• 08.01.2008 14:47

  • von Pete Fink

Jeff Gordon: 2008 wird kein "business as usual"

Jeff Gordon weiß, warum er den NASCAR-Titel 2007 verloren hat, und sprach in Daytona über viele weitere Dinge zur neuen NASCAR-Saison 2008

(Motorsport-Total.com) - Es ist bekannt, dass Jeff Gordon zu den Kritikern des Car of Tommorows gehört, doch nun hat der vierfache NASCAR-Champion keine andere Wahl, als sich mit dem neuen Auto anzufreunden. Auf der Pressekonferenz in Daytona sprach der Hednrick-Pilot auch über die kommende Saison 2008 und seinen neuen Teamkollegen - hier die wichtigsten Passsagen.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Jeff Gordon sieht in der neuen NASCAR-Saison viele Herausforderungen

Frage: "Das 50. Daytona 500 steht vor der Türe. Was würde dir dein vierter Erfolg beim "500" bedeuten?
Jeff Gordon: "Natürlich will man das Daytona 500 immer gewinnen, es ist das ultimative Rennen. NASCAR und der Daytona Speedway unternehmen eine Menge für dieses Jubiläum, ich selbst habe auch schon daran mitgewirkt. Wir wissen alle, was es für eine tolle Sache ist, in diesem Rennen mitzufahren und genauso wissen wir, wie groß es sein würde, dort zu gewinnen."#w1#

Frage: "Was erwartest du dir, wenn ab Mittwoch gedraftet wird. Welche Unterschiede erwartest du dir zwischen Daytona und Talladega?"
Gordon: "Einen großen Unterschied. Vielleicht haben wir bereits morgen die Chance ein wenig zu draften. Aber in Daytona ist es viel schwerer, das Auto abzustimmen. Noch sind wir am Arbeiten, dass wir die Autos so fahrbar wie möglich machen, damit wir uns für die Windschattenschlachten vorbereiten."

"Wie genau es laufen wird, kann ich noch nicht sagen. Ich weiß nur eines: So, wie in Talladega wird es nicht laufen, denn du kannst nicht den ganzen Tag am Ende des Feldes fahren und dahin schaukeln. Trackposition ist sehr wichtig und ich befürchte auch, dass es viel schwieriger sein wird, zu überholen."

Über das CoT und den Härtetest von Dale Jr.

Jeff Gordon

Jeff Gordon präsentierte in Daytona eine "elegante" Testlackierung Zoom

Frage: "Kannst du versuchen uns auf einem Basislevel zu erklären, ob das CoT es zulässt, dass die Fähigkeiten des einzelnen Fahrers erkennbar werden, oder ob es die Fähigkeiten der Piloten eher glattbügelt?"
Gordon: "Ich bin mir nicht sicher. Es macht die Autos gleich, was zur Konsequenz hat, dass Kleinigkeiten immer wichtiger werden. Aber auch das Team, der Seven-Post-Rig, der Windkanal, die Computersimulation, die Testerei - wenn wir uns irgendwie auch nur einen kleinen Vorteil erarbeiten, dann ist das ein großer Schritt, denn die Autos sind so dicht beieinander."

"Wenn also ein Fahrer oder ein Team mit diesem Auto gut zu recht kommen, dann bedeutet das nicht notwendigerweise, dass der Fahrer besser als alle anderen ist. Es bedeutet nur, dass er sich besser an das Auto angepasst hat. Dieses Auto ist nicht einfach durch die Kurven zu bewegen, denn wir sind in dem, was wir verändern dürfen, sehr limitiert."

"Ich denke, dass die Kommunikation zwischen Fahrer und Crew Chief wahrscheinlich noch wichtiger werden wird, als es in der Vergangenheit jemals der Fall war. Das Gleiche gilt natürlich für den gesamten Ingenieursbereich. Jetzt weiß ich nicht, ob ich deine Frage richtig beantworten konnte, aber das ist das Beste, was ich drüber weiß..."

Frage: "Du hast bei Hendrick schon viele Fahrer kommen und gehen sehen. Wie lange glaubst, dass Dale Jr. brauchen wird, um sich einzugewöhnen? Erwartest du ihn von Anfang an an der Spitze oder wäre das nicht fair?"
Gordon: "Darauf werden sich viele Leute konzentrieren und das ist auch einer der Gründe, warum ich ihm Applaus zu diesem Wechsel zolle. Denn er hätte genauso gut bequem bei DEI sitzen können und wäre dort nur dem ganz normalen Druck ausgesetzt gewesen, die Firma nach oben zu bringen."

"Jetzt kommt er in ein Team, das schon viele Titel gewonnen hat, und das wird für "Junior" ein echter Härtetest. Aber auch hier wird er seine Zeit brauchen, denn nur weil das Equipment da ist, heißt das noch nicht alles. Erst müssen alle Leute in die richtige Richtung arbeiten."

2008 Generalangriff auf Jimmie Johnson

Jimmie Johnson Jeff Gordon

Jimmie Johnson und Jeff Gordon bleiben trotz Konkurrenzkampf Freunde Zoom

Frage: "Du hast bisher schon viele Herausforderungen angenommen. Sind die Herausforderungen dieser neuen Saison größer, oder ist es mehr business as usual?"
Gordon: "Mit dem neuen Auto ist alles ein wenig anders. Normalerweise sind wir bei den Daytona-Tests immer zu Tode gelangweilt, weil wir Qualifyingruns machen müssen. Jetzt haben wir eine ganz neue Herausforderung. Das Gleiche gilt dann später, wenn wir draften, auch in Las Vegas oder in Kalifornien."

"Es wird überall dort das Gleiche sein, wo wir mit dem neuen Auto noch nicht waren. Es gibt also eine ganze Menge unbekannter Größen und die Herausforderung und die Konzentration besteht darin, uns in diesen Tests so gut wie möglich aufzustellen."

Frage: "Nach beinahe jeder Berechnung hattest du 2007 eine großartige Saison, aber du hast nicht gewonnen. Was hast du aus diesem Jahr gelernt? Wo steckt das letzte Quentchen? Was willst du anders machen?"
Gordon: "Das Einzige, was wir heute vielleicht anders machen würden, ist ein etwas aggressiveres Setup zu wählen. Jimmie war das ganze Jahr über ein wenig schneller als wir, dafür waren wir konstanter. Chad Knaus hat keine Angst davor, ans Limit zu gehen und Jimmie hat keine Angst, damit zu fahren. Da haben wir etwas verloren, denn wir haben das Limit nicht so sehr gesucht."

"Ich habe Steve (Letarte, Gordons Crew Chief; Anm. d. Red.) erst vor kurzem gesagt, dass er keine Angst davor haben soll, mich härter zu pushen, wenn es darauf ankommt. Wir haben eine bemerkenswerte Chemie und ich möchte die Konstanz des vergangenen Jahres nehmen, und noch mehr Speed finden, noch schneller werden."