• 01.03.2014 02:12

  • von Pete Fink

Kein Chaos: Penske-Doppel holt die Phoenix-Pole

Das Penske-Duo Brad Keselowski und Joey Logano holt in Phoenix Startreihe eins - das befürchtete Chaos bei der Premiere des Gruppen-Qualifyings bleibt aus

(Motorsport-Total.com) - Das befürchtete Chaos beim ersten Gruppen-Qualifying der NASCAR blieb aus - im Gegenteil: Nach einer sehr diszipliniert geführten Qualifikationsstunde eroberte das Penske-Doppel Brad Keselowski und Joey Logano beim "The Profit on CNBC 500" auf dem Phoenix International Raceway die Startreihe eins. Pole-Mann Keselowski stellte dabei mit einer Zeit von 25,828 Sekunden einen neuen Streckenrekord auf, auch Logano blieb in 25,850 Sekunden noch unter der alten Bestmarke von Jimmie Johnson (25,858 vom November 2013).

Titel-Bild zur News: Joey Logano, Brad Keselowski

Gute Stimmung bei Penske: Brad Keselowski und Joey Logano in Reihe eins Zoom

Im neuen Modus waren altbekannte Themen entscheidend. "Wichtiger als alle Strategien ist ein schnelles Auto und das haben wir heute gehabt", sagte Keselowski. "Es ist eine tolle Sache, so in die reguläre Saison zu starten. Ich hatte wirklich die Nase voll davon, immer nur Zweiter oder Dritter zu werden." Teamkollege Logano nahm die knappe Niederlage gelassen hin: "Ich freue mich schon für Brad. Eigentlich dachte ich, dass ich die Nase vorne haben würde, aber dann hat er mich doch noch knapp geschlagen. Aber: Ein toller Job von Team Penske."

In der Tat wurde die große Strategiefrage in Q1 schnell beantwortet: Fast alle Piloten versuchten früh eine freie Runde zu erwischen, wobei sich am Ende der Boxengasse ein größerer Stau bildete, weil alle geduldig auf eine Lücke im Verkehr warteten. Während Logano und Keselowski dies am Besten erledigten und von Beginn an die Tabellenführung übernahmen, warf Justin Allgaier seinen Phoenix-Chevy in Kurve 4 rücklings in die Mauer. "Mein Fehler", sagte der Rookie. "Jetzt brauchen wir das Backup-Auto." Allgaier hatte Glück: Über die Ownerwertung rettete er Startplatz 43.


Fotos: NASCAR in Phoenix


Dieser frühe Zwischenfall beantwortete auch einige Regelfragen, denn es gab keine Gelbe Flagge sondern gleich Rot. Das bedeutet: Alle an die Box, die Stoppuhr der 30 Sessionminuten wird ebenfalls angehalten. Auch erlaubt: Ein einziges Crewmitglied in der Boxengasse, der kleinere Veränderungen am Fahrzeug unternehmen darf. Aber: Wer die Boxengasse in Richtung Garage verlässt, für den ist die Qualifikation beendet, er darf nicht mehr auf die Strecke zurückkehren.

Hauchdünner Kampf um Q2

Und weil sich anstelle des befürchteten Regentiefs sogar ab und zu die Sonne zeigte, präsentierten sich die nächsten Minuten von Q1 recht ruhig. Die Regel für das hintere Ende war hingegen von vorne herein klar: In Q1 werden die Startpositionen 13 bis 36 über die Zeit bestimmt. P37 bis P42 folgen über die Ownerpunkte vom Saisonende 2013 - dies wird übrigens erst nach dem kommenden Las-Vegas-Wochenende auf die aktuelle Ownerwertung 2014 umgestellt.

Denny Hamlin

Tausendstel-Entscheidung: Denny Hamlin kam hauchdünn in Q2 Zoom

Das Ende von Q1 machte dann deutlich, wie hart das NASCAR-Leben sein kann: Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) fuhr sich in 26,121 Sekunden gerade noch in die Top 12 und warf damit Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet; 26,122) und Clint Bowyer (Waltrip-Toyota; 26,123) aus dem Rennen. Die Zeitdifferenz: Jeweils nur eine Tausendstelsekunde! Am hinteren Ende riskierte Parker Kligerman (36.) alles und blieb mit seinem abgetapetem Swan-Toyota lange draußen. Das Resultat: Ein stark überhitzender Sprint-Cup-Bolide, der jede Menge Wasser spuckte und ein Phoenix-Startplatz.

Die zwölf Qualifikanten für das Pole-Shootout von Q2 waren: Logano, Keselowski, Kyle (Gibbs-Toyota) und Kurt Busch (Stewart/Haas-Chevy), Kyle Larson (Ganassi-Chevy), Greg Biffle (Roush-Ford), Jimmie Johnson, Kasey Kahne, Dale Earnhardt Jr. (alle Hendrick-Chevy), Jamie McMurray (Ganassi-Chevy), Aric Almirola (Petty-Ford) und eben hauchdünn Hamlin. Vorzeitig die Heimreise traten aufgrund der Owner-Regel Landon Cassill (Circle-Chevrolet), Dave Blaney (Humphrey-Ford) und Josh Wise (Parsons-Ford).

Penske-Duo macht früh alles klar

Einziger Kritikpunkt der Piloten in der Pause zwischen Q1 und Q2: Die störenden Cool-Down-Laps, die einige Piloten zwischen ihren schnellen Runden auf der Strecke unternahmen und dabei natürlich viel zu langsam unterwegs waren. Keselowski und Logano wiederholten in Q2 dann ihre Strategie aus Q1, gingen früh auf die Strecke und lieferten Zeiten ab, an der sich die versammelte Konkurrenz die Zähne ausbiss. Am Nächsten kam dem starken Penske-Doppel noch Ganassi-Pilot Jamie McMurray (3.) vor Jimmie Johnson.


NASCAR in Phoenix

"Am Wichtigsten wird es sein, eine freie Runde zu erwischen", sagte der sechsfache NASCAR-Champion vor der Qualifikation stellvertretend für alle Piloten. Am Ende wird er mit Startplatz vier nicht unzufrieden sein. Earnhardt (5.) und Biffle (6.) bilden Startreihe drei vor Kyle Busch (7.) als bestem Toyota-Pilot und dem zeitgleichen Ganassi-Rookie Larson (8.). Aric Almirola stellte seinen Petty-Ford auf Rang neun vor Kurt Busch (10.) und Kasey Kahne (11.). Hamlin drehte in Q2 nur eine einzige späte fliegende Runde und kam folgerichtig nur auf Startplatz 12.

In Phoenix hat es seit 70 Tagen nicht mehr geregnet, doch am Wochenende soll ein Sturmtief über dem Pazifik in Richtung Süd-Kalifornien ziehen und mit seinen Ausläufern auch die Wüste von Arizona treffen. Hauptsächlich soll es dabei den Samstag erwischen, an dem der Sprint-Cup für das Rennsetup zwei Freie Trainings angesetzt hat. Auch das Nationwide-Rennen soll am Samstag über die Bühne gehen. Das Sprint-Cup-Event steigt am Sonntagabend ab 20:30 Uhr MEZ live auf Motorvision TV. Am Mikrofon sitzen Stefan Heinrich und Mario Fritzsche.