Kansas-Vorschau: NASCAR im Herzen Amerikas
Einmal im Jahr fährt der Sprint-Cup auch in Kansas: Erstes 1,5 Meilenoval im NASCAR-Chase, setzen sich Mark Martin und Jimmie Johnson weiter ab?
(Motorsport-Total.com) - Dauerabo gegen Vorruhestand. So stellt sich in der Sprint-Cup-Saison 2009 bisher der Titelkampf dar, denn Jimmie Johnson und Mark Martin scheinen nach zwei von zehn Chase-Rennen die Sache im Griff zu haben. Sprich: Wer von den zehn anderen Playoff-Kandidaten noch ein ernsthaftes Wörtchen mitreden will, der muss schnellstmöglich zu schlagen - am besten beim Price Chopper 400 auf dem Kansas Speedway.

© NASCAR
Seit 2001 fährt die NASCAR auch in Kansas City Rennen
Im Herzen Amerikas, wie es die Einheimischen bescheiden formulieren, wird erst seit dem Jahr 2001 gefahren. Genau wie das Schwesteroval in Chicagoland ist Kansas also noch ein relativ junger Stock-Car-Event, den die NASCAR Mitte der 1990er Jahre zu ihrem Vorzeigestandort im Mittleren Westen auserkoren hatte.#w1#
Kansas City selbst ist getrennt durch den Missouri River, eigentlich gibt es also zwei Kansas City. Eines davon, die östliche Ausgabe, ist die Hauptstadt des Bundesstaates Missouri und im Westen liegt das Kansas City im Bundesstaat Kansas, in dem sich auch der Kansas Speedway befindet. Die Hauptstadt des Bundesstaates Kansas heißt übrigens nicht Kansas City, sondern Topeka. Denn Kansas City ist ja bereits die Hauptstadt des Bundesstaates Missouri - ist soweit alles klar?
Neben dem berühmten, 3.767 Kilometer langen Fluss, der wenig später bei St. Louis in den noch berühmteren Mississippi River mündet, hat der motorsportliche Besucher von Kansas City noch zwei besondere Schmankerl zu erwarten: Zum einen das legendäre Kansas-City-Barbecue und zum anderen winkt noch eine Führung durch das nagelneue Harley-Davidson-Werk, das 1998 dort gebaut wurde.
Wieder Mark Martin oder Jimmie Johnson?
Sportlich gesehen droht auf dem ersten 1,5 Meilenoval in den Playoffs erneut ein Erfolg des bisher so dominierenden Hendrick-Duos Mark Martin und Jimmie Johnson. Der 50-jährige Tabellenführer gewann in Kansas 2005 sein letztes Rennen für seinen langjährigen Arbeitgeber Jack Roush. In dieser Saison behielt Martin bereits in Chicagoland die Oberhand.
Ähnlich verhält es sich im Fall Johnson, denn der dreifache Serienmeister ist in Kansas der Vorjahressieger. Mit diesem Sieg holte sich der Kalifornier 2008 auch die Sprint-Cup-Tabellenführung, die er im NASCAR-Chase 2008 in der Folge dann nicht mehr abgab.
Erster Verfolger dieses Duos ist mit Juan Pablo Montoya ein guter alter Bekannter. Allerdings holte sich der Kolumbianer in Kansas bislang nur Mittelfeldplätze (28. und 20.). Doch das ist Vergangenheit, denn in der Gegenwart hat sich das Earnhardt/Ganassi-Team durch zuletzt hervorragende Leistungen ganz klar in den Kreis der Titelaspiranten hinein gefahren.
Dreimal Heimrennen in Kansas
Mit Kansas verbindet auch Jeff Gordon gute Erinnerungen, denn in den Jahren 2001 und 2002 gewann der dritte Hendrick-Pilot im Chase auf dem mit 15 Grad relativ flachen Intermediate-Oval gleich die beiden NASCAR-Auftaktrennen. Doch für Gordon gilt genauso wie für Ryan Newman (Kansas-Sieger 2003), Tony Stewart (2006) oder Greg Biffle (2007): Eine Widerholung des Sieges muss dringend her.
Für einen Chase-Kandidaten ist das Kansas-Rennen eine ganz besondere Veranstaltung: Der Geburtsort von Carl Edwards (Roush-Ford) ist Columbia im US-Bundesstaat Missouri, das in etwa genauso weit vom Speedway entfernt ist, wie das kleine Nest Emporia in Kansas. Dort ist Childress-Pilot Clint Bowyer geboren. Edwards-Teamkollege Jamie McMurray stammt wiederum aus Joplin, Missouri.
Neben dem Sprint-Cup fährt am Samstagabend in Kansas ab etwa 21:45 Uhr natürlich auch wieder die Nationwide-Serie. Die 45 Fahrer starke Qualifikation zum Price Chopper 400 findet wie immer am Freitagabend statt, die Startflagge zum dritten von zehn Chase-Rennen 2009 fällt am Sonntagabend ab etwa 20:15 Uhr.
Die Entry-List von Kansas:
01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Martin Truex Jr. (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
04. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
05. 6 David Ragan (Roush-Ford)
06. 07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
08. 09 Mike Bliss (Phoenix-Dodge)
09. 9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
10. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
11. 12 David Stremme (Penske-Dodge)
12. 13 Max Papis (Germain-Toyota)
13. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
14. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
15. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
16. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
17. 19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
18. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
19. 21 Bill Elliott (Wood-Ford)
20. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
21. 25 Brad Keselowski (Hendrick-Chevrolet)
22. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
23. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
24. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
25. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
26. 34 John Andretti (Front-Row-Chevrolet)
27. 36 Michael McDowell (Baldwin-Toyota)
28. 37 Kevin Hamlin (Front-Row-Chevrolet)
29. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
30. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
31 43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
32. 44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
33. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
36. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
37. 71 Bobby Labonte (TRG-Toyota)
38. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
39. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
40. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
41. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
42. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
43. 96 Erik Darnell (Yates-Ford)
44. 98 Paul Menard (Yates-Ford)
45. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

