• 13.07.2008 01:48

  • von David Pergler

Jeff Gordon: Stewart Haas wird ein Weilchen brauchen

Hendrick-Star Jeff Gordon hat sich über den Wechsel von Tony Stewart zum Hendrick-Partner CNC-Haas auch so seine Gedanken gemacht

(Motorsport-Total.com) - Der sensationelle, aber nicht allzu überraschende Wechsel von Tony Stewart zum Hendrick-Kunden-Team Haas-CNC als Fahrer und als Teilhaber löste verschiedene Reaktionen in der übrigen NASCAR-Welt aus. Auch Jeff Gordon, der wie auch Stewart künftig mit Chevy-Power und Henrick-Chassis die kommende Saison bestreiten wird, hat sich so seine Gedanken gemacht.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon begrüßt Tony Stewart als neuen "Quasi-Teamkollegen"

Der vierfache Cup-Champion weiß, dass zwischen Hendrick und Haas-CNC eine langjährige Partnerschaft besteht und begrüßt den Wechsel von "Smoke": "Wir bieten ihnen die Möglichkeit, mit uns ein wenig Technologie zu teilen. Wir fühlen, dass es auch für unser Team Vorteile bringt, weil sie viel Einsatz und Hingabe gezeigt haben."#w1#

"Wir arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen und lernen abgesehen von der Lieferung von Chassis und Motoren viel voneinander. Es ist insofern nicht wirklich eine Teamkollegenbeziehung, aber es ist nicht allzu weit davon entfernt." Gordon weiß aber auch, dass das CNC-Haas-Team sich bislang eher schlecht als recht durch die NASCAR-Welt gekämpft hat. Mit Scott Riggs auf Platz 35 der Sprint-Cup-Wertung liegt gerade mal einer von zwei Haas-Piloten auf einem der begehrten Plätze mit fester Startplatzgarantie - und steht dabei mit beiden Füßen vor dem Abgrund, wo direkt unter ihm Fahrer wie Joe Nemechek sehnsüchtig auf eine Ablöse warten.

Doch mit der Ankunft eines Fahrers vom Schlage eines Tony Stewart, in dessen Sog mit Sicherheit auch der eine oder andere Sponsor oder eine Spitzenfachkraft bei Stewart-Haas andocken könnte, glaubt Gordon, dass sich das Blatt für das Satellitenteam nach einiger Zeit wenden könnte: "Ich denke, dass sie wohl Anfangs etwas Schwierigkeiten haben werden, den Level zu erreichen, wo Tony und Gibbs aktuell stehen, aber mit viel Kampf und Leidenschaft ist alles drinnen."

Der erfolgreiche Kalifornier kennt die Szenerie, ist er doch selbst Teilhaber bei Hendrick: Er ist der Teambesitzer der Mannschaft, welche den Wagen seines Teamkollegen Jimmie Johnson betreut. Gordon erzählt bei der Gelegenheit gleich, wie es bei ihm zu dieser gekommen war: "Es ist sehr, sehr, sehr selten. Ich war einmal in einer ähnlichen Situation, als Ray Evernham ein Angebot bekam, gemeinsam mit Dodge ein völlig neues Team aus der Taufe zu heben."

"Ich ging zu Rick Hendrick und sagte "Schau her, das und das passiert da gerade. Ich möchte nirgendwo hingehen, ich will hier bleiben, aber ich habe ein Angebot als Co-Owner erhalten und wollte nur sehen, ob es hier auch so eine Möglichkeit gibt. Der Rest ist Geschichte." In Chicagoland starten übrigens beide CNC-Haas-Boliden ins Rennen. Ist der Wechsel von Tony Stewart ein gutes Omen?