• 22.04.2009 08:56

Montoya: Der erste Oval-Sieg wird bald kommen

Juan Pablo Montoya weiß, wie dicht er vor seinem ersten Oval-Erfolg in der NASCAR steht - wie kann das Talladega-Rennen gewonnen werden?

(Motorsport-Total.com) - Für Juan Pablo Montoya ist der ominöse erste Oval-Sieg nur noch eine Frage der Zeit. Der Kolumbianer weiß, dass er in Talladega gute Chancen dazu hat, diese Durststrecke zu durchbrechen, und gab in einem Mediengespräch neben einer aktuellen Situationsanalyse auch einen Hinweis, wie er sich am Sonntag diesen Oval-Erfolg holen möchte.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo MontoyaBristol, Bristol Motor Speedway

Juan Pablo Montoya weiß, das er nahe vor seinem ersten Oval-Sieg steht

Frage: "Juan Pablo, du kommst nach Talladega auf Platz 15 in der Gesamtwertung. Vergangenes Frühjahr hattest du hier ein tolles Rennen und wurdest Zweiter. Wie sieht es bei dir und deinem Team nach diesem starken Auftritt mit dem Selbstvertrauen aus?"
Juan Pablo Montoya: "Als erstes muss ich sagen, dass jeder bei Earnhardt/Ganassi Racing in diesem Jahr einen guten Job gemacht hat. Vergangene Woche habe ich es vermasselt. Wir hatten ein gutes Auto, ein Top-10-Auto. Ich war in der Boxengasse zu schnell, das war mein Fehler."#w1#

"Talladega war für mich immer eine gute Strecke. Wir sehen hier immer gut aus und haben nun Chevy-Power. Auch was im Team gerade läuft, ist großartig. Truex holte sich in Daytona die Pole, aber gut. Soviel bedeutet die Qualifikation hier nicht. Es ist alles an Ort und Stelle, um ein starkes Rennen abzuliefern und auch die Zukunft sieht richtig gut aus."

Frage: "Wie beurteilst du deine Saison bisher? Du bist nach der Earnhardt-Ganassi-Fusion nun acht Rennen gefahren. Was hat sich verbessert?"
Montoya: "Unter dem Strich waren unsere Leistungen richtig gut. Ich selbst hatte fünf schlechte Rennen, Phoenix, Las Vegas und Atlanta waren sehr schlecht. Und trotzdem sind wir 15. Wir sind nicht weit weg vom Chase und ich denke, dass wir uns in einer Position befinden, von der aus wir den Chase angreifen können."

Den Chase angreifen

Juan Pablo Montoya Daytona, Daytona International Speedway

Schwer, aber möglich: Bei EGR will man mit vereinten Kräften in den Chase Zoom

"Der Schlüssel dazu ist Konstanz und das wissen wir. Zum Beispiel wurde in letzter Zeit viel darüber gesprochen, dass beide Teams im gleichen Auto sitzen werden. Phoenix war ein erster Schritt dazu. Truex war stark, wir waren stark. Das freut mich und ich denke, dass die Zukunft dieser Firma richtig gut aussehen wird."

Frage: "Glaubst du, dass es leichter sein wird, unter den besten Zwölf zu stehen oder dort hinein zu stoßen?"
Montoya: "Ich glaube, wir sind in einer Position, wo wir richtig gute Rennen abliefern können. Greg Biffle hat so seine Probleme, ein paar der Childress-Autos sind ganz okay. Ich glaube, dass wir stark genug sind, um in den Chase vorzudringen. Leider gibt es sehr viel Konkurrenz."

"Da sind die vier Hendrick-Autos, oder wenn du Stewart dazu rechnest, dann sind es sogar sechs. Dazu viermal Roush, dreimal Gibbs, die vier RCR. Es wird schwer, in den Chase zu kommen, aber ich denke wirklich, wir haben die Pace dazu, es zu schaffen."

Frage: "Du hast schon über Talladega gesprochen. Im Februar in Daytona warst du mit deinem Auto so zufrieden wie nie. Hast du, aus all diesen Gründen, das Gefühl, dass am Sonntag deine bisher größte Chance ist, deinen ersten Ovalsieg zu holen?"
Montoya: "Er wird in diesem Jahr irgendwo kommen. Egal ob auf einer Restrictor-Plate-Strecke oder ein 1,5 Meilenoval, wir sehen auf beiden Typen gut aus. Ganz ehrlich: So wie wir uns verkaufen, kann es überall passieren. Unsere Pace ist gut genug, um irgendwo damit anzufangen, Rennen zu gewinnen."

