• 22.10.2013 23:31

  • von Pete Fink

Martinsville: Johnson top - Kenseth flop

Ausgerechnet nach Talladega heißt der neue Leader Jimmie Johnson, dessen Spezialstrecke nun ansteht, mit der Matt Kenseth so gar nichts anfangen kann

(Motorsport-Total.com) - Für Jimmie Johnson war Talladega die große Unbekannte im Chase 2013 und genau dort übernahm der Hendrick-Pilot die Tabellenführung. Rang 13 reichte dem Kalifornier, weil Konkurrent Kenseth nur als 20. abgewunken wurde. Immer noch steht es Spitz auf Knopf: Johnson führt mit dem Mini-Vorsprung von vier Punkten. Die letztliche Ursache dafür war ein zu hohes Risiko, denn Kenseth befand sich unter denjenigen, die auf der sichtlich langsameren unteren Linie eine zweite Spur aufmachen wollten. Dies ging gründlich in die Hose.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson, Matt Kenseth

Matt Kenseth und Jimmie Johnson: Die beiden Titel-Duellanten 2013? Zoom

Das weiß nun auch der siebenfache Saisonsieger. "Ich dachte, es würde genügend Autos geben, die sich unten formieren und dann einen Angriff auf die Spitze unternehmen", sagte Kenseth. "Eigentlich ist das ja der Grund, warum wir alle hier sind. Aber das hat nicht funktioniert." Wäre der Gibbs-Pilot oben eingefädelt ruhig geblieben, dann "wäre vielleicht ein Top-10-Resultat drin gewesen. Enttäuschend, denn ich hätte klüger sein sollen, um wie die anderen mit Halbgas ins Ziel zu fahren."

Johnson hingegen verhielt sich cleverer und blieb oben, was ihm mit Rang 13 und der Gesamtführung gedankt wurde. "Spaß macht das nicht, aber das ist nun einmal die Natur des Plate-Racings", sagte der fünffache NASCAR-Champion. "Ich weiß auch nicht genau, warum es unten nicht geklappt hat." Doch auf dem Weg zu Titel Nummer sechs und in seiner großen Chase-Zitterpartie Talladega deutet er Rang 13 als "den besten 13. Platz, den ich jemals erreicht habe."

Vor allem auch deswegen, weil nun Martinsville ansteht - neben Dover die zweite ganz große Spezialstrecke Johnsons im NASCAR-Chase 2013. Der 38-Jährige gewann in den vergangenen Jahren auf dem traditionsreichen Short-Track von Virginia nicht weniger als achtmal und sagt: "Ich freue mich, dass es nun wieder ums Racing geht. Wir fahren aus Talladega nach Hause mit einem nicht verbogenen Auto und einem dezenten Finish. Das ist zwar nicht das Optimum, aber wir haben unser Ziel erreicht."


Fotostrecke: Vizechampion Matt Kenseth

Für Konkurrent Kenseth liegen die Dinge ganz anders. Im Gegensatz zu Johnson dürfte wohl Martinsville sein persönliches "Wild-Card-Wochenende" werden, denn Kenseth bekam dort in seiner Karriere keinen Fuß auf den Boden. Johnsons acht Erfolgen in dessen 23 Starts kann Kenseth magere drei Top-5-Platzierungen in seinen 27 Starts entgegen setzen. Dies ist vor allem der exorbitanten Martinsville-Schwäche des Ford-Werksteams von Jack Roush geschuldet, für das Kenseth viele Jahre lang fuhr.

Doch auch ein kurzer Blick auf die Frühjahresresultate von Martinsville - Kenseth war dann schon in Diensten von Gibbs-Toyota - spricht Bände: Johnson Pole-Position und Sieg, Kenseth wird als 14. gewertet. Johnson holte dort im April 2013 48 Meisterschaftspunkte, Kenseth deren 31. Eine Wiederholung des Frühjahrsergebnisses würde Johnson ein fast gemütliches Polster von 21 Punkten bei dann noch drei ausstehenden Rennen verschaffen. Der Druck liegt nun bei Kenseth.