Johnson und Gordon verärgert über ungetestete Reifen
Mangelnde Tests könnten zum Dauerbrenner der NASCAR-Saison werden, nach dem Reifenthema von Las Vegas steht mit dem CoT der nächste Fall vor der Türe
(Motorsport-Total.com) - Die befürchtete Gelborgie in Las Vegas blieb zwar aus, aber die Piloten waren mit den Rennumständen überhaupt nicht glücklich. Reifenlieferant brachte einen ungetesteten, harten Reifen mit, der, so Jeff Gordon, nur eine einzige Daseinsberechtigung hatte: "Der einzige Grund, warum sie diesen Reifen gebracht haben, war, weil sie uns langsamer machen wollten. Punkt."

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Sind die Hendrick-Leute die besten Improvisierer der Nascar?
Und dies sehr kurzfristig, ohne eine Testmöglichkeit geschaffen zu haben. Für Jimmie Johnson hat genau diese Kurzfristigkeit der Änderungen den Hauptteil der Verärgerung hervorgerufen: "Wir haben hier drei Tage getestet, mit einem bestimmten Reifen und einem bestimmten Tank. Dann gehen wir nach Hause und auf einmal ändert sich alles. Das war der Moment, wo es wirklich frustrierend wurde."#w1#
Um zu verhindern, dass solche Situationen wiederkehren, hat Jeff Gordon ein einfaches Rezept: "Irgendjemand sagte mir, dass Goodyear auch einen härteren linken Reifen nach Charlotte bringen will und ich mache diese Woche die Reifentests für Darlington. Ich werde also ein längeres Gespräch mit den Jungs führen, und sie vielleicht zum Essen einladen, oder so. Ich möchte nicht die ganze Schuld auf sie abschieben, wir sitzen alle in einem Boot. Aber wir müssen zusammen eine Lösung finden."
Sind Rennen ohne ausreichende Tests sinnvoll?
Für Johnsons Crew Chief Chad Knaus ist die Sachlage klar: "Die NASCAR versucht die Testfahrten zu minimieren und das Feld gleich stark zu halten. Aber wenn Goodyear gezwungen ist, eine neue Reifenkonstruktion zu entwickeln, dann brauchen sie Testzeit. Und auf den meisten Strecken, auf denen wir Rennen fahren, haben wir das nicht", damit legt Knaus den Finger in die offene Wunde.
Denn angesichts der Tatsache, dass in dieser Saison 16 der 36 Saisonrennen mit einem nagelneuen Auto, dem Car of Tomorrow, gefahren werden, scheint diese Problematik die Neverending-Story des Jahres zu werden, dieser Meinung ist nicht nur Knaus. Oder es ist einfach eine Taktik der NASCAR-Oberen, erst Fakten zu schaffen, um dann zu sehen, welches Team am besten improvisieren kann?
In Las Vegas waren es jedenfalls die Hendrick-Autos. Vielleicht ist in diesem Zusammenhang das Abendessen von Jeff Gordon und den Goodyear-Leuten sehr hilfreich. Zumindest für Hendrick Motorsports.

