Kein Geld: Ganassi macht Almirola-Team dicht
Juan Pablo Montoya und Martin Truex Jr. fahren bei Earnhardt/Ganassi Racing ab sofort als Zwei-Wagenteam - Aric Almirolas Mannschaft wurde dicht gemacht
(Motorsport-Total.com) - Im Sommer 2007 gab es in der NASCAR einen heftigen Streit um die Zukunft der Startnummer acht, die bei Dale Earnhardt Inc. (DEI) viele Jahre lang von Superstar Dale Earnhardt Jr. gefahren wurde. Als Dale Jr. von DEI zu Hendrick Motorsports wechselte, wollte er "seine" Startnummer mitnehmen, doch DEI-Chefin Teresa Earnhardt legte sich quer.

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Aric Almirola muss ab Phoenix mit der Zuschauerrolle Vorlieb nehmen
Keine zwei Jahre später hat es den Anschein, als würde die Startnummer acht nun endgültig das Zeitliche gesegnet haben. Wie schon zu befürchten war, verkündete Earnhardt/Ganassi Racing in dieser Woche, dass das Team um Aric Almirola mit sofortiger Wirkung nicht mehr am Sprint-Cup teilnehmen werde.#w1#
Der Grund ist klar: Kein Sponsor, kein Geld, keine Rennen - wie es im Vorjahr auch Dario Franchitti erleiden musste. Der einzige Unterschied zur Franchitti-Situation 2008: EGR kündigte den Sachverhalt bereits in Daytona an, man habe ein Sponsoring bis Anfang April, und suche mit aller Kraft nach weiterer Unterstützung.
"Ich habe keinen Plan B", verkündete Almirola am Wochenende in Texas. In der Ownerwertung liegt der EGR-Chevrolet auf Platz 37, hat also kein garantiertes Startrecht. Vielleicht auch einer der Gründe, warum EGR keinen Sponsor fand. Die beste Platzierung stammt aus Atlanta, als der 25-Jährige auf Rang 21 ins Ziel kam.
Wieder Unruhe bei Ganassi?
Endgültig ist der Schnitt freilich noch nicht, denn wie bereits vor Jahresfrist im Fall Franchitti verkündete Ganassi-Präsident Steve Lauletta auch bei Almirola: "Wir suchen weiter nach Sponsoren, und wir hoffen, dass wir das Auto bald wieder an die Strecke bringen können."
Damit besteht EGR mit Juan Pablo Montoya und Martin Truex Jr. ab sofort nur noch als Zwei-Wagenteam. John Andrettis Front-Row-Mannschaft nutzt zwar EGR-Equipment, hat aber ansonsten nur wenig mit Montoya und Truex zu tun. In den modernen NASCAR-Zeiten, in denen die Daten möglichst vieler Autos zählen, kein erstrebenswerter Zustand.
Und: Nicht zuletzt aufgrund der Schließung des Franchitti-Teams gab es 2008 eine Menge Unruhe bei Chip Ganassi, die auch den Leistungen Montoyas sehr schadete. Derzeit klopft der Kolumbianer an die Türe der NASCAR-Playoffs, während um Truex erste Wechselgerüchte aufkeimen.
Erst im Winter fusionierten Ganassi und DEI. Damals wie heute hatten sie lediglich zwei voll finanzierte Sprint-Cup-Teams. Geändert hat sich also nicht viel, und die "Junior-Nation" wird sich fragen, ob es denn wirklich nötig war, dass ihre geliebte Startnummer acht nun das Zeitliche segnen musste.

