• 11.05.2014 05:57

  • von Pete Fink

Kansas-Sieg: Jeff Gordon schafft den Durchbruch

Es ist endlich geschafft: Jeff Gordon ringt Kevin Harvick nach hartem Kampf nieder - Danica Patrick zeigt in Kansas als Siebte ihr bisher bestes NASCAR-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Kein Zweifel: Der Umbau Mitte 2012 hat dem Kansas Speedway äußerst gut getan, denn seither gab es auf dem 1,5-Meilen-Oval im Herzen Amerikas durch die Bank sehr gute NASCAR-Rennen. So auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag bei der Kansas-Flutlichtpremiere im Sprint-Cup, als das 5-Hour-Energy 400 abgehalten wurde. Die meiste Energie hatte nach 267 sehr kurzweiligen Runden Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet), der sich damit auf dem besten Weg in den NASCAR-Chase befindet.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon, Kevin Harvick

Harter Zweikampf in Kansas: Jeff Gordon gegen Kevin Harvick Zoom

Knapp geschlagener Zweiter wurde Kevin Harvick (Stewart/Haas-Chevrolet), der sich mit 119 Führungsrunden den zweiten Extrapunkt sicherte. Die Entscheidung fiel ausnahmsweise einmal an der Box, als Gordon in Runde 237 tankte und schneller als Harvick (238) auf die Strecke zurückkehrte. Polesitter Harvick rückte Gordon am Ende zwar noch einmal massiv auf den Pelz, weil der vierfache NASCAR-Champion ein wenig im Überundungsverkehr behindert wurde. Am Ende rettete Gordon aber 0.112 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie.

"Das nimmt eine Menge Gewicht von meinen Schultern", funkte der 42-Jährige direkt nach der Zieldurchfahrt an seine Box. In der Victory Lane zollte er Konkurrent Harvick seinen Respekt: "Kevin war ganz schwer zu besiegen, er war unglaublich stark. Am Ende kam ich im Verkehr massiv ins Übersteuern, das wurde noch einmal richtig knapp." Harvick wusste, warum er das Rennen verloren hatte: "Ein schlechter Stopp, ich habe nicht aufgepasst und bei der Anfahrt war auch der Benzindruck einmal kurz weg."

Danica Patrick kann auftrumpfen

Danica Patrick, Dale Earnhardt Jun.

Starke Vorstellung: Dale Earnhardt Jr. wird von Danica Patrick gejagt Zoom

Rang drei ging an einen weiteren Hendrick-Chevy mit Kasey Kahne am Steuer. Da auch Dale Earnhardt Jr. (5.) und Jimmie Johnson (9.) weit vorne landeten, konnte sich Teambesitzer Rick Hendrick über alle vier Autos in den Top 10 freuen. Joey Logano (Penske-Ford) zeigte eine starke Rennmitte, hatte am Ende aber keine echte Siegchance mehr und brachte Rang vier nach Hause. Mit Carl Edwards (Roush) auf Platz sechs kam noch ein zweiter Ford-Pilot in der Spitzengruppe ins Ziel, Aric Almirola (Petty) war auf Rang acht die Nummer drei in der Ford-Flotte.

Sehr erfreulich: Danica Patrick zeigte in Kansas ihr vielleicht stärkstes Sprint-Cup-Rennen überhaupt. Die 32-jährige Stewart/Haas-Pilotin hielt ihren giftgrünen Chevrolet quasi permanent in den Top 10 und bot zu Beginn der zweiten Rennhälfte eine tolle Show, als sie nach einem Restart von Platz sechs bis auf Rang drei nach vorne fuhr. Am Ende kam sie als fehlerlose Siebte ins Ziel, was bis dato ihr bestes Ergebnis in der ersten NASCAR-Liga darstellt.

Bester Toyota-Pilot war einmal mehr Vize-Champion Matt Kenseth (Gibbs), der sich in seinem klassisch unauffälligen Stil bis auf Rang zehn nach vorne schmuggelte. Kyle Busch (15.) und Denny Hamlin (18.) hatten nicht viel mit dem Rennausgang zu tun. Lokalmatador Clint Bowyer (Waltrip) wurde nach einem frühen Dreher, der zwei Runden Rückstand zur Folge hatte, nur als 23. abgewunken.

Logano nur zur Rennmitte stark

Acht Gelbphasen eröffneten im Rennverlauf die Möglichkeit zu diversen Strategiespielen, wovon die Teams auch reichlich Gebrauch machten. So war es kein Wunder, dass das Geschehen mehrfach kippte. Harvick bestimmte die Anfangsphase, bevor er und Jeff Gordon unmittelbar nach ihren Green-Flag-Stopps durch einen Dreher von Marcos Ambrose (Petty-Ford; 24.) ins Mittelfeld durchgereicht wurden. Dies war die Phase, in der sich Logano seine 63 Führungsrunden abholte.


NASCAR in Kansas City

Als Gordon und Harvick endlich den Anschluss an die Spitze wiedergefunden hatten, war Logano jedoch kein ernsthafter Gegner mehr. Der härteste von mehreren Unfällen war der Einschlag von Justin Allagier (HScott-Chevrolet; 36.) und David Gilliland (Front-Row-Ford; 37.), die nach einem Quersteher von A.J. Allmendinger (JTG-Chevrolet; 30.) in Runde 187 auf der Start-/Zielgeraden mächtig durchgeschüttelt wurden.

In der Gesamtwertung hat Jeff Gordon seinen Vorsprung vor Kenseth nun auf 15 Punkte ausgebaut. Nach Kansas gibt es in der Sprint-Cup-Saison 2014 jetzt neun verschiedene Sieger. Am kommenden Wochenende geht es nicht um Meisterschaftspunkte, sondern nur um Ruhm, Ehre und einen großen Siegerscheck, wenn das alljährliche Allstar-Race auf dem Charlotte Motor Speedway ansteht.