• 25.01.2011 09:48

  • von Pete Fink

Montoya: Und was kommt jetzt?

Vor seiner fünften NASCAR-Saison ist die Ausgangslage für Juan Pablo Montoya klar: Jetzt muss der Durchbruch kommen, vor allem auf den Ovalen

(Motorsport-Total.com) - Miami - Charlotte - Minneapolis. So lautete der stramme Zeitplan von Juan Pablo Montoya zum Auftakt der diesjährigen NASCAR-Mediatour. Von seinem Haus in Florida flog der Kolumbianer am Montagmorgen zu einem Zwischenstopp ins Ganassi-Hauptquartier nach Charlotte, nur um wenige Stunden später in Richtung Minneapolis weiter zu reisen, wo ein Treffen mit Hauptsponsor Target auf dem Programm stand.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya Chip Ganassi

Juan Pablo Montoya und Chip Ganassi: Platzt 2011 endlich der Ovalknoten?

Der mittlerweile 35-Jährige geht 2011 in seine fünfte komplette NASCAR-Saison. In dieser Zeit trat Montoya zu insgesamt 145 Sprint-Cup-Rennen an. Damit hat er natürlich weit mehr NASCAR-Wochenenden auf dem Buckel, als er in der Formel 1 verbrachte. Dort gewann er sieben von 94 Grands Prix, im Sprint-Cup hat er bisher zwei Erfolge verbuchen können. Beide auf Rundstrecken (Sonoma und Watkins Glen), dazu kommt eine Chase-Qualifikation 2009.

Unter dem Strich bedeutet dies alles, dass seine Eingewöhnungsphase nun endgültig und unabänderlich vorbei sein muss. Diese dauert für Formelpiloten drei bis vier Jahre, so zumindest der allgemeine Tenor in der NASCAR-Garage. Das Montoya-Team hat also keine Entschuldigungen mehr auf Lager, in der neuen Saison muss vor allem der Ovalknoten endlich platzen.

Die unendliche Geschichte vom Ovalsieg

Juan Pablo Montoya

Zumindest in Watkins Glen konnte das Team 2010 einmal in der Vctory Lane feiern Zoom

So sieht es auch NASCAR-Experte und TV-Kommentator Larry McReynolds: "Rein von ihrer Performance her ist alles möglich", sagt der ehemalige Crewchief von Ricky Rudd, Davey Allison und Dale Earnhardt Sr. "Ich glaube sogar, dass es beide Autos in den Chase schaffen können." Also auch Ganassi-Teamkollege Jamie McMurray, der 2010 in Daytona, Indianapolis und Charlotte gewann.

Für McReynolds hat Montoya teamintern trotzdem die Nase vorne. "Diese Jungs werde ich ganz genau beobachten. Sie müssen nur an ihrer Konstanz arbeiten. Es geht einfach nicht, dass du drei gute Rennen erlebst und danach zwei schlechte. Ein ganz großes Ziel muss es auch sein, Montoya 2011 in die Victory Lane eines Ovalrennens zu bringen."

Das weiß auch Montoyas Crewchief Brian Pattie, der seit Mai 2008 für das Auto des Kolumbianers verantwortlich zeichnet. "Wir sind nach wie vor jede Woche in einem Lernprozess", beschreibt Pattie. "Zu Beginn hatten wir nicht die guten Autos von heute. Auch die ganze Organisation war noch nicht soweit. 2008 war ein Top-15-Ergebnis für uns wie ein Sieg. Nun fahren wir vorne mit. Wir alle haben viel gelernt, aber jetzt müssen wir dies alles noch einmal aufdoppeln."

Fokus auf den Boxenstopps

Jamie McMurray, Juan Pablo Montoya

2011 im Fokus: Montoya und die suboptimalen Boxenstopps Zoom

Ein ganz konkreter Fokus liegt dabei auf den Boxenstopps, speziell gegen Rennende. "Der Money-Stopp muss in 14 Sekunden ablaufen und nicht in 17", lautet seine glasklare Forderung. Doch Pattie geht noch weiter: "Wir brauchen bessere Rennstrategien und bessere Setupveränderungen am Auto. Auch Juan Pablo im Auto muss genau wissen, worauf er sich in welcher Rennphase zu konzentrieren hat. Es betrifft das ganze Paket."


Fotos: NASCAR-Tests in Daytona


Montoya selbst bläst ins gleiche Horn: "Die vier Jahre hier waren nicht einfach", bilanziert er. "Wir haben schwierige Zeiten erlebt, in denen unser Team beinahe zusperren musste. Nun sprechen alle davon, dass wir in den Chase kommen können und sogar eine Chance haben, um den Titel mitzufahren." Soll heißen: Die Startnummer 42 hat in den vergangenen Jahren gewaltige Fortschritte gemacht.

2011 soll nun der Durchbruch kommen. "Wir werden unsere Boxencrew etwas verändern. Dadurch sollten wir in diesem Bereich etwas besser aussehen. Gleiches gilt für die Rennstrategie. Wir müssen durch die Bank einfach einen besseren Job abliefern." Was im Team für alle gilt. So sieht es auch Montoya. "Wir tun, was wir können, wir arbeiten alle sehr hart dafür." Sprach's und verschwand in Richtung Minneapolis.