich war schon in vielen Serien einmal ein Rookie, aber mit meiner Erfahrung noch einmal ein Neuling zu sein, das war schon etwas besonderes. Ich hatte keinerlei StockCar-Kenntnisse, doch in meiner Open-Wheel-Karriere bin ich so ziemlich alles schon gefahren."
Für ihn persönlich sei dieser Titel daher weit weniger wichtig, als für sein Ganassi-Team. "Und noch wichtiger ist es, wie meine Mannschaft das gesamte Jahr über gearbeitet hat. Denn es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen dem, wo wir begonnen haben und dem, wo wir jetzt stehen."
Rookie-Titel gut für die Bücher

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Crew-Chief Donnie Wingo soll Juan Pablo Montoya den richtigen Weg zeigen Zoom
In Homestead reichte es für Platz 15 und Montoya schaffte dieses Ergebnis, ohne über einen optimalen Ganassi-Dodge zu verfügen. "Das Auto war ganz okay, aber es ist uns nicht gelungen, irgendetwas zu verbessern. Wir haben alles versucht, aber mehr hatten wir nicht zur Verfügung."
Montoyas Crew-Chief Donnie Wingo, der übrigens 2003 bereits mit Jamie McMurray im exakt gleichen Auto Rookie of the Year wurde, ging da mehr ins Detail. "Es ist schon eine klare Verbesserung", so Wingo. "Heute konnten wir mit sehr viel Übersteuern fahren, wohingegen wir zu Beginn des Jahres immer Probleme mit dem Untersteuern hatten. Heute war es vielleicht etwas zu viel, das hat uns etwas Probleme bereitet."
Alles in allem hat der Kolumbianer in seiner ersten Nextel-Cup-Saison ein Rennen gewinnen können. Das geschah Ende Juni auf der Rundstrecke in Sonoma, in Indianapolis stand er mit Platz zwei dicht vor einem ersten Oval-Erfolg, doch am Ende sprang nicht mehr als Platz 20 in der Gesamtwertung heraus.
Montoya selbst beurteilte seine NASCAR-Debütsaison als "recht gut. Es gab von allem ein bisschen, es war ein Auf- und Ab. Für die Bücher sieht es sicher gut aus, dass ich ein Rennen gewonnen habe und den Rookie-Titel holen konnte."
Umgewöhnung noch nicht abgeschlossen

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In Sears Point feierte Juan Pablo Montoya seinen ersten Nextel-Cup-Sieg Zoom
Nach wie vor befindet sich der 32-Jährige in einer Umgewöhnungsphase, denn das StockCar vermittelt ihm ein völlig anderes Fahrgefühl, als er es in seiner Motorsportkarriere bislang gewohnt war. "Ich hatte ja nur zehn oder 15 Ovalrennen, bevor ich in die NASCAR kam", so Montoya.
"Plötzlich hatte ich ein richtig schweres Auto mit viel Pferdestärken und ganz wenig Grip. In den Formelserien bist du dann gut, wenn du viel Grip aufbauen kannst und das Auto jederzeit genau das macht, was du willst. Hier macht das Auto - wenn du gut bist - vielleicht zehn Runden das, was du willst. Es hält dich ganz schön auf Trab."
Doch Montoya steigt Stück für Stück hinter die kleinen Erfolgsgeheimnisse der NASCAR und so sieht er seiner zweiten Saison sehr optimistisch entgegen: "Ich glaube, wir werden 2008 viel besser aus unseren Startlöchern kommen. Das ganze Team muss noch viele Dinge verbessern, aber unser Auto war das Jahr über recht gut. Ich freue mich schon auf die kommende Saison."