In die letzte Runde als Spitzenreiter

Kyle Busch Juan Pablo Montoya

Letzte Runde 2008: Hinter Kyle Busch unter Gelber Flagge auf Platz zwei Zoom

"Wir sind auf dem richtigen Weg und nahe dran. Und natürlich: Irgendwie ist Talladega eines unserer stärksten Wochenenden. Aber genau dort liegt es nicht in deiner Hand, um zu sagen: Jawohl, hier werden wir rausgehen und gewinnen. Du kannst nur hoffen, dass es passieren wird."

"Schaut euch nur das letzte Talladega-Rennen an. Wir lagen in Front, dann hat uns die äußere Linie auf der Gegengerade überholt. Es hat gekracht und wir wurden verwickelt. Wenn du diesen Big One überstehst, dann hast du vielleicht eine Chance, aber zuerst musst du diesen Big One überleben."

Frage: "Am Sonntag in der letzten Runde. Welche Position hättest du da gerne? Wärst du lieber in Führung, falls es eine gelbe Flagge gibt und das Feld eingefroren wird? Oder würdest du lieber von Position zwei, drei, vier oder auch fünf aus den Spitzenreiter angreifen?"
Montoya: "Für mich wäre die Spitze am besten. Wenn es einen Crash gibt, dann hast du den Sieg in der Tasche. Im schlimmsten Fall wirst du Zweiter oder Dritter. Wenn du aber auf Platz drei oder vier fährst, dann kann dich der Big One erwischen. Wenn du in Talladega also ein gutes Resultat holen willst, dann ist es gut, wenn du in der letzten Runde vorne bist. Auch wenn dann vielleicht deine Siegchance nicht so groß ist wie wenn du Zweiter wärst. Aber du kannst es ja trotzdem schaffen."

Frage: "Im Februar in Daytona bist du im Mittelfeld herumgefahren. Als der Regen dann drohte, gingen dir die Runden aus. Planst du dein Rennen dieses Mal anders? Mehr von der Spitze aus?"
Montoya: "Schwer zu sagen. Manchmal willst du vorne fahren, aber niemand arbeitet mir dir zusammen. Für mich war Talladega immer ein Ort, an dem du selber aktiv werden musstest, wenn etwas passieren sollte. Ganz ehrlich, so hat es für mich immer funktioniert."

Frage: "Du kennst nun alle Strecken und alle Streckentypen. Wo siehst du deine größten Schwächen? Wo hast du noch Aufholbedarf?"
Montoya: "Ich weiß nicht. Normalerweise sind die Short Tracks unsere Schwächen. Aber in Phoenix lief es gut. Wir testen viel, um dort stärker zu werden. Es ist eine Frage der Zeit. Eine Woche bist du auf dieser Strecke stark, eine andere Woche auf einer anderen. So ist es nun einmal. Das Wichtigste ist das Timing."

In der NASCAR so glücklich wie nie

Juan Pablo Montoya Daytona, Daytona International Speedway

Auch nach fast drei Jahren NASCAR keine Sehnsucht nach der Formel 1 Zoom

Frage: "Wie steht es um das Verlangen, um das Feuer, das in dir brennt? Muss das durch jemanden angezündet werden oder brennt das konstant in dir?"
Montoya: "Das brennt. Es pisst mich an, wenn wir ein schlechtes Rennen abliefern. Aber es ist auch irgendwie lustig: Je besser du unterwegs bist, desto frustrierender wird es, weil du weißt, dass du näherkommst."

Frage: "Wie zufrieden bist du denn mit den Leistungen deiner Crew in dieser Saison?"
Montoya: "Ganz ehrlich, zu Saisonbeginn war es nicht großartig. Aber wir haben kleine Änderungen vorgenommen und nun läuft es besser. Sie wussten, dass sie zulegen mussten und sie haben es getan. Ihre Leistungen werden besser."

Frage: "Wie lange läuft dein Vertrag eigentlich genau?"
Montoya: "Einige Jahre. Zwei, drei, vier, fünf. Ich werde euch lieber nicht verraten, wie lange mein Vertrag noch läuft (lacht; Anm. d. Red.)"

Frage: "Vermisst du die Formel 1 noch?"
Montoya: "Nein. Ich bin hier so glücklich, das würdet ihr mir gar nicht glauben."

Frage: "Dein ehemaliger NASCAR-Teamkollege Dario Franchitti hat am Wochenende bei den IndyCars gewonnen. Hast du dir jemals überlegt, wie es wohl wäre, dorthin zurück zu gehen?"
Montoya: "Nein, nicht wirklich. Ich bin glücklich hier. Ich denke, ich bin auch richtig gut hier und es gibt keinen Grund zu wechseln. Ich bin nun zweieinhalb Jahre hier, und der Übergang war schwierig. Das Auto war nicht leicht zu fahren, aber jetzt beginne ich, mich darin wohl zu fühlen und meine Pace ist gut. Es gibt überhaupt keinen Grund, das alles jetzt zu verlassen."

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