Jeff Gordon: "Siege entscheiden die Meisterschaft nicht"
Jeff Gordon über die strategischen Unterschiede zwischen dem alten Punktesystem und dem neuen Chase-Format - Konstanz wichtiger als der Sieg
(Motorsport-Total.com) - Jeff Gordon ist einer der Titelfavoriten, der nicht nur unter dem aktuellen Playoff-Format der NASCAR um Meisterschaften gekämpft hat, sondern bereits im Winston-Cup um die Meisterehren fuhr. Dies sehr erfolgreich, denn der "Rainbow Warrior" gewann die NASCAR-Krone in den Jahren 1995, 1997, 1998 und 2001 - jeweils im alten Format.

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Jeff Gordon bereitet sich auf das Dupont-Heimspiel in Dover vor
Damals gab es noch keinen Chase, die erreichten Punkte wurden einfach aufaddiert und am Saisonende war der Pilot der Champion, der die meisten Zähler sammeln konnte. Heute ist das anders: Nach dem 26. Saisonrennen werden die besten zwölf Fahrer auf 5.000 Punkte gesetzt und es gibt pro bisherigen Erfolg lediglich zehn Bonuszähler.#w1#
Das hat aus Fahrersicht erhebliche Konsequenzen, wie Gordon beschreibt: "Früher hast du bei Saisonhalbzeit, wenn du ein gutes Auto hattest, vielleicht gegen vier oder fünf andere Fahrer um die Meisterschaft gekämpft. Zehn Rennen vor dem Ende waren zumeist nur noch zwei oder drei Piloten im Geschäft. Auf die hast du im Rennen ein Auge gehabt und du konntest deine Strategie an das anpassen, was sie gemacht haben."
Diese Zeiten sind vorbei, weiß der vierfache Cup-Champion. "Mit zwölf Piloten im Titelkampf kannst du nicht schauen, was die anderen Chaser alles machen. Da musst du dich auf dein eigenes Programm konzentrieren und versuchen, das beste Ergebnis, die maximalen Punkte am jeweiligen Tag herauszuholen."
Als Konsequenz glaubt der Hendrick-Pilot, dass es unter den gegebenen Vorraussetzungen "viel schwieriger sei, die Meisterschaft zu gewinnen, aber gleichzeitig ist es auch eine größere Belohnung." Das Geheimnis in den letzten zehn Rennen liege vor allem in der Konstanz. "Siege entscheiden nicht notwendigerweise über die Meisterschaft."

