Jeff Gordon: Tony Stewart als Vorbild?

Die beeindruckende Chase-Performance von Tony Stewart hat bei Jeff Gordon neue Motivation für den "Drive for Five" freigesetzt - Hendrick vor dem 200. Triumph

(Motorsport-Total.com) - Der berühmte "Drive for Five" ist in NASCAR-Kreisen und speziell bei Hendrick Motorsports (HMS) seit Jahren ein geflügelter Begriff. Während Jimmie Johnson nach vier Titeln in Folge direkt im ersten Versuch (in der Saison 2010) den fünften Titel einfuhr und damit den "Drive for Five" erfolgreich abschloss, fährt Teamkollege und Mentor Jeff Gordon dem ersehnten fünften Titel nun schon seit zehn Jahren hinterher.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon hat vor der Saison 2012 wieder einmal Titel Nummer fünf im Blick

Ob es in der Saison 2012 klappt, bleibt abzuwarten. Fakt ist, dass der Antrieb und die Erwartungshaltung im Lager der Startnummer 24 vor Saisonbeginn (wieder einmal) größer sind als je zuvor. Dass die Hendrick-Chevys seit Jahren eine Bank sind, ist hinlänglich bekannt. Hinzu kommt im Falle von Gordon, dass die Verbindung mit Crewchief Alan Gustafson nun ins zweite Jahr geht und sich entsprechend eingespielt hat.

"Wir kommen sehr gut miteinander aus, aber gleichzeitig sehen wir auch Bereiche, wo wir uns gegenseitig anstacheln können", sagt der vierfache NASCAR-Champion Gordon über Gustafson und fügt hinzu: "Mit einem Jahr Erfahrung im Rücken wissen wir nun genau, was der andere braucht, um sein Bestes geben zu können."

Obwohl sich die Kommunikation beim Duo Gordon/Gustafson vor Jahresfrist erst einspielen musste, gelang gleich beim zweiten gemeinsamen Start in Phoenix der erste Sieg. Für Gordon endete damit eine 66 Rennen dauernde sieglose Serie. Im weiteren Saisonverlauf folgten in Pocono und Atlanta zwei weitere Triumphe und der Hendrick-Chevy mit der 24 schien auf dem besten Weg, im Chase eine gewichtige Rolle zu spielen.

Stewarts Chase-Performance mehr als nur ein guter Lauf?

Doch dann kam alles anders: Während Gordon nach zuvor drei aufeinanderfolgenden Top-3-Platzierungen und reichlich Führungsrunden pünktlich zu Beginn der "Playoffs" im September kein Bein mehr auf den Boden brachte, setzte Tony Stewart im Hendrick-Satelliten-Team von Stewart/Haas zu einem nie zuvor gesehenen Durchmarsch im Chase an: Nachdem "Smoke" die beiden ersten Chase-Rennen siegreich beendete, folgten im Verlauf drei weitere Siege und im denkwürdigen Finale gegen Carl Edwards in Homestead schließlich der Titel.

Die Performance von Stewart und dessen Crewchief Darian Grubb ringt Jeff Gordon noch heute Respekt ab. "Ich glaube an ein gewisses Momentum", sagt er, "aber nicht an eines, das dich nach zuvor 26 sieglosen Rennen plötzlich fünf von zehn gewinnen lässt". Im Umkehrschluss zu Gordons Saison war es Stewart, der in der Regular-Season selten ein Bein auf den Boden brachte und in 26 Rennen gerade einmal drei Top-5-Platzierungen an Land zog.

Tony Stewart

Tony Stewarts sagenhafter Chase 2011 gipfelte in Homestead im dritten Titel Zoom

So ist sich Gordon in Bezug auf die Kombination Stewart/Grubb sicher: "Sie haben ganz eindeutig irgendetwas gefunden, aber ich kann nicht zweifelsfrei sagen, was den entscheidenden Unterschied ausgemacht hat." Seien es Veränderungen am Setup oder - vergleichbar mit der Kombination Jimmie Johnson/Chad Knaus in den Jahren zuvor - einfach die Fähigkeit, im entscheidenden Moment, voll da zu sein. Das Beispiel Stewart hat bei Gordon, der genau wie der amtierende NASCAR-Champion selbst inzwischen 40 Jahre alt ist, neue Motivation freigesetzt, den "Drive for Five" zum erfolgreichen Abschluss zu bringen.

Der Kampf um den 200. Hendrick-Triumph

Auf dem möglichen Weg dorthin steht für Hendrick Motorsports noch ein weiterer Meilenstein auf der Agenda. Derzeit hat das von Rick Hendrick gegründete und geführte Team 199 Sprint-Cup-Siege zu Buche stehen. Nachdem Jeff Gordon sowohl den 50. (in Darlington 1996) als auch den 100. (in Michigan 2001) besorgte, würde er nur allzu gern auch den 200. Sieg für das erfolgsverwöhnte Team einfahren.

Die versammelte Mannschaft an Teamkollegen dürfte da allerdings gehörig etwas dagegen haben. Jimmie Johnson sorgte in Las Vegas 2007 für den 150. Hendrick-Sieg und plant seinerseits, die 200 voll zu machen. Dale Earnhardt Jr. ist ohnehin längst überfällig für einen weiteren Triumph. Was würde besser passen, als wenn der anerkannte NASCAR-Publikumsliebling mit seinem nächsten Sieg nicht nur seine eigene mittlerweile fast 130 Rennen dauernde sieglose Phase beendet, sondern gleichzeitig den historischen Hendrick-Triumph sicherstellt?


HMS vor der Saison 2012

Und dann wäre da noch Kasey Kahne, der in Sachen Speed über jeden Zweifel erhaben ist. Stiehlt der Hendrick-Neuzugang am Ende den arrivierten Stars im Team die Show und fährt selbst den Jubiläumserfolg für Teamchef Rick Hendrick ein? Jeff Gordon formuliert die teaminterne Rivalität bei HMS so: "Wir hassen uns nicht gegenseitig, aber jeder für sich will gewinnen." Die Antwort darauf, wem es gelingt, gibt es unter Umständen bereits in zwei Wochen in Daytona...

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