• 18.08.2013 10:09

  • von Pete Fink

Montoya-Entwicklung: Auch Kollegen überrascht

Kyle Busch und Jimmie Johnson haben nicht mit den jüngsten Entwicklungen bei Ganassi gerechnet - Gerüchte um Mark Martin, aber noch keine Gespräche

(Motorsport-Total.com) - Natürlich war das Ende der Beziehung zwischen Juan Pablo Montoya und Chip Ganassi am Rande des Michigan-Wochenendes ein großes Thema. Der Großteil der Kollegen wunderte sich etwas über die aktuellen Entwicklungen. "Sie sind in dieser Saison wieder besser unterwegs, also habe ich eigentlich gedacht, dass es Gespräche geben wird", sagte etwa Kyle Busch (Gibbs-Toyota). "Das ist scheinbar nicht der Fall. Aber warum das so ist, weiß ich nicht. Ich kenne die ganze Geschichte nicht, es muss wohl andere Gründe geben."

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

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Auch Jimmie Johnson zeigte sich vom Montoya-Rauswurf überrascht. "Juan war so lange bei Ganassi, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet", sagte der fünffache NASCAR-Champion in Diensten von Rick Hendrick. "Klar kennst du Ganassi aus dem Formelsport als Siegerteam und ich hätte mir auch vorstellen können, dass sie in der Winterpause wieder einmal umbauen. Es ist normal, dass man Crewchiefs und irgendwann dann auch einmal den Piloten wechselt. Ich bin schockiert, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto logischer ist dieser Wechsel."

Nun steht aus Ganassi-Sicht das Nachfolge-Thema an, das durch die Personalie Kyle Larson zusätzliche Spannung bekommt. Der gerade 21 Jahre alt gewordene Youngster gilt als eines der ganz großen Supertalente in der NASCAR-Szene und bestreitet derzeit seine erste Nationwide-Saison. Die große Frage lautet: Ist Larson schon bereit für den Sprung in den Sprint-Cup oder käme dieser Wechsel noch zu früh? Sein aktueller Nationwide-Crewchief Trent Owens glaubt an Larson und auch Jimmie Johnson traut ihm diesen Wechsel zu.

"Kyle kommt von den Sprint-Cars, also kennt er Autos, die mehr PS als Grip haben", sinnierte Johnson. "Daher glaube ich sogar, dass ihm die Sprint-Cup-Autos besser liegen als die Nationwide-Fahrzeuge. Sein größtes Problem wird sein, dass wir an einem Rennwochenende unsere schnellste Runden gleich zu Beginn drehen. Das ist für einen unerfahrenen Piloten sehr schwer, er wird wohl die ganze erste Session brauchen, um auf unser Level zu gelangen und dann hinkt er uns um fünf oder sechs Veränderungen hinterher."

In den USA spekuliert man auch damit, dass sich NASCAR-Oldie Mark Martin ein Cockpit mit Larson teilen könnte. Martin hat für 2014 noch nirgendwo unterschrieben und beteuerte in Michigan: "Von Ganassi hat noch niemand mit mir gesprochen. Ich weiß, dass die Gerüchteküche hochkocht und ich bin genauso neugierig wie alle anderen, was Ganassi im Ärmel versteckt hat. Ich kann nur eines sagen: Ich werde nicht Vollzeit fahren, ich mag meinen Fahrplan sehr." Mark Martin bestreitet seit einigen Jahren ein Teilzeitprogramm mit 24 von 36 Rennen.


Fotos: NASCAR in Michigan & Mid-Ohio