Jeff Gordon: "Zur Hälfte wieder hingebogen"

(Motorsport-Total.com) - Neben Martin Truex Jr. ist Jeff Gordon der große Verlierer der "Spingate"-Affäre von Richmond und des daran anschließenden NASCAR-Urteils. Truex Jr. verlor seine Chance auf den NASCAR-Titel 2013, weil er aufgrund des Punkteabzugs in Höhe von 50 Zählern aus dem Chase flog. Ryan Newman, der sich durch den Dreher von Clint Bowyer um seine realistische Chase-Chance beraubt sah, rückte durch das NASCAR-Urteil anstelle von Truex Jr. in den Chase auf und kämpft an den zehn bevorstehenden Wochenenden gegen elf Piloten (zu denen auch Bowyer gehört) um den Titel.

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Gordon und Crewchief Gustafson spielen im Chase 2013 keine Rolle - oder doch? Zoom

Jeff Gordon hingegen, der sich genau wie Ryan Newman zum Zeitpunkt des Bowyer-Drehers virtuell im Chase befand, nach den ominösen letzten Boxenstopps der Waltrip-Piloten Bowyer und Brian Vickers aber knapp am Einzug in die Playoffs scheitere, schaut auch nach dem NASCAR-Urteil in die Röhre. Somit ist Gordon beim Kampf um den diesjährigen Sprint-Cup-Titel nur Zuschauer.

"Die Enttäuschung lässt sich mit nichts, was ich bisher erlebt habe, vergleichen", zeigt sich Gordon in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme nach seinen Tweets vom Sonntag noch immer schwer enttäuscht über den Ausgang des Rennens, das durch den Dreher von Waltrip-Pilot Bowyer eine entscheidende Wendung erfuhr. "Als Team hatten wir das Gefühl, alles uns Mögliche getan zu haben, um in den Chase zu kommen", bedauert Gordon, der zum Zeitpunkt des Bowyer-Drehers virtuell für die Playoffs qualifiziert war.

Die Entscheidung der NASCAR-Führung rund um Präsident Mike Helton kommentiert der Hendrick-Pilot mit den Worten: "Die Offiziellen haben es zur Hälfte wieder hingebogen. Doch die Strafe wird dem, was rund um die 15 (Clint Bowyer; Anm. d. Red.) passiert ist, nicht gerecht." Während Martin Truex Jr. durch den Abzug von 50 Meisterschaftspunkten aus dem Chase flog, hatte dieselbe Strafe für Bowyer keine Auswirkungen. Der Vize-Champion des Vorjahres geht so oder so mit 2.000 Punkten und somit 15 Zählern Rückstand auf den neuen Tabellenführer Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) in den Chase.

Rick Hendrick äußert sich im Zusammenhang mit den kontroversen Richmond-Ereignissen und dem nachfolgendem NASCAR-Urteil kurz und knapp mit den Worten: "Jeff wurde beraubt." Eine allerletzte Hoffnung besteht für vierfachen NASCAR-Champion allerdings noch. Sollte die aktuell laufende Untersuchung seitens NASCAR ergeben, dass sich Penske Racing in Richmond illegaler Absprachen bedient hat, um Joey Logano in den Chase zu manövrieren, dann könnte Gordon im Stile von Ryan Newman nachträglich doch noch aufrücken.

So recht glauben mag der Hendrick-Pilot an diese Variante aber noch nicht: "Gerade als ich anfing, mich damit abzufinden und auf Chicago vorauszublicken, hörte ich, dass mit der 22 (Joey Logano; Anm. d. Red.) etwas im Busch sei. Was soll ich sagen? Es war einfach eine verrückte Woche. Ich weiß nicht, was ich davon halten soll", so Gordon.