• 06.04.2008 15:58

  • von Pete Fink

McDowell-Crash: Drei mögliche Theorien

Michael McDowell nannte drei mögliche Unfallursachen für seinen Horrorcrash vom Freitag, den der Waltrip-Pilot zum Glück völlig unverletzt überstand

(Motorsport-Total.com) - Rookie Michael McDowell hat nach seinem spektakulären Unfall vom Freitag mit einem Schlag nationale Berühmtheit erlangt. Der Michael-Waltrip-Pilot zerlegte seinen Toyota Camry in der Qualifikation zum Samsung 500 auf dem Texas Motor Speedway, und nachdem die Bilder in nahezu allen US-Stationen über den Äther geschickt wurden, hat er nun einige Einladungen für diverse Talkshows in der Tasche.

Titel-Bild zur News: Michael McDowell

Michael McDowell stand am Samstag Rede und Antwort zu seinem Crash

Für McDowell selbst sind diese Erfahrungen jedoch nur von minderer Natur: "Ich hätte gerne, dass ihr am Sonntag schreibt, dass ich einen schweren Unfall gehabt habe, zurückgekommen bin und das Rennen in den Top 20 in der Führungsrunde beendet habe", äußerte er am Samstag in einem Mediengespräch. "Das ist, was für mich wichtig ist. Niemand wird den Unfall vergessen, aber das garantiert mir kein Cockpit. Ich kann mir nur durch Leistungen einen Platz sichern, und darauf werde ich mich konzentrieren."#w1#

Denn das Problem ist, dass der Hauptsponsor seines Waltrip-Toyotas derzeit nur bis zum Richmond-Rennen Anfang Mai unterschrieben hat. Danach könnte der 23-Jährige möglicherweise wieder auf der Strasse stehen. Vielleicht helfen da die folgenden TV-Auftritte, denn nur allzu oft wurde er in der Vergangenheit als "Michael McDonald" vorgestellt.

Seine Familie nahm es jedenfalls mit Wohlwollen zur Kenntnis, dass ihm bei dem extrem harten Frontaleinschlag und den anschließenden Überschlägen nichts passiert ist. "Mein Vater zu Hause war ziemlich aufgeregt, als er das Ganze mit ansehen musste und nicht wusste, ob ich okay war. Und als ich ihm dann sagte, dass ich okay bin, dachte er, ich würde ihn anlügen."

Untersuchung läuft - drei mögliche Gründe

Michael McDowell

Nur bis zum Richmond-Rennen ist der McDowell-Toyota bislang finanziert Zoom

Die Reaktion der NASCAR-Offiziellen ist Routine: Das Wrack wird im NASCAR-Forschungszentrum von Concord, North Carolina, auf Herz und Nieren untersucht werden. "Wir haben das schon mit dem Auto von Jeff Gordon nach Las Vegas unternommen", erklärte NASCAR-Wettbewerbsdirektor Robin Pemberton.

"Jeder Unfall ist anders. Es war ein bemerkenswerter und ziemlich spektakulärer Vorfall, also werden wir die Gelegenheit nutzen und daraus so viel wie möglich lernen. Wir werden uns die Zahlen ansehen, die Kräfte und den Einschlag bewerten, und das Ganze in unserer Datenbank festhalten."

Über die genaue Unfallursache herrscht nach wie vor Rätselraten. Ein technischer Defekt, die Ölspur von David Gillilands Ford oder ein simpler Fahrfehler stehen zur Debatte. "Ich halte mich an die ersten beiden Versionen", witzelte McDowell. "Leider war der Einschlag so hart, dass es wahrscheinlich keine Möglichkeit gibt, herauszufinden, was wirklich geschehen ist."

Seine Schilderung ist die Folgende: "Ich kam aus Turn 4 heraus und hatte massives Untersteuern. Ich sagte meinen Jungs, dass ich noch eine Runde fahren werde, denn die erste Runde war sehr schlecht. Ich fuhr in Turn 1 und plötzlich wurde alles verrückt. Es sieht so aus, als hätte ich beim Einlenken Übersteuern bekommen, doch mein Gefühl ist, dass schon vorher etwas geschehen ist. Ich weiß nicht, ob es das Ölbindemittel war. Der Grund, warum ich meine Linie geöffnet habe, war das Untersteuern, denn ich musste die Kurve deswegen sehr hoch anfahren, um ganz nach unten zu gelangen."