• 13.02.2009 13:22

  • von Pete Fink

Montoya und Truex - Geheimfavoriten in Daytona?

Das Earnhardt-Ganassi-Team ist bei der Musik - sind Juan Pablo Montoya und Polesetter Martin Truex Jr. in Daytona wirklich zwei Geheimfavoriten?

(Motorsport-Total.com) - Als Juan Pablo Montoya zu Beginn der Daytona-Spedweek seine erste Pressekonferenz gab, wurde der Kolumbianer nicht müde zu betonen, wie sehr sich das frisch fusionierte Earnhardt-Ganassi-Team über den Winter verbessert habe. Einen Beweis für dieses Statement konnte es nicht geben, denn NASCAR hatte fast alle Testfahrten verboten, weshalb über die Kräfteverhältnisse zu Saisonbeginn 2009 nur spekuliert werden konnte.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya,  Daytona, Daytona International Speedway

Ein verpatzter Boxenstopp kostete Juan Pablo Montoya viele Positionen

Montoya war einer der wenigen auserwählten Piloten, die in der zweiten Januarhälfte in Atlanta einen Goodyear-Reifentest fahren konnten. Auf dessen Eindrücke stützte sich seine Aussage, und die weiteren Ereignisse von Daytona sollten die Montoya-Meinung unterstreichen können.#w1#


Fotos: Daytona 500, Donnerstag


Zwar war im Budweiser-Shootout keiner aus der EGR-Mannschaft mit von der Partie, aber am Sonntag im Einzelzeitfahren trumpfte das Trio auf: Martin Truex Jr. holte sich die Pole, Montoya fuhr auf Platz vier und Aric Almirola wurde Siebter. Drei EGR-Chevys in den Top 7, der Beweis war da - die Autos waren schnell.

Doch in Daytona ist die entscheidende Frage, wie sich das Fahrzeug im Draft, im riesigen Windschatten verhält. Neben einem bärenstarken Triebwerk ist das Handling die weitere entscheidende Komponente. Die beiden Gatorade-Duels am Donnerstagabend zeigten: Auch in diesem Punkt ist EGR gut aufgestellt.

EGR hinter Hendrick und Gibbs die Nummer drei?

Daytona, Daytona International Speedway

Juan Pablo Montoya sieht dem Daytona 500 völlig entspannt entgegen Zoom

Sowohl die Eindrücke, als auch die nackten Resultate sind also ein Indiz, dass EGR hinter den Hendrick-Chevys und den Gibbs-Toyotas durchaus die Nummer drei sein könnte. Das macht Montoya und Co. zu einem Geheimfavoriten für das Daytona 500 - und der Kolumbianer sah dieses genauso: "Das Gute an der Sache ist, dass wir im '500' eine Siegchance haben und das ist schon ziemlich cool."

Dann aber nur mit einem fehlerlosen Auftritt, den Montoya in seinem Duel nicht hinlegte. Der Kolumbianer beging an der Box einen Riesenfehler und stand fast quer: "Ich vermute, dass ich noch an das 24-Stundenrennen dachte. Ich kam rein, habe ausgekuppelt und dann die hinteren Bremsen blockiert. Ich fühle mich wie ein Idiot."

Der rote Target-Chevrolet mit der Startnummer 42 verlor den Anschluss, kehrte jedoch durch eine weitere Gelbphase ins Kampfgeschehen an der Spitze zurück. Am Ende reichte es zu einem vierten Platz - auf Augenhöhe mit Kyle Busch und Mark Martin. "Ich bin glücklich. Wir sind zurückgekommen und ich sage euch: Jeder von uns hat ein richtig schnelles Auto."

Schneller Truex braucht besseres Handling

Martin Truex Jr.

Martin Truex Jr. geht am Sonntag aus der Pole Position ins Daytona 500 Zoom

Das gilt natürlich auch für das zweite EGR-Eisen im Daytona-Feuer, Polesetter Martin Truex Jr. Dessen Siegchancen in Duel 1 waren nach etwa zwei Drittel der Renndistanz vorbei, und Truex kannte im Anschluss den Grund. "Ich bin etwas enttäuscht, denn das Auto war stark, aber beim ersten Stopp haben wir ein wenig zuviel verändert."

"Danach habe ich zwar noch versucht, mit der Spitze mitzuhalten, aber sobald ich hinter Jeff Gordon und Tony Stewart lag, hatte ich überhaupt keinen Grip mehr. Im Verkehr habe ich alles verloren. Daran müssen wir noch arbeiten. Wir brauchen im Pulk ein stabileres Auto."

Trotzdem sieht auch Truex seine Chancen: "Der Speed und die Power sind unglaublich. Der Motor ist fantastisch, speedmäßig ist es das beste Auto, dass ich auf einer Restrictor-Plate-Strecke jemals gefahren bin. Das einzige was uns noch fehlt, ist ein klein wenig besseres Handling."