Montoya: "Talladega gibt mir den Kick"
Juan Pablo Montoya freut sich vor Talladega auf eines seiner Lieblingsrennen, während ein kleiner TV-Faux-Pas eines US-Kommentators Konsequenzen hatte
(Motorsport-Total.com) - In seiner NASCAR-Karriere hat Juan Pablo Montoya bisher fünf Sprint-Cup-Rennen auf dem mächtigen und extrem spektakulären Superspeedway von Talladega bestritten. Im April 2008 holte er dabei einen zweiten Platz, ein Jahr später stand er in Alabama auf der Pole-Position.

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Juan Pablo Montoya freut sich auf die Vollgasschlacht von Talladega
Nun kehrt der Sprint-Cup-Tross zum Amp Energy 500 wieder auf das 2,66 Meilen lange, und in den Kurven um 33 Grad erhöhte Oval zurück. "Aus der Sicht der Fans geht es nicht viel besser", freut sich Montoya auf eines seiner Lieblingsrennen. "Mir gibt es einen richtigen Kick, das war bisher immer so."#w1#
Auf der Restrictor-Plate-Strecke herrscht über die gesamte Renndistanz von 500 Meilen nur ein Prinzip: Vollgas. Das große Erfolgsgeheimnis von Talladega liegt dabei zum einen im Vermeiden jeglicher Massenkarambolagen, und zum anderen innerhalb der riesigen Windschattenschlacht im taktischen Jonglieren über bis zu drei Fahrspuren.
"In Talladega geht es darum, den Motor zu schonen", erklärt Montoya. "Du kommst mit einem Setup an die Strecke, von dem du glaubst, dass es das Schnellste ist. Wenn dann nichts Verrücktes geschieht, dann stellst du das Auto im Training nach zehn Runden ab, qualifizierst dich und schaust im Rennen, was passiert."
In dieser Vollgasschlacht greifen zwei Strategien. "Man kann die Sache immer von zwei Seiten sehen", philosophiert der Kolumbianer. "Brauchst du Bonuspunkte und willst du viele Runden in Führung liegen? Oder verhältst du dich eher konservativ und schlägst am Ende zu?" Welche Taktik er sich für den Sonntag zu Recht gelegt hat, wollte der 34-Jährige (noch) nicht verraten.
In Kolumbien gibt es keine Tacos...

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Felix Sabates (li.) wollte hinter der Griese-Aussage keine Bösartigkeit vermuten Zoom
Vor allem den Double-File-Restarts kommt im vermutlich super-spektakulären Talladega-Finale, wenn es im siebten von zehn Chase-Rennen nach 188 absolvierten Runden wirklich um die Wurst gehen wird, erhebliche Bedeutung zu. "Die werden sehr wild und sehr schwierig werden", vermutet Montoya und fügt mit einem Lächeln hinzu: "Aber auch sehr cool."
Übrigens: Ein kleiner Faux-Pas, der Montoya indirekt betraf, hatte am vergangenen Wochenende Konsequenzen. Am Rande einer TV-Übertragung des College-Football-Spiels zwischen Ohio State und Minnesota scherzte der 'ESPN'-Experte Bob Griese auf die Frage, wo sich Montoya denn in der Sprint-Cup-Gesamtwertung befinde, mit den Worten: "Er macht eine Pause und gönnt sich einen Taco."
Obwohl sich der ehemalige Quarterback der Miami Dolphins im Anschluss gleich zweimal für seinen verbalen, und vermeintlich rassistischen Ausrutscher entschuldigte ("Ich bedauere meinen Spruch sehr und möchte mich bei Juan Pablo, NASCAR und all denjenigen, die meinen Kommentar gehört haben, entschuldigen."), wird Griese am kommenden Wochenende kein Football-Spiel kommentieren.
Für Montoya selbst ("Wer ist dieser Griese?") war der Spruch kein Ärgernis. "Das ist mir egal", erklärte der Kolumbianer auf der Pressekonferenz nach dem Martinsville-Rennen. "Von mir aus könnte ich sagen, dass ich die ganzen letzten drei Stunden damit verbracht habe, Tacos zu essen. Aber in Wirklichkeit war ich damit beschäftigt, ein Rennauto zu fahren."
Auch EGR-Mitbesitzer Felix Sabates, selbst lateinamerikanischer Abstammung, wollte Griese keine Bösartigkeit unterstellen: "Ich denke, er wollte einen Witz machen. Man sollte ihn aber über ein paar geographische Dinge aufklären, denn in Kolumbien gibt es überhaupt keine Tacos." Sabates und Griese kennen sich aus gemeinsamen Zeiten in Miami sehr gut.

